Das Fränkische Schweiz-Museum hat für das Projekt „Auf den Spuren des Dreißigjährigen Kriegs. Entwicklung des bayerisch-böhmischen Kulturtourismus“ eine stattliche Europafinanzierung durch die Euregio Egrensis erhalten. Die Präsidentin Frau Dr. Birgit Seelbinder übergab dem Zweckverbandsvorsitzenden Landrat Hermann Hübner (CSU) persönlich den Förderbescheid. Über den sehr hohen Fördersatz von 84 Prozent der Gesamtsumme zeigte sich Hübner hoch erfreut.
Das Projekt
Das Fränkische Schweiz-Museum identifiziert nun zusammen mit seinem tschechischen Partnermuseum in Tachov Exkursionsziele aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges im Projektgebiet Oberfranken und Böhmen. Diese werden schließlich zu Tagestouren zusammengefasst und in einer zweisprachigen Broschüre veröffentlicht. Ziel ist der Aufbau eines grenzüberschreitenden Kulturtourismus. Während der Übergabe sagte Frau Dr. Seelbinder: „Es freut mich, dass nun auch ein Projekt aus dem westlichsten Bereich der Euregio Egrensis zum Zuge kam.“ Außerdem betonte sie die einstimmige Zustimmung im deutsch-tschechischen Entscheidungsgremium.
Auf den Spuren der Musketiere Das jetzt durch die Euregio Egrensis geförderte Projekt – es ist dem EU-Förderprogramm „Ziel ETZ Bayern – Tschechien (INTERREG V)“, Dispositionsfonds der EUREGIO EGRENSIS zuzuordnen - ist ein wichtiger Bestandteil des groß angelegten Themenjahres zum Dreißigjährigen Krieg im Jahr 2018. Anlässlich des Kriegsausbruchs vor 400 Jahren widmet sich das Fränkische Schweiz-Museum im kommenden Jahr intensiv diesem Thema. Dabei betrachtet das Museum im Rahmen einer Sonderausstellung die Ereignisse aus Sicht der einheimischen Bevölkerung auf Augenhöhe: Immer wieder erlebten die Bauern wie durchziehende Söldnerhorden ihre Höfe verbrannten oder das Vieh wegführten. Nicht nur das, auch lassen sich durch die große Bevölkerungsbewegung in der Region neue Familiennamen nachweisen.
Erste Netzwerke schon gebildet
Mit der Tourismuszentrale Fränkische Schweiz konnte das Museum überdies einen starken Partner gewinnen, der sich um die weiträumige Vermarktung kümmert. Der SalesGuide der Fränkischen Schweiz für das kommende Jahr legt bereits einen Schwerpunkt auf die Thematik.
Über das Fränkische Schweiz-Museum Tüchersfeld Das Fränkische Schweiz-Museum Tüchersfeld bei Pottenstein besteht seit 1985 und ist Mitglied des Museumsverbundes „Museen der Fränkischen Schweiz“. In seinen zahlreichen Räumen präsentiert das Museum Dauerausstellungen zu Themen wie Erdgeschichte, Archäologie, Landwirtschaft, Geschichte, Volksfrömmigkeit, Trachten und Handwerk. Eine Besonderheit ist die originale Synagoge aus dem 18. Jahrhundert. Jedes Jahr ergänzt das Museum seine Ausstellungen durch zwei Sonderausstellungen und einem umfangreichen Begleitprogramm.
Von links nach rechts: Alexander Dietz (Euregio Egrenis), Dr. Birgit Seelbinder (Euregio Egrensis), Landrat Hermann Hübner (Zweckverbandsvorsitzender FSM), Dr. Jens Kraus (Fränkische Schweiz-Museum)