Bis zu einem Jahr lagert nun ein 50 Liter großes Fass in der Teufelshöhle und wird vom Höhlenbären "bewacht". In dem Eichenfass befindet sich Zwetschgen-Brand, der im Klima der Teufelshöhle zu einem besonderen Geschmackserlebnis heranreifen soll. Ausgedacht haben sich dieses besondere und ehrgeizige Projekt Bayerns Edelbrandsommeliers, die sich als "Botschafter des geistigen Genusses" in Bayern verstehen.
Sechs Eichenfässer mit Zwetschgen-Bränden der Mitglieder reifen an sechs sorgsam ausgewählten Standorten in ganz Bayern, um zum Jahreswechsel zu einer echten "Bayern-Cuvée" geblendet zu werden. Ein Fass davon lagert nun auch in der Teufelshöhle. Bürgermeister Stefan Frühbeißer (CWU/UWV) erteilte als Zweckverbandsvorsitzender der Höhle die Genehmigung dafür.
Die Vielfalt Bayerns im Glas "Mir liegen gerade die bayerischen Brenner besonders am Herzen, schließlich erzeugen sie nicht nur beste Qualität, sondern sie erhalten und pflegen auch unsere Landschaft, wie beispielsweise die vielen idyllischen Streuobstwiesen." So heißt es in der Erklärung von Landwirtschaftsminister Helmut Brunner zu dieser ungewöhnlichen Aktion. Der Minister zeigte sich beim Auftakt begeistert von den präsentierten Edelbränden und vor allem auch von der Idee der Bayerischen Edelbrandsommeliers, einen gemeinsamen Brand in ganz Bayern reifen zu lassen. "Wir wollen die Vielfalt unseres Freistaates in einem Brand einfangen, so wie wir auch die Vielfalt der Aromen unserer Früchte ins Glas bringen. Deswegen haben wir uns auch ganz besondere Orte zur Lagerung der Eichenfässer ausgesucht", so Benedikt Pointner, der Vereinsvorsitzende der Edelbrenner.
In Franken lagert ein Fass auf dem beliebten Kreuzberg in der Rhön, eines in der größten Höhle der Fränkischen Schweiz, der Pottensteiner Teufelshöhle, und eines im ehemaligen Fürstbischöflichen Weinkeller in Veitshöchheim. Im Süden Bayerns hat man sich die malerische Insel Frauenchiemsee, Europas größte Burganlage in Burghausen und als schwimmende Lagerstätte die MS Bayern auf dem Bodensee ausgesucht. Dort bleiben die 50-Liter-Fässer für mindestens sechs Monate und werden dann von den Edelbrand-Profis zu einem perfekten "Bayern-Brand" verschnitten.
"Das Ziel ist eine möglichst ausgewogene Harmonie zwischen den Aromen des Zwetschgen-Brandes, wie etwa Mandel und Schokolade, denen aus dem Holzfass, zum Beispiel Vanille und Karamell, und den uns noch unbekannten Aspekten der unterschiedlichen Lagerung", sagt Pointner. An allen Fasslagerstätten finden die Besucher Informationen zum Projekt und zum Verband der Bayerischen Edelbrandsommeliers und natürlich auch die Möglichkeit, sich eine Flasche des exklusiven "Bayern-Brandes" zu sichern.
Weitere Träger und Unterstützer der Aktion unter dem Label "Bayernbrand - wir brennen für Bayern" sind die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, das Bayerische Landwirtschaftsministerium und die Bayerischen Brennereiverbände. Aus der Fränkischen Schweiz beteiligen sich die Edelbrandsommeliers Franziska Kormann, Norbert Winkelmann, Walter Markert, Anni Reichold und Markus Zeiß an dem Projekt.