Obertrubach: Kein neuer Unimog – Johanniter-Unfall-Hilfe übernimmt Mittagsbetreuung der Grundschule in Bärnfels
Von Thomas Weichert
OBERTRUBACH
Vor fast fünf Jahren schaffte die Gemeinde für den Bauhof einen neuen Unimog zum damaligen Preis von rund 136.000 Euro an. Inzwischen muss aber festgestellt werden das der Unimog als Arbeitsmittel trotz guter Behandlung Verschleißerscheinungen zeigt und nun die Phase einzutreten scheint, in der größere Unterhaltsinvestitionen beginnen.
Auf Wunsch des Bauhofpersonals holte die Verwaltung deshalb ein Leasingangebot von der Firma Henne Nutzfahrzeuge GmbH zur Anschaffung eines neuen Unimogs ein. Je nach Laufzeit des Leasingvertrags würde die monatliche Leasingrate zwischen 1726 Euro und 1546 Euro betragen. Für den alten Unimog hätte die Gemeinde noch 45.000 Euro bekommen. Im Gemeinderat ging es nun darum ob man diesem Angebot näher treten will, oder nicht. Bürgermeister Markus Grüner unterstütze den Wunsch seiner Bauhofmitarbeiter per Leasingvertrag einen neuen Unimog anzuschaffen und den alten zu verkaufen. Im Prinzip waren fast alle Räte dafür, einen Unimog zu leasen, jedoch nicht zum jetzigen Zeitpunkt. Zweiter Bürgermeister Stefan Lang (JB) war einer der Befürworter des Verwaltungsvorschlags. „Denn wir haben in der letzten Periode viel Lehrgeld gezahlt“, so Lang. Alleine für Reparaturkosten, die Wartung und Instandhaltung des Fahrzeugs fielen fielen bis jetzt rund 24.000 Euro an und für dieses Jahr werden noch einmal geschätzte für neue Felgen, Bremsen und vielleicht auch für eine neue Kupplung in Höhe von 8.500 Euro fällig. „Mich wundert das der Unimog nach vier Jahren so schlecht beieinander ist und das wir nur noch so wenig Geld für ihn bekommen“, meinte Erich Fiedler (BU) und betonte, dass der Unimog bis jetzt nur ein halbes Jahr schwere Unimogarbeit leisten musste. Matthias Rümpelein (BU) war grundsätzlich dagegen einen Unimog zu leasen und das bisherige Fahrzeug nach nur fünf Jahren zu verkaufen. Thomas Laitsch (DGH) sprach sich grundsätzlich für einen Leasingvertrag aus, so richtig schlau sei es aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht, da der Unimog noch gut in Schuss und erst knapp fünf Jahre alt sei. Adolf Zellmann (CSU) war zwar für die Annahme des Leasingangebots, hielt künftige Reparaturkosten jedoch als reine Spekulation. Insbesondere was eine neue Kupplung betrifft. Bürgermeister Grüner dankte für die offene Diskussion und lies schließlich abstimmen. Fünf Räte sprachen sich für einen Leasingvertrag zum jetzigen Zeitpunkt aus, neun waren dagegen. Über das Angebot zur Veräußerung des bisherigen Unimogs musste daher nicht mehr abgestimmt werden. Geschäftsleiter Ulrich Meierhöfer meinte humorvoll, das man nun wisse, bei welchen Gemeinderäten künftig der Schnee nicht mehr geräumt wird. Da der Verein des Freundeskreises der Volksschule Obertrubach die bisher ehrenamtlich geleistete Mittagsbetreuung nicht mehr übernehmen kann, stimmte der Rat einstimmig dem Angebot des Regionalverbands Oberfranken der Johanniter-Unfall-Hilfe zu, die die Mittagsbetreuung ab kommendem Schuljahr übernimmt. Der Vertrag ist auf vier Jahre befristet und kostet der Gemeinde jährlich höchstens 22.000 an Zuzahlung. Angemeldet sind aktuell 37 Kinder, nach der Corona-Krise wird diese Zahl laut Bürgermeister Grüner aber ansteigen. Der neue Träger hat eine Weiterbeschäftigung der bisher fünf Beschäftigten zugesagt. Für die Schüler ändert sich somit nichts, nur für die Gemeinde wird es teurer. Auf vier Jahre befristet ist der Vertrag deshalb, weil Grüner dann mit der Einführung der offenen Ganztagsschule rechnet.