10.000 Schaulustige und 1.400 Narren bei Rekordfaschingszug in Gößweinstein
Von Thomas Weichert
GÖSSWEINSTEIN
Das war absoluter Teilnehmer- und Besucherrekord: Nach Angaben der Polizei Ebermannstadt sahen am Sonntagnachmittag bei strahlendem Sonnenschein 10.000 Besucher den Faschingsumzug in der Faschingshochburg Gößweinstein. Mit 49 teilnehmenden Gruppen mit rund 1.400 Narren aus der gesamten Fränkischen Schweiz wurde der Teilnehmerrekord vom letzten Jahr mit damals 44 Gruppen noch einmal überboten. Gößweinstein hat sich damit zum Mekka der Narrenscharen in der Region gemausert und den Vogel schossen wieder einmal die Narren aus dem kleinen Jurahochdorf Kohlstein mit einer zwölf Meter hohen und beweglichen Hexe ab die ihr Hexenhaus zog dass das neue Gößweinsteiner Rathaus symbolisierte. Es verlief alles friedlich und besondere Sicherheitsvorkehrungen gab es nicht, wie Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (BMG) erklärte, der selbst als einer von 34 Feuerwehrleuten für einen reibungslosen Ablauf sorgte.
SPD Kanzlerkandidat in Gößweinstein
Der Rathausbau war auch auf einigen anderen Wägen Thema. So hatte eine private Gößweinsteiner Gruppe ein mobiles Rathaus dabei, oder Baumeisterinnen rieten den Räten erst mal einen Schluck zu trinken bevor sie weiter über das Rathaus diskutieren. Auch viel Prominenz war diesmal vertreten. So SPD Kanzlerkandidat Martin Schulz der im Cabrio von Bodygaurads bewacht wurde oder US-Präsident Donald Trump und Hillary Clinton. Diese natürlich nur als Double. Leibhaftig als Burgfräulein fuhr jedoch CSU-Bundestagsabgeordnete Dr. Silke Launert in der Burg des Bayern-Fanclubs Morschreuth mit. Gleich drei Prinzenpaare, aus Pottenstein und Gößweinstein sowie das neue Prinzenpaar André I. und Daniela I. aus Kühlenfels fuhren mit Cabrios an der Zugspitze. Letztere parodierten natürlich nur ein Prinzenpaar. An der Zugspitze wie immer zu finden auch die großen Garden der Gößweinsteiner und Kühlenfelser Narren.
Einfallsreich und bunt
Zu bestaunen waren einfallsreiche Faschingswägen und jede Menge bunte und phantasievolle Kostüme. So die Einhörner aus Etzdorf und Türkelstein, die Teufel aus Wichsenstein die heuer wegen gleich drei Vereinsjubiläen feiern wie der Teufel, die Huckepacker aus Gößweinstein und die Glücksbärlies aus Ober- und Unterailsfeld von der Asfölder Jugend. Hühnerloh OHO kam mit einem ganzen Hühnerstall und toll auch der Wagen der Gärtnerei Wiedow unter dem Motto „Vogelalarm“ als riesiger Pfau. „Ente gut, alles gut“, meinten diesmal die unzähligen Enten aus Kleingesee, die Landjugend aus Haßlach hatte einen ganzen Wald mit Jägerhochsitz auf ihren Wagen gepflanzt und erstmals dabei der neue Pottensteiner Verein „Frankenesel“, natürlich mit einem Eselwagen. Pink Orange aus Pottenstein hatte die Pokemonarena mitgebracht; Sachsendorf Hellblau einen Wagen mit Scheichs und Kamelen aus Tausend und einer Nacht und die Kinder vom Sternenhof Gößweinstein für ihre Tiere eine Arche.
Kaum mehr zu toppen
Viele Tills in schwarz-weiß waren von den Gymnastikdamen des SV Gößweinstein diesmal zu bewundern und vielleicht etwas makaber die La Catrinas die in Mexiko Symbol für den Tag der Toten sind. Frösche aus Türkelstein und Etzdorf waren genau so dabei wie die Schützenhexen aus Hilpoldstein die an 15 Jahre Faschingsumzug erinnerten, die Garde aus Hilpoldstein und die Feuerwehr sowie ein Wagen aus Nankendorf auf dem das Oktoberfest gefeiert wurde, oder die Fußballdamen aus Pottenstein und viele weitere Gruppen in bunten Verkleidungen wie die Mitarbeiterinnen von Edeka, oder Mexikanerinnen bis hin zu den Angst einflößenden Dinosauriern Tyrannus Rex. Der Faschingsumzug in Gößweinstein wird kaum mehr zu toppen sein. Schon alleine wegen des Platzes.