Fränkische Schweiz Museum bekommt neue geologische Abteilung
Von Thomas Weichert
TÜCHERSFELD Rechtzeitig zum Saisonstart wird das Fränkische Schweiz Museum seine neue geologische Abteilung präsentieren können. Ein Projekt mit einem so genannten „Weißmodell“ in der Größe von 1,20 auf einen Meter als Kernstück im Eingangsbereich das 122.000 Euro kostet. Ermöglicht wird die neue geologische Abteilung des Museums durch eine 90-prozentige Förderung durch die Europäische Union, den Freistaat Bayern und die Oberfrankenstiftung. Gestern übergab der oberfränkische Leader-Manager Heinz Hofmann vom Landwirtschaftsamt den Förderbescheid aus dem europäischem Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes an Museumsleiter Rainer Hofmann.
70 Prozent kommen aus dem Leader-Programm der EU was nur möglich war weil die Landkreise Bayreuth, Forchheim und Bamberg bei diesem Projekt kooperiert hatten. Weitere 20 Prozent gibt die Oberfrankenstiftung dazu von der Christine Schnörer gekommen war. „Die restlichen zehn Prozent werden wir noch hinbringen“, zeigte sich Bayreuths Landrat Hermann Hübner in seiner Eigenschaft als Zweckverbandsvorsitzender des Museums zuversichtlich. Die geologische Abteilung des Museums ist längst nicht mehr auf dem neusten Stand. Nun sei die „Frischzellenkur“ für das Museum im laufen, freute sich Hübner.
Gedächtnis der Fränkischen Schweiz
Für Heinz Hofmann eine ideale Finanzierung für das regionale Gedächtnis der Fränkischen Schweiz, wie er die neue geologische Abteilung bezeichnete. Museumsleiter Rainer Hofmann geriet geradezu ins Schwärmen als er das „Weißmodell“ und die weiteren acht Stationen der neuen geologischen Abteilung vorstellte. Bei dem „Weißmodell“ handelt es sich um ein dreidimensionales Geländemodell der Fränkischen Schweiz, aus technischen Gründen ganz in weiß gehalten. Dieses Modell im Empfangsbereich, laut Hofmann hat das Museum dann ein Alleinstellungsmerkmal in der Region, kann von den Besuchern über einen Touchscreen-Monitor gesteuert werden und bietet vielfältige Informationen. Je nachdem was der Besucher wissen will. Von der Geologie, die Ökologie, den Naturschutz oder auch über die Geschichte der Fränkischen Schweiz. Die Projektionen zu den einzelnen Themen werden dann durch Texte und Filme hinter dem Weißmodell noch vertieft. Nach dem Modell kann sich der Besucher an der Stratigraphiewand einen Überblick über das Landschaftsbild mit Originalgesteinen der jeweiligen Formationen und den Fossilien verschaffen.
Viele Mitwirkende
Nächster Baustein der neuen Geologieabteilung ist eine Wandvitrine mit den verschiedensten Lebensformen die es in der Fränkischen Schweiz gab. Als nächstes veranschaulicht dann ein verglastes Diorama die Lebensbereiche im Jurameer. Diese künstlerisch gestaltete Unterwasserlandschaft wird der Besucher wie ein Taucher wahrnehmen können wenn er davor steht. Eine Wandtafel informiert dann über die Karsterscheinungen, ergänzt mit einem Modell der Fellner-Doline bei Gößweinstein. Weitere vier Vitrinen im Keller des Museums beschäftigen sich dann mit dem Muschelkalk, dem Lias, Quartär und den Mikrofossilien. Wie Heinz Hofmann betonte, lebt das Projekt von der Zusammenarbeit mit der Universität Berlin, dem Geopark, dem Naturkundemuseum in Bamberg, dem Wasserwirtschaftsamt, Geologen und Kletteren und weiteren Experten. Ein breit aufgestelltes Team wird die neue geologische Abteilung als Visitenkarte des Museums bearbeiten um so genauer darzustellen wie die Fränkische Schweiz einst entstanden ist.
Die neue geologische Abteilung des Fränkische Schweiz Museums kann gebaut werden. Von links nach rechts mit dem Förderbescheid der EU und des Freistaats Bayern Bayreuths Landrat Hermann Hübner, Museumsleiter Rainer Hofmann, Bambergs Landrat Hans Kalb, Leader-Manager Heinz Hofmann, Pottensteins Bürgermeister Stefan Frühbeißer und Forchheims Vizelandrätin Rosi Kraus. Foto: Thomas Weichert