Wiesenttal: Welches Fahrzeug bekommt die Feuerwehr Streitberg ?
Von Thomas Weichert
WIESENTTAL
Während der jüngsten Marktgemeinderatssitzung ging es auch um Feuerwehrangelegenheiten. Zum einen hat die Feuerwehr Streitberg ein neues Löschfahrzeug beantragt, zum anderen ging es um Grundsatzbeschlüsse zum Vorgehen bei Abrechnungen von Feuerwehreinsätzen durch die Gemeinde.
Symbolbild HLF 10
Das Löschfahrzeug der Feuerwehr Streitberg mit der Bezeichnung LF 8/6 hat 25 Jahre auf dem Buckel und soll durch ein größeres Fahrzeug mit der Bezeichnung HLF 10 ersetzt werden das auch für technische Hilfeleistungen eingesetzt werden kann und einen Wassertank hat. Die befürworten sowohl Kreisbrandrat Oliver Flake als auch Kreisbrandmeister Roland Brütting in einer Stellungnahme an den Markt Wiesenttal. Vizebürgermeister Konrad Rosenzweig (CSU) sah dies skeptisch. Er hat sich im Internet schlau gemacht. Ein HLF 10 würde 400 000 bis 500 000 Euro kosten. „Da kommen wir nicht drunter“, so Rosenzweig der für die Feuerwehr Streitberg auch ein mittleres Löschfahrzeug (MLF) für völlig ausreichend hält und das etwa 100 000 Euro günstiger käme. Das günstigere MLF hätte auch einen Wassertank bis zu 1000 Litern Löschwasser und es könnte darauf auch ein Rettungssatz verlastet werden. Einziger Nachteil laut Rosenzweig: In einem MLF können nur sechs Feuerwehrleute mitfahren, im einem HLF 10 jedoch neun. Um dies auszugleichen hat die Feuerwehr Streitberg aber bereits einen Mehrzweckfahrzeug (MZF) in ihrem Bestand. Außerdem sind die umliegenden Feuerwehren Oberfellendorf, Muggendorf und Birkenreuth bereits bestens ausgerüstet. Florian Baumgärtner (BMW), Feuerwehrexperte im Rat, sah dies anders. Ein HLF 10 sei das kleinstmögliche Fahrzeug in dem zusätzliche technische Gerätschaften, wie zum Beispiel ein Hebekissen, mit transportiert werden können. ´“Auf ein Auto mit umfangreichen Rettungssatz können wir nicht verzichten“, betonte Baumgärtner. Schon wegen der Bundesstraße nicht. Das Alter von 25 Jahren des Streitberger Spritzenfahrzeugs hielt Matthias Knauer (FWW) für noch nicht so alt. „Wir haben noch andere Gurken in der Gma“, so Knauer. Daher sei es zu überlegen ob man nicht da zuerst aufräumen sollte. Susanne Braun-Hofmann (CSU) will vor einer Entscheidung erst einen Feuerwehrbedarfsplan. Wie Rosenzweig außerdem noch meinte, seien auch die Wehren in den Nachbargemeinden Gößweinstein, Unterleinleiter und Ebermannstadt auch bestens ausgerüstet. Nicht jede Wehr müsse daher die gleichen Fahrzeuge vorhalten. „Eine Neiddiskussion fange ich jetzt nicht an“, betonte Bürgermeister Marco Trautner (CSU/FW). „Ich verlasse mich auf die Stellungnahme des Kreisbrandrats, aber gerne können wir noch überprüfen ob ein MLF für die Feuerwehr Streitberg auch ausreicht. Gegen eine Überprüfung stimmte dann als einziger Trautner selbst. Danach ging es um einen Grundsatzbeschluss ob künftig Absicherungen der Feuerwehr bei diversen Veranstaltungen den jeweiligen Veranstaltern in Rechnung gestellt werden. Damit werde die Gemeinde laut Trautner immer wieder konfrontiert. Trautner wollte von den Räten dazu eine klare Aussage. „Ich bin der Meinung wir können nichts verlangen“, so Thomas Schmeußer (CSU). „So viele Veranstaltungen haben wir auch nicht“, so Rosenzweigs Meinung. „Da brauchen wir nicht weiter darüber reden“, so auch Günter Schürer (CSU). Wir sind doch froh, wenn es noch Traditionsveranstaltungen gibt“, so auch Helmut Hofmann (Zukunft Jura). Rosenzweig befand schließlich, das man keinen Grundsatzbeschluss braucht, sondern im Einzelfall entscheiden sollte. Gleiches gilt für Feuerwehreinsätze nach Sturmschäden, obwohl diese nach dem Feuerwehrgesetz eigentlich abgerechnet werden müssten. Der Rat entschied dann einstimmig das diese Arten von Feuerwehreinsätzen kostenlos bleiben.