Klima-Greta war die prominenteste Teilnehmerin beim Faschingszug in Waischenfeld
Politische Themen: Die Klimakleber, die alte Wiesentbrücke oder der Radweg im oberen Wiesenttal
Von Thomas Weichert
WAISCHENFELD
Nicht ganz so groß wie die Rosenmontagsumzüge in den rheinischen Karnevalshochburgen war der Faschingsumzug am Rosenmontagnachmittag bei strahlendem Sonnenschein in den Straßen des Wiesentstädtchens.
Aber immerhin: Acht Gruppen beteiligten sich am Gaudiwurm den etwa 1000 Schaulustige an den Straßenrändern verfolgten und prominenteste Teilnehmerin war die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg, die die Feuerwehr Waischenfeld kurzerhand auf der alten Wiesentbrücke festgeklebt hatte und die anschließend auch im Zug mitlief und auf schwedisch dafür warb, die Schule zu schwänzen um das Klima zu retten. Die „Klimakleber“ hatte auch der SV Bavaria Waischenfeld im Visier. Die Klimakleber des Sportvereins brachten den Faschingszug zum Stocken, da sie sich mitten auf der Straße "festklebten", Sie mussten von einer "Polizistin" von der Fahrbahn weggezogen werden. ."Heute auf die Flugbahn kleben, morgen dann nach Bali abheben", meinte die letzte Generation der Sportler, während die Rothelme meinten: „Der Stadtrat ist zu schwer, neue Brücke muss her !“ Und: „Klimakleber verhindern den Brückenbau.“ Der Kritik der Narren war auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/Grüne) ausgesetzt. "Die Politiker rufen zum Stromsparen auf, das haben wir doch schon lange drauf", meinten dazu die „Windräder aus der Vorstadt“. „Make darts not War“ und „Schmeißt Darts und kaana Bombn“, meinten die Dartsfreunde Waischenfeld in Anspielung auf den Krieg in der Ukraine. Die Feuerwehr Rabeneck war mit Fahrrädern, Skateboards und Kinderwägen angerückt und protestierte damit, dass der Radweg ab Doos bis Behringersmühle nicht mehr weitergebaut wird. "Wo kein Wille ist, ist auch kein Radeweg", meinten sie und nahmen dabei das staatliche Bauamt Bamberg aufs Korn, dass für diesen Streckenabschnitt zuständig ist. Mit von der Partie, so wie am Sonntag schon in Gößweinstein, die „Asfölder Wörschtfohrer“. Sie hatten wieder ein Säulein geschlachtet und das Kesselfleisch dampfte schon im Waschkessel auf ihrem Schlachthauswagen. So manch einem lief dabei das Wasser im Mund zusammen als die Säuköpfe portionsgerecht im Publikum verteilt wurde. Auch die ersten Bratwürste vom Holzofengrill gab es schon. Riesig war der Wagen der Faschingsgesellschaft Hollfeld. Aufgebaut auf einem zweispännigen Tieflader eine ganze Narrenburg aus dessen Burgtürmen der Hollfelder Narr und das Faschingsprinzenpaar der Nachbarstadt in die Menge grüßten. Von den Faschingswägen auf flogen jede Menge Bonbons und Gummibärchen ins Publikum. Sehr zur Freude der vielen Kinder. Auch viele bunte und ausgefallene Kostüme waren zu sehen. Insgesamt betrachtet ein eher kleiner aber ideenreicher Faschingsumzug. Anschließend wurde in der Sport- und Bürgerhalle noch weitergefeiert.