>>>>> Bewegung Ökologische Region - >>>>> BÖR Fränkische Schweiz >>>>> >>>>> Sehr geehrte Frau Badum, >>>>> >>>>> Mitglied der Grünen im Deutschen Bundestag, >>>>> >>>>> >> >>>>> in Berlin sind die Koalitionsverhandlungen in den jeweiligen Arbeitsgruppen bereits in vollem Gange. Daher und weil wir nicht wissen, ob die Coronasituation unter Umständen unser Treffen mit Ihnen blockiert, senden wir, die Bewegung Ökologische Region Fränkische Schweiz, Ihnen und den entsprechenden Arbeitsgruppen in Berlin bereits jetzt unsere Ziele und Maßnahmenvorschläge für eine sozial-ökologische Wirtschaftsentwicklung mit der Bitte zu, sie bei den Verhandlungen einzubeziehen. Bei dem mit Ihnen vorgesehenen Gesprächstermin werden wir die einzelnen Punkte gerne noch detailliert erläutern. >>>>> >>>>> >>>>> 1. Klima-, Verkehrs- und Energiewende: >>>>> >>>>> Einige der sog. Kipppunkte im Klimasystem sind bereits erreicht, die das Leben auf der Erde extrem gefährden (siehe „Der Spiegel“ Nr. 44, S. 30-32). Unser Planet droht zu kollabieren! Um den rasanten Temperaturanstieg des Klimawandels mit seinen dramatischen Auswirkungen noch zu stoppen, sind aus unserer Sicht folgende Maßnahmen in den nächsten vier Jahren zu ergreifen: >>>>> >>>>> - ein Tempolimit von 120 km/h Begrenzung auf den Autobahnen, auf 90 km/h auf Bundes- und Landstraßen >>>>> >>>>> - eine günstige und attraktive Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs in unserer Region - analog zu den Städten und Ballungsräumen -, um so auch auf dem Land auf das Auto verzichten zu können >>>>> >>>>> - die konkrete Planung und Verwirklichung des autonomen Bahnfahrens von Forchheim bis Behringersmühle mit alltagstauglicher Anbindung des ÖPNV zu den umliegenden Gemeinden >>>>> >>>>> - die unverzügliche Einleitung der schon seit Jahrzehnten anstehenden Elektrifizierung der Bahnstrecke Nürnberg - Hof >>>>> >>>>> - die Einführung einer Kerosinbesteuerung, die den ökologischen Fußabdruck und somit die Vollkostenrechnung eines Fluges wiederspiegelt und aus diesen Gründen Kurzstreckenflüge durch Bahnfahrten zu ersetzen >>>>> >>>>> - sofortige Gesetze und Maßnahmen, um bis 2025 mindestens 20% Energieeinsparung zu erreichen, um dann bis 2030 ein Drittel des jetzigen Energieverbrauchs einzusparen >>>>> >>>>> - die Förderung des Ausbaus einer dezentralen Energieversorgung mit erneuerbaren Energien mit dem Ziel, dass bis 2030 eine 50 prozentige Unabhängigkeit und bis 2035 eine komplette Autarkie von Regionen erreicht wird >>>>> >>>>> >>>>> >>>>> 2. Ökologie und Artenvielfalt: >>>>> >>>>> 2.1. Dringende Maßnahmen für den Boden-, Grund- und Trinkwasserschutz sind >>>>> >>>>> - im Pflanzenbau den Stickstoffeinsatz ab 2023 bis 120 N pro Hektar zu begrenzen >>>>> >>>>> - die Verringerung des Einsatzes aller „Pflanzenschutzmittel“ (PSM) wie Herbizide, Pestizide, Fungizide usw. um 50% bis zum Ende dieser Legislaturperiode, also bis Herbst 2025 und dann >>>>> >>>>> - ein Anwendungsverbot aller PSM ab 2030 >>>>> >>>>> - die Beendigung der Förderung des konventionellen Maisanbaus, der nicht unmittelbar der Ernährung von Mensch und Tier dient >>>>> >>>>> - die Reduktion des Landverbrauchs oder Flächenfraßes in den nächsten 5 Jahren um 20 % in jedem Jahr >>>>> >>>>> 2.2. Die Insektenwelt verzeichnet in den letzten Jahrzehnten einen für nie möglich gehaltenen Schwund an Arten. Dem muss jetzt entschieden und unverzüglich begegnet werden, um die aus den Fugen geratene Harmonie von Mensch und Natur wiederherzustellen: >>>>> >>>>> - durch eine Vielfalt von Fruchtfolgen in der Natur mit einer artgerechten Tierhaltung in der Fläche >>>>> >>>>> - durch eine Zurverfügungstellung von 5% der landwirtschaftlichen Flächen zum Schutz der Tierwelt und der Artenvielfalt sowie des Bodens z.B. in Form einer vielfältigen Fruchtfolge >>>>> >>>>> - durch eine mindestens Verdoppelung der Fördersätze in benachteiligten Regionen und bei Flächen mit niedrigen Bodenwertzahlen, wie wir sie in der Fränkischen Schweiz haben, und zwar in den nächsten drei Jahren >>>>> >>>>> - keinen weiteren Ausbau des Kernwegenetzes mit Asphaltierung der Wege und keine Nutzung als Gemeindeverbindungsstraßen, um so die Schönheit der Landschaft und die Erholungsqualität der Fränkischen Schweiz zu erhalten >>>>> >>>>> - durch die Begrenzung der Schlaggrößen auf 10 Hektar, wobei dazwischen wieder Hecken und Sträucher anzulegen sind >>>>> >>>>> - eine wesentlich effektivere Unterstützung des Biolandbaus als bisher, auch mit der Maßgabe, umstellungswilligen Betrieben noch in den nächsten 10 Jahren höhere Fördersätze zu geben >>>>> >>>>> - aus Gründen der Emissions- und Seuchenbestimmungen und des Tierwohls sollten bundesweit ab 2022 nur noch Ställe mit bis zu 100 Milchkühen, 100 Zuchtsauen und 500 Mastplätzen genehmigt werden und die darüber liegenden Ställe in einem Zeitraum von fünf Jahren zurückgebaut werden >>>>> >>>>> >>>>> 3. Infrastruktur und Versorgungssicherheit: >>>>> >>>>> Beim „Stadt- Land Biokongress“ der Metropolregion Nürnberg im Februar 2020 wurde von Seiten ihrer Geschäftsführerin Frau Dr. Standecker über große Defizite in der Wertschöpfungskette geklagt. >>>>> >>>>> Darum halten wir es für dringend geboten, diese Lücken zu schließen, indem >>>>> >>>>> - der Erhalt und die Verbesserung der regionalen Lebensmittelversorgung mit Landwirten,Bäckern, Metzgern, Gärtnern, Brauern, Mühlen, Gaststätten, dem regionalen Handwerk, Dorfläden, Schlachthöfen und Molkereien durch bundesweite Förderprogramme unterstützt und regionale Wertschöpfungsketten hergestellt werden >>>>> >>>>> - in der Öffentlichkeit das Bewusstsein und die Wertschätzung der Arbeitsweisen sowie die Herstellung und Verarbeitung/ Veredelung der Produkte auch als kulturelle Leistung für unsere Gesellschaft herausgestellt werden >>>>> >>>>> - die Betriebe letztlich für ihre Erzeugnisse auch soviel bezahlt bekommen, wie sie wirklich wert sind, und somit davon leben können >>>>> >>>>> - regionale Gesundheitseinrichtungen wie niedergelassene Ärzte und der Erhalt einer nahen Krankenhausversorgung für die Bevölkerung gefördert werden >>>>> >>>>> >>>>> 4. Die Abkehr vom Credo des Wirtschaftswachstums hin zu der sozial-ökologischen Wirtschaftsweise einer Gemeinwohlökonomie! >>>>> >>>>> Als Richtschnur für die Bepreisung der Lebensmittel und aller Waren hat wiederum der ökologische Fußabdruck und die Vollkostenrechnung zu gelten, da sonst kein Vergleich mit den Billigimporten möglich ist, die teils hoch subventioniert und zugleich klimaschädlich sind. >>>>> >>>>> Diese Vorschläge und Maßnahmen sehen wir als mitentscheidend dafür an, dass die grundlegenden Voraussetzungen für eine lebenswerte Zukunft in unserer Region, der Fränkischen Schweiz, geschaffen werden. >>>>> >>>>> >>>>> Da wir wissen, dass wir in Bayern und darüber hinaus nur eine von vielen Regionen sind, in denen ähnlich dringende Probleme der Wirtschafts-,Landwirtschafts-, Verkehrs- und Energiewende sowie der Versorgungssicherheit, der Ökologie und Artenvielfalt gegeben sind, braucht es einen bundesweiten Ansatz! >>>>> >>>>> Wir danken Ihnen, dass Sie sich mit uns zusammen für eine lebenswerte und enkeltaugliche Zukunft in unserer Region einsetzen. >>>>> >>>>> >>>>> Das Arbeitsteam der BÖR Fränkische Schweiz >>>>> >>>>> - Dieter Hoch und Biolandwirt und Stadtrat Josef Schrüfer in Pottenstein >>>>> >>>>> - Kühlenfels >>>>> >>>>> - Dr. Klaus-Dieter Preis, Öko- Schreinerei Rochus Grün, Nebenerwerbs- >>>>> >>>>> landwirt Stefan Brendel, Biolandwirt Thorsten Hofmann, Verena Müller, >>>>> >>>>> Hannelore Römming in Gößweinstein, Leutzdorf, Unterailsfeld, Hardt >>>>> >>>>> - Biolandwirt Gabriel Deinhardt und Kreisrat Christian Kiehr in >>>>> >>>>> Wohlmutshüll, Ebermannstadt >>>>> >>>>> - Klosterbrauerei Katharina und Urban Winkler in Weißenohe >>>>> >>>>> - 2. Bürgermeisterin und Kreisrätin Dr. Sandra Huber und Thomas >>>>> >>>>> Knauber in Pegnitz >>>>> >>>>> - Kreisrätin Renate van de Gabel-Rüppel in Creußen >>>>> >>>>> - Biohof „Texas Longhorn Ranch“ von Anne u. Alexander Leichtenstern >>>>> >>>>> in Prebitz- Altencreußen >> >>>>> Was und wer stellt die BÖR dar? >>>>> Die Bewegung Ökologische Region Fränkische Schweiz (BÖR) ist ein Zusammenschluss von Bürgern und Bürgerinnen aus der Region. Sie ist im Gefolge der Ernennung der Fränkischen Schweiz zur Ökomodellregion entstanden. Neben der Unterstützung dieses Projekts geht es der BÖR darüber hinaus darum, die Lebensgrundlagen für die Bevölkerung zukunftsfähig und enkeltauglich zu gestalten. Zielrichtung ist die Ökologisierung aller Lebensbereiche. DerErhalt unserer kleinflächigen Landschaft mit ihrer großen Artenvielfalt, die von einer biologisch arbeitenden Landwirtschaft nachhaltig versorgt wird, bildet die Grundlage. Die BÖR sieht ihre Hauptaufgabe in der Öffentlichkeitsarbeit und in der Vernetzung der bereits vielfältig bestehenden, zukunftsorientierten Initiativen in der Region und um sie herum sowie in ihrem eigenen Bemühen um eine ökologische Lebensweise. Zu ihren Unterstützern zählen biologisch wirtschaftende und umstellungswillige, bisher konventionell arbeitende Landwirte, die Arbeitsgemeinschaft bäuerlicher Landwirte (AbL), Bioläden und Hofläden, Handwerker, Handel- und Gewerbetreibende, Brauereien, Ärzte und Apotheker, Vertreter von Kommunen und der Kirchen, eine große Zahl von Bund Naturschutz-Ortsgruppen der Fränkischen Schweiz sowie Kommunalpolitiker/innen und Mitglieder von Parteien.