Renner Ensemble aus Regensburg gastierte im Fränkische Schweiz Museum
TÜCHERSFELD
Von Thomas Weichert
Passend zur aktuellen Sonderausstellung „Söldner, Schrecken, Seuchen - Franken und Böhmen im Dreißigjährigen Krieg“ gastierte das berühmte Regensburger „Renner Ensemble“ im Fränkische Schweiz Museum mit Liedern, Gebeten und Texten aus dem Dreißigjährigen Krieg unter dem Motto „Urkrieg Europas - der 30 Jährige Krieg und seine Nachwirkungen.“
Die 43 Konzertbesucher erlebten im Innenhof des Museums ein in dieser Form wohl einmaliges Konzert über Krieg und Frieden im Gedächtnis an die Millionen Toten im Dreißigjährigen Krieg (1618 – 1648). Gewidmet war dieses Konzert den etwa 6 Millionen Menschen die in diesem Krieg ihr Leben verloren, bevor 1648 der Westfälische Friede verkündet wurde. Im ersten Konzertteil fordert Clément Janequin während seines berühmten Chanson La guerre die Zuhörer dazu auf, den Heldentaten des französischen Königs Franz I. Zuzuhören, der in der Schlacht von Marignano im Jahr 1515 das eidgenössische Heer siegreich bezwang. Im zweiten Teil bedient sich der Komponist sogenannter onomapoetischer Mittel, um Schlachtgeräusche, Waffenlärm und galoppierende Pferde musikalisch darzustellen. Klanglich prägnant beginnt dann der zweite Teil des Konzerts. Veljo Tormis fleht in seinem „Deus, protege a bello“ Gott um Schutz vor Krieg an, akustisch unterstützt durch einen balinesischen Gong. Die Texte zu den Chorsätzen zum Thema „Frieden“ berufen sich häufig auf das göttliche Weihnachtsgebot „et in terra pax hominibus“, so auch das Friedenslied von Johann Michael Haydn welches das friedliche Miteinander nach kriegerischen Auseinandersetzungen heraufbeschwört. Auch manche Volkslieder aus jener Zeit, wie „Der gute Kamerad“, thematisieren den Krieg. Mit „Imagine von John Lennon schleißt schließlich das Konzert. Dieser Song zählt mittlerweile zu den Klassikern der Popmusik und gilt als Hymne der Friedensbewegung. Das Renner Ensemble ist nach dem Regensburger Domorganisten und Komponisten Josef Renner jun. (1868 – 1934) benannt und wurde 1987 vom langjährigen Chorleiter Bernd Engelbrecht gegründet. Seit 2011 leitet Hans Pritschet den bekannten Männerchor der durch seine große Vielseitigkeit besticht. Denn das Repertoire umspannt Chorwerke für Männerstimmen quer durch die Jahrhunderte.