7000 sahen den größten Faschingszug der Fränkischen Schweiz in Gößweinstein
Von Thomas Weichert
GÖSSWEINSTEIN
Nach Schätzungen der zuständigen Polizeiinspektion Ebermannstadt sahen am Faschingssonntagnachmittag rund 7000 Schaulustige den größten Faschingsumzug in der Fränkischen Schweiz, an dem sich diesmal insgesamt 50 Gruppen aus 30 Ortschaften und Vereinen der gesamten Region beteiligten. Die rund 1500 Narren, die sich am Zug teilnahmen, feierten trotz Schneegestöber fröhlich und ausgelassen und ließen zentnerweise Bonbons und andere Süßigkeiten von ihren fantasievollen Faschingswägen schneien.
Gleich drei Faschingsgesellschaften aus Gößweinstein, Kühlenfels und Heiligenstadt mit ihren Prinzen- und dem Markgrafenpaar der „Heiligen Stadtschnecken“ bildeten die Zugspitze , wobei die Heiligenstädter Narren das erste Mal dabei waren. Was Kreativität, Größe und Technik betrifft schossen auch diesmal wieder die Narren von Schwarz-Gelb Kohlstein mit ihrer riesigen „Breitbandschnecke“ als „Kohlstaner Breitband-Wichtel“ am Zugende sicherlich wieder den Vogel ab. Die Kohlstaner-Wichtel fräsen nicht nur das Glasfaserkabel nach Kohlstein sondern kriegen das mit der unendlichen Geschichte nach der Rathaussuche auch in Windeseile hin. Sogar Pater Flavian wurde kurzerhand eine Wichtelmütze aufgesetzt nachdem er vom Pfarrhaus aus auf der Breitbandschnecke mitfuhr. Der wichtigste Mann kam diesmal allerdings aus Tüchersfeld. Denn ohne den Pottensteiner SPD-Stadtrat Hans Gmelch hätte der Umzug nicht beginnen können. Er gab nämlich mit drei Böllerschüssen den Startschuss damit sich der große Gaudiwurm in Bewegung setzten konnte. Nicht nur die Kohlsteiner hatten ein tolles Gaudigefährt gebaut. Die „Asfölder“ aus Ober- und Unterailsfeld hatten die Lokomotive „Emma“ von Jim Knopf von der Augsburger Puppenkiste nachgebaut und liefen als Marionetten dahinter her. Toll auch das Disneylandschloss der Landjungend Haßlach, der Jamaika-Wagen der Wichsensteiner Felsenspatzen, das Gefängnis der Kleingeseer Panzerknacker die ein Dorfgemeinschaftshaus forderten und der „Frankeneselwagen“ des Pottensteiner Frankenesel-Stammtisches. Originell der Wagen des Bella Vita Clubs Gößweinstein die das untergegangene Café Sonne und den dafür aufgegangenen Gasthof Stern auf die Schippe nahmen. Aus Pottenstein auch die „Berwacht als Rettungstrinker“ und zwei Gruppen die sich „Very Important Pottenstaa“ und „Pink Orange“ nennen. Die Invasion der Legos kam aus Gößweinstein, ebenso wie die „Weintrauben“, die „Trolls“ oder die „Edeka-Narren“ und die „Cheerleaders“. Die Gymnastikdamen des SV Gößweinstein kamen diesmal als Hexen, nicht zu verwechseln mit den Hiltpoldsteiner Hexen als Blumen, die zusammen mit ihren Kirwaboum in der „Herzl-Alm“ und den Gardemädchen wieder stark vertreten waren. Auch aus Sachsendorf kam ein großer Wagen wo man unter anderem meint, das die Zone 30 in Gößweinsten „nix bringt“ und toll auch die Arche des Sternehofs Gößweinstein. Aus Leutzdorf kamen „Schneemänner“ und natürlich wieder dabei „Hühnerloh OHO“ , der FC Bayern Stammtisch aus Morschreuth und der TSC Pottenstein. Aus Etzdorf und Türkelstein kamen die „Löschzwerge samt Feiaweiber“ und „Die scho widda“ durften auch nicht fehlen. Gößweinsteins Faschingspräsident Dr. Franz Macht diesmal selbst im Zug als Jedi-Ritter dabei während sein designierter Nachfolger und Noch-Vizepräsident Stephan Dresel auf der Bühne am Marktplatz souverän alle Teilnehmer begrüßte und vorstellte. Der Gößweinsteiner Faschingsumzug hat inzwischen die Dimension einer Großveranstaltung längst erreicht.