„Es sind einzigartige Ausstellungsräume in einem großartigen Ambiente.“ Die beiden befreundeten Münchner Künstler Hans Ullmann und Rainer Momann gerieten geradezu ins Schwärmen bei der Ausstellungseröffnung der diesjährigen Herbstausstellung des Kunstforums Waischenfeld in den beiden Räumen der Burggalerie auf Burg Waischenfeld. Die Kunstausstellung ist noch bis zum 4. November bei freiem Eintritt zu bestaunen.
Bild links hinter einer Skulptur von Ullmann und vor den Fotos von Momann v.l: Anja Goldammer, Hans Ullmann und Rainer Momann. Bild rechts zwischen den farbenfrohen Skulpturen von Anja Goldammer v.l. Momann, Goldammer und Ullmann.
Neben Hans Ullmann und Rainer Mormann stellt auch die Bayreuther Künstlerin Anja Goldammer erstmals ihre Bilder und Skulpturen in der Burg Waischenfeld aus. Ihre farbenprächtigen Skulpturen und Lichtobjekte beleben die tollen Räume der Burggalerie geradezu mit bunten Farben. Goldammer, die ihr Atelier auf dem Gelände der Bayreuther Firma Bechert hat, zeigte sich positiv überrascht von der Burggalerie. „Es ist sehr schön hier“ sagt Goldammer die mit ihren Kunstwerken seit der Jahrtausendwende Geschäfte und Läden im Einzelhandel dekoriert. Als sie im Jahre 2010 mit dem Formenbau begann fertigte sei ihre ersten und einzigartigen bunten Skulpturen an. Jede dieser Skulpturen ist ein Unikat. Inspiriert hatte sie damals die Künstlerin Niki de Saint Phalle mit ihren „Nanas“. Das sie nun in Waischenfeld ausstellt hat sie der Empfehlung ihrer Freundin Anette Dauth aus Mistelgau zu verdanken die natürlich auch zur Vernissage gekommen war. Ähnlich ist es auch mit den beiden Künstlern aus München die erstmals in Waischenfeld ausstellen. Hans Deichl, der als Architekt für das Fraunhofer Institut arbeitet und selbst schon seine Kunstwerke in der Burggalerie ausgestellt hat, empfahl den ihm befreundeten Münchner Künstlern auch einmal in Waischenfeld auszustellen. „Als Großstädter bin ich sehr beeindruckt von der Burg und der schönen Landschaft in der Fränkischen Schweiz“, sagt Hans Ullmann der zuvor noch nicht in dieser bezaubernden Gegend war und in der Burggalerie nun seine Skulpturen aus Holz ausstellt. In Ostafrika kam der Architekt mit den Arbeiten der Makonde und der in Simbabwe aufblühenden Steinbildhauerei in Berührung. Schon im Alter von 15 Jahren hatte Ullmann mit dem nachahmen deutscher Klassizisten begonnen und während seiner Berufstätigkeit als Architekt begleiteten ihn seine Schnitzeisen überall hin. Auch Rainer Momann, der zuerst Maler und Lackierer lernte, dann als Fotograf in Kronach bei Stefan Diller tätig war und der heute in München im Hauptberuf Fahrradmechaniker ist, schwärmt von der Burggalerie. Seitdem er 1975 mit einer einfachen Praktika Spiegelreflexkamera zu fotografieren begann war er so von den Ergebnissen begeistert dass ihn die Fotografie bis heute nicht mehr losließ. Vieles was er fotografiert sind zufällige Begegnungen. Kleinigkeiten und oft Unscheinbares am Wegrand. Wer Momanns Fotos anschaut denkt das sie gemalt sind. Zum Beispiel das Bild das er „Vulkan“ nennt. Es sieht auch so aus wie ein Krater der gerade Lava spie oder wie der schönste Sonnenuntergang am Fujiyama, ist jedoch in Wirklichkeit ein abgeplatztes Loch in einem roten emaillierten Topfdeckel in dessen Topf der Reis in Salzwasser übergekocht ist. So wird scheinbar Hässliches durch einen minimal gewählten Bildausschnitt auf eine Wahrnehmungsebene gehoben die es dieser scheinbaren Hässlichkeit entreißt. Oder Momann fängt einen dreidimensionalen Raum mit seiner Kamera so ein, das er auf dem zweidimensionalen Bildträger die Betrachtenden durch seine Räumlichkeit festhält. Unterschiedlicher könnten die ausgestellten Kunstwerke der drei Künstler gar nicht sein.
Bild 632 hinter einer Skulptur von Ullmann und vor den Fotos von Momann v.l: Anja Goldammer, Hans Ullmann und Rainer Momann
Bild 633: Zwischen den farbenfrohen Skulpturen von Anja Goldammer v.l. Momann, Goldammer und Ullmann