Großartiges geistliches Konzert der Regensburger Domspatzen in Gößweinstein
Von Thomas Weichert
GÖSSWEINSTEIN
Ein großartiges geistliches Konzert, dass zu einem kulturellen Großereignis in Gößweinstein wurde, boten die weltberühmten Regensburger Domspatzen vor knapp 600 Zuhörern in der Basilika zur Heiligen Dreifaltigkeit im Rahmen der Balthasar-Neumann-Musiktage unter dem Motto "Singet dem Herrn". Stürmischer Beifall des begeisterten Publikums forderte nach knapp zwei Stunden am Ende noch drei Zugaben.
Die 56 Chorsänger im Alter von zehn bis 18 Jahren begeisterten unter der Leitung von Domkapellmeister Christian Heiß nicht nur mit ihren engelsgleichen Stimmen, sondern vor allem mit Chorklang in Vollendung. Die gesamte Bandbreite musikalischer Dynamik, vom gehauchten Pianissimo bis zum volluminösen Fortissimoklang, konnten die Zuschauer in stimmlich-klanglicher Perfektion vom ältesten Knabenchor der Welt erleben. Der Domkapellmeister stellte sich dabei immer in den Dienst des jeweiligen Chorwerks und führte so den Knabenchor immer zu seiner stimmlichen und klanglichen Blüte. Das zwei Stunden dauernde Konzert begann vor den erwartungsvollen Zuhöreren mit dem sechsstimmigen „Cantate Dominino“ des Komponisten Claudio Monteverdi und endete offiziell mit dem fünfstimmigen Nachtlied von Max Reger. Das „Ave Maria“ von Sergej Rachmaninoff begeisterte ebenso wie das doppelchörig gesungene Lied „Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn“, von Altmeister Johann Sebastian Bach vor der Pause. In der Pause unterhielt Basilikaorganist Georg Schäffner mit Werken von Bach an der einzigartigen Kirchenorgel. Schäffner kennt den Regensburger Domkapallmeister noch von seiner Zeit in Eichstätt. Weiterhin kamen Werke der Renaissance der frühen Barockzeit und der Romantik zu Gehör. Für landrat Hermann Ulm (CSU) war es im Auftrag der Veranstalter eine große Freude die Regensburger Domspatzen im musikbegeisterten Landkreis Forchheim und in der sakralen Mitte der Fränkischen Schweiz begrüßen zu können. Ulm dankte den Sponsoren und kündigte an das auch erstmals die Oberfrankenstiftung erhebliche Mittel für die Konzertreihe der Basilikakonzerte zur Verfügung gestellt hat. Kulturmanager Toni Eckert ist es zu verdanken das die Regensburger Domspatzen nach langer Zeit erneut nach Gößweinstein geholt werden konnten. Unter Papstbruder Georg Ratzinger gastierte der weltberühmte Knabenchor schon einmal in Gößweinstein. Ulm sprach von einem musikalischem Hochgenuss und einem herausragenden Konzert. Seit einem dreiviertel Jahr ist Christina Ostrower die Chormanagerin der Regensburger Domspatzen deren Domschule im Jahr 975 durch den damaligen Regensburger Bischof Wolfgang gegründet wuirde. Heute ist diese Domschule ein modernes naturwissenschaftliches Gymnasium für Knaben mit dem Schwerpunkt Musik und aktuell 300 Schülern die die Regensburger Domspatzen mit drei Chören bilden. Auf Konzertreise geht immer nur ein Chor mit 56 ausgewählten Sängern und der Konzertchor besteht immer aus Sängern, erklärt Ostrower. Sie bestätigt das die Akustik in der Basilika hervorragend ist und die Balthasar-Neumann-Kirche un wunderschöner Raum sei in dem man auch stille und Besinnung finden kann. Angesprochen auf das Thema „Missbrauch“ erklärt Ostrower gegenüber unserer Zeitung das dieses Thema sehr ernst genommen wird und in der Zwischenzeit auch intensiv wissenschaftlich aufgearbeitet wurde. Es wurden auch intensive Gespräche mit Betroffenen geführt um zu verstehen wie die Situation damals gewesen sei. Auch mit den Jugendlichen von heute werde damit offen umgegangen und darüber diskutiert. Im Sommer ist dazu eine wissenschaftliche Studie erschienen.