Verborgene Talente und Nachwuchskünstler stellen erstmals ihre Werke in der Öffentlichkeit aus. Die Ausstellung auf Burg Waischenfeld läuft bis 3. Juni.
Von Thomas Weichert
WAISCHENFELD
Außerordentlich gut besucht war die Vernissage zur ersten Ausstellung auf Burg Waischenfeld in diesem Jahr, die musikalisch von den beiden Schwestern Andrea und Sonja Weiß mit ihren eigenen Liedern umrahmt wurde. Das Kunstforum Waischenfeld bietet sieben Künstlern, die bisher noch an keiner Galerieausstellung teilnahmen, unter dem Motto "Verborgene Talente und Nachwuchskünstler stellen aus" die Gelegenheit, ihre Werke erstmalig der Öffentlichkeit zu zeigen. Zu bewundern sind außerdem Werke aus dem Kindermalkurs der Volkshochschule (VHS) Waischenfeld von Kindern im Alter von acht bis zehn Jahren, die das Thema "Früchte, Blumen und Alltagsgegenstände" haben.
Die sieben verborgenen Talente und Nachwuchskünstler bzw. Aussteller v.l.n.r. Alexander Hoffmann (Mistelgau), Marion Meixner (Forchheim), Ulrich Sigmund (Schlammersdorf), Gerlinde Nagengast (Eggolsheim), Yvonne Krauß (Forchheim), Steffi Weiß (Mistelgau) und Axel Weisenberger (Werneck) während der Eröffnung der Kunstausstellung ihrer Werke in der Burggalerie Waischenfeld.
Stefanie Weiß aus Mistelgau entdeckte schon als Kind ihre Leidenschaft für die Kunst. Vor allem die Künstler der Moderne wie Kubisten sowie Van Gogh, die "Brücke" oder die "Blauen Reiter" inspirierten sie dann nach der Schulzeit sehr. Viele Parallelen zu diesen Malern lassen sich in ihren Werken finden: die starken Kontraste, der pastose Farbauftrag oder das Aufgeben der Perspektive zugunsten des Ausdrucks.
Eggolsheimerin häkelt Kunst
Gerlinde Nagengast aus Eggolsheim war von Handarbeiten schon immer begeistert und hat vor allem beim Häkeln ihre große Leidenschaft gefunden. Die vielen verschiedenen Objekte, die im Laufe der Zeit dabei entstanden sind, brachten sie auf die Idee, sie künstlerisch als "Filethäkelobjekte hinter Glas" darzustellen.
Axel Weisenberger aus Werneck hatte schon in der Schulzeit gerne gemalt und gezeichnet. Als der gebürtige Schweinfurter als Fernmeldehandwerker arbeitete, ist dies jedoch berufsbedingt in Vergessenheit geraten. 2009 fing er dann wieder an, mit Aquarellfarben zu malen und auch mit Bleistift zu zeichnen. Bis 2014 war Weisenberger auf der Suche nach seinem eigenen Stil und hat dabei "Urban Sketching" für sich entdeckt: eine Art Reportage mit Zeichnungen, bei denen es darum geht, die Welt so zu zeigen, wie man sie tagtäglich erlebt.
Aus der Sowjetunion
Alexander Hoffmann aus Mistelgau wurde in der ehemaligen Sowjetunion geboren, studierte Musik und war dann als Musiklehrer tätig. Seit 1995 lebt er mit seiner Familie in Deutschland, seit 1997 in Mistelgau. Zu seinem 40. Geburtstag hatte er von seiner Schwester Lydia eine Leinwand, Ölfarben und Pinsel geschenkt bekommen. Dies war der Startschuss für seine große Leidenschaft, die Malerei.
Ergotherapeutin und Floristin
Marion Meixner aus Forchheim zeichnet und malt seit ihrer Kindheit mit Begeisterung. Auch bei ihrer Arbeit als Ergotherapeutin sowie als Floristin geht es um das Gestalten mit Farben, Formen und Strukturen. Seit einigen Jahren hat sie sich durch Teilzeitarbeit einen Freiraum geschaffen, in dem sie sich überwiegend der Aquarellmalerei widmet. Seitdem bildet sie sich autodidaktisch weiter, verfeinert ständig ihre Technik und entwickelt so ihren eigenen Stil.
Malen ist beruhigend
Auch Yvonne Krauß aus Forchheim hat schon als Kind gerne gemalt. Ihre Mutter spornte sie dazu an. "Ich bin Autodidakt, früher bereute ich, nicht Kunst studiert zu haben, aber ich bin zu dem Schluss gekommen, dass das nicht immer ein Muss ist", sagt Krauß. Wenn sie nicht malt, fühlt sie sich leer. Deshalb hat das Malen für sie auch immer etwas Beruhigendes und Therapeutisches inmitten eines hektischen Alltags. Vor allem auf Reisen hält sie gerne Momente fest und kann sich so ganz besonders für lange Zeit an schöne Orte erinnern.
Zuerst Bauernmalerei
Ulrich Sigmund aus Schlammersdorf startete seine künstlerische Karriere vor einigen Jahren in einem Malkurs, zuerst mit Bauernmalerei, dann mit Aquarell und Acrylfarben. Heute kann er sich sein Leben ohne die Malerei nicht mehr vorstellen.
Info Zu sehen ist die Ausstellung bei freiem Eintritt noch bis 3. Juni. Geöffnet ist die Kunstgalerie Burg Waischenfeld ist von Donnerstag bis Sonntag von 11 bis 16 Uhr.