Lebendiges Wiesenttal ist Pilotprojekt in ganz Nordbayern
Von Thomas Weichert
MUGGENDORF
Die Marktgemeinde Wiesenttal soll mit Leben erfüllt werden. Deshalb wurde das Projekt „Lebendiges Wiesenttal“ ins Leben gerufen das von der Fernsehlotterie und der Diakonie Bamberg-Forchheim finanziert wird. Ein bisher in der gesamten Region einmaliges Pilotprojekt dessen Konzeption nun Quartiersmanagerin Diana Könitzer im Marktgemeinderat vorstellte. Wiesenttal ist die erste Gemeinde in Nordbayern die sich an dieses Thema heranwagt.
Die Quartiersmanagerin Diana Könitzer, Foto: Thomas Weichert
Die Marktgemeinde Wiesenttal hat für das Büro dieses Projekts bereits Räume in der ehemaligen Volksbankfiliale und des ehemaligen Waldkindergarten in Streitberg angemietet und hergerichtet. Von der Lage her sie dies geradezu privilegiért, so Bürgermeister Helmut Taut (FWW) der ankündigte dass die Büroräume am 4. Februar um 17 Uhr mit einem kleinen Festakt, der vom Posaunenchor musikalisch umrahmt wird, gesegnet wird, Taut hofft das auch die Bevölkerung daran teilnimmt. Das Büro soll dann vor allem auch Anlaufstelle für die Bürger sein. Die Kosten die die Gemeinde in die Renovierung investiert hat, wird sie wieder zurückbekommen. Somit bleibt das Ganze kostenneutral für den Markt Wiesenttal. Für Taut ein absoluter Glücksfall das Wiesenttal als erste ländliche Gemeinde dieses Projekt bekam. Es könnte beispielhaft für andere Gemeinden in der ILE Fränkische Schweiz werden. Diana Könitzer ist seit 1. Dezember mit einer Halbtagsstelle bei der Diakonie beschäftigt und koordiniert das Ganze. Wichtig ist ihr, das mit dem Projekt „Lebendiges Wiesenttal“, das bisher auf ein Jahr befristet ist, jedoch auf mindestens fünf Jahre verlängert werden soll, alle Altersgruppen angesprochen werden. Ein bereits gegründeter Beirat setzt sich aus Mitarbeitern der Diakonie, der politischen Gemeinde, dem Verein „Gemeinsam statt Einsam“ und den Pfarrern zusammen. Am wichtigsten ist aber, dass die Bürger mitmachen. „Die Meinung und das Mittun der Wiesenttaler ist gefragt“, so Könitzer, die sich über etwa 100 Rückläufe der bereits stattgefundenen Fragebogenaktion freute. Momentan werden noch Ideen und Wünsche der Bürger gesammelt und über das Mitteilungsblatt soll noch einmal dafür geworben werden. Laut Könitzer ist ein Quartiersmanagement nicht nur in großen Städten interessant, sondern aufgrund des demografischen Wandels auch für den ländlichen Raum attraktiv. Eine Art Fahrplan, vorgeschrieben von der Fernsehlotterie, gibt ihr dabei vor wie sie arbeiten sollte und auch muss. Stattgefunden hat auch schon eine erste Informationsversammlung und Termine mit Kindergarten und Schule. Könitzer will nun kleinere Infoversammlungen in allen Ortsteilen des Marktes abhalten. Denn es ist wichtig das alle Bürger aktiviert werden und aktiv in den Prozess mit eingebunden werden. Momentan ist man noch in der Bedarfserhebung. Favorisiert ist bereits das spezielle Wiesenttaler Problem der ärztlichen Versorgung. In der Prioritätenliste nicht ganz oben angesetzt ist allerdings die Forderung nach einer BMX-Bahn. Was Könitzer zum Beispiel bereits plant sind Präventionsveranstaltungen mit der Polizei damit ältere Menschen, wie erst kürzlich in Ebermannstadt wieder geschehen, nicht auf den Enkeltrick hereinfallen. Oder Spielenachmittage für Kinder und Jugendliche. „ich halte es als ein ganz wichtiges Signal für die Menschen, auch etwas aktiv zu machen“, so Könitzer. Für das zweite Halbjahr kündigte Könitzer unter anderem eine wohnortnahe Beratung und Begleitung, die Erstellung eines Veranstaltungsmanagements und die Förderung der Nachbarschaft und Teilhabe an. Für Konrad Rosenzweig ist die Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln in einer Flächengemeinde wie Wiesenttal entscheidend. Er schlug eine interkommunale Zusammenarbeit zum Thema Bürgerbus vor, den es in Heiligenstadt und Waischenfeld schon gibt. Außerdem einen regelmäßigen Mehrgenerationenstammtisch in öffentlichen Gebäuden und die Vernetzung von Treffpunkten. „Zum Bürgerbus musst du sagen das es trendig ist und nicht was für die Alten, denn sonst fahren die nicht mit“, so Hans Heißenstein. Marco Trautner (FWW) wollte wissen wie das Projekt weitergeht falls Könitzer im März zur Pretzfelder Bürgermeisterin gewählt wird. „Bricht dann das ganze Konzept zusammen ?“Fragte Trautner. Dazu erklärte Könitzer das sie Bürgermeisterin von Pretzfeld werden möchte. In diesem Fall müsste sich dann ihr Arbeitgeber, die Diakonie, einen neuen kompetenten Mitarbeiter suchen der das Projekt weiterführt. Zusammenbrechen wird es sicher nicht, da bereits gute Vorarbeit geleistet worden ist. „Wir fangen nicht bei Null an und die Zusammenarbeit mit der Diakonie ist hervorragend“, dazu Bürgermeister Taut.