Vernissage der Ausstellung der aktiven Künstler des Kunstforums Waischenfeld
Von Thomas Weichert
WAISCHENFELD
Nur eine Woche nach Ende der Ausstellung der Nachwuchskünstler und verborgenen Talente konnte Kunstforumschefin Silke Grasser-Helmdach zusammen mit zweitem Bürgermeister Thomas Thiem (CSU) die diesjährige Jahresausstellung von elf aktiven Mitglieder des Kunstforums Waischenfeld in den Räumen der Burggalerie mit einer feierlichen Vernissage eröffnen. Diese Ausstellung endet kurz vor den Sommerferien am 16. Juli und ist jeweils von Donnerstag bis Sonntag in der Zeit von 11 Uhr bis 16 Uhr bei freiem Eintritt zu sehen.
Die ausstellenden Künstler v.l.n.r.: Ursula Bohn, Veronika Bayer, Joseph Lindler, Marion Merker, Ursula Bock, Peter Paul Kraus, Diana Kosczor-Pfeufer, Jenny Ulrich, Michaela Ulrich, Lucia Schwab, Erwin Schraudner.
Erwin Schraudner ist der Kassenwart des Kunstforums und seit seiner Jugendzeit an der Malerei interessiert. Insbesondere hat es dem Hollfelder die Gruppe „Blaue Reiter“ angetan. Seit seinem Ausstieg aus dem Arbeitsleben beschäftigt sich der passionierte Krippenbauer wieder verstärkt mit der Kunst. Jenny Ulrich ist trotz ihres noch jungen Alters von 21 Jahren bereits eine erfahrene Ausstellerin, die sich in den vergangenen Jahren verstärkt der Fotografie widmet und die erst 17-jährige Lucia Schwab, Schülerin des Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasiums in Bayreuth, beschäftigt sich seit fünf Jahren intensiv mit verschiedenen Kunsttechniken. Auch sie nahm schon an diversen Ausstellungen des Kunstforums teil. Marion Merker aus Ebermannstadt beschreibt ihr Motto so: „Das Erleben der Natur liefert mir die Motive, die zu Bildern werden“. In erster Linie Merker ihre Bilder ib Öl oder Acryl, beschäftige sich aber seit dem letztem Jahr, seit sie an zwei Workshops von Joselph Lindler teilgenommen hat, auch mit der Bildhauerei. Mit dabei natürlich auch wieder der Hollfelder Bildhauer Joseph Lindler der erst seit Beendigung seiner beruflichen Laufbahn seinem künstlerischen Gestaltungsdrang nachgehen kann. Über das Bearbeiten von Holz Lindler er schließlich auch Steinbildhauerei für sich. „Es kann der Mensch nichts ersinnen, was nicht im Stein schon enthalten.“ Nach Lindlers Worten klingt das Michelangelo-Zitat so : „Es ist schon im Stein drin, man muss es nur rausholen.“ Mit von der Partie auch die gebürtige Marktredwitzerin Diana Kosczor-Pfeufer deren Interesse an der Kunst während ihres Architekturstudiums in Nürnberg geweckt wurde. Seitdem beschäftigt sich die Mistelbacherin mit Aquarellieren und Skizzieren. Durch das Weglassen von Unwichtigem erreicht die 45-jährige in ihren Bildern eine Abstraktion des Geschehenen. Sie hat sich der „Urban Sketching Bewegung“ angeschlossen und hält dabei skizzenhaft die Eindrücke in einem Skizzenbuch fest. Ursula Bohn aus Waischenfeld Sie gehört zu jenen, die die Malerei relativ spät für sich entdeckten. Nämlich erst im Alter von 48 Jahren. Recht schnell trat sie aber dem Kunstforum bei und ist seitdem von den Mitgliederausstellungen nicht mehr wegzudenken. Die Österreicherin Veronika Bayer ist inzwischen in der Fränkischen Schweiz sesshaft geworden. Sie stellte schon bereits zweimal mit Aquarellen in London aus. Dabei hat sie sich auf Landschaften, Gebäude, Tier und Pflanzen spezialisiert. Ursula Bock erblickte im ostpreußischen Königsberg das Licht der Welt 2015 veröffentlichte sie ihre Autobiografie „Flucht aus Königsberg“, in der sie ihre teilweise sehr dramatischen Erinnerung an eine verlorene Kindheit schildert. Fast nebenbei widmet sich die Wahl-Fränkin seit 20 Jahren hauptsächlich der Aquarell- und Acrylmalerei. Peter Paul Kraus aus Schnaittach hatte einst Malen als Hobby beim Berufsberater angeben, was aber falsch verstanden wurde. Diese Erfahrung machte der gebürtige Röthenbacher als 14-jähriger Schüler. Dass er daraufhin keine Bilder malte, sondern Wände anstrich, tat seinem Interesse an der Bildmalerei aber keinen Abbruch. Allerdings kann Kraus erst nach Ende seiner beruflichen Tätigkeit nun verstärkt diesem Hobby nachgehen. Letzte Ausstellerin im Bunde ist Michaela Ulrich. Die gelernte Industriekauffrau ist seit 2004 als freischaffende Künstlerin tätig. Einen besonderen Stellenwert hat dabei die dreidimensionale Darstellung ihrer Arbeiten. Für deren Umsetzungen nutzt sie Bronze und Ton genauso wie Acrylfarbe und Filzwolle, seit ein paar Jahren auch verstärkt Feinsilber.
Ein sehr interessantes Bild: Der Schnaittacher Maler Peter Paul Kraus neben einem lebensgroßem Gemälde von ihm das seine Enkelin Sofie mit Badehandtuch auf einer Treppe zeigt.