Fast überall in der Fränkischen Schweiz wurden auch dieses Jahr wegen Corona die traditionellen Lichterprozession zum Abschluss der Ewigen Anbetung abgesagt. Nicht so im Ahorntaler Ortsteil Volsbach wo die Lichterprozession wie gewohnt stattfand. Diesmal sogar mit einem Rekord an Lichtern.
So viele Wachslichter wie noch nie, etwa 3800 an der Zahl, brannten am Abend vor Heilig Abend bei der Lichterprozession im Ahorntaler Ortsteil Volsbach, die inzwischen von der Anzahl der Lichter zu einer der größten ihrer Art in der Fränkischen Schweiz geworden ist. Trotz Corona habe man sich entschlossen die Lichterprozession dieses Jahr wieder stattfinden zu lassen, nachdem sie im letzten Jahr ausgefallen war. „Denn Prozessionen im Freien sind ja bisher nicht verboten“, sagt Kirchenpfleger und Mesner Jörg Neubauer. Bei den Betstunden in der Kirche wurden die Corona-Regeln natürlich exakt eingehalten. Außerdem kommen nach Volsbach ohnehin so gut wie keine Schaulustigen und die Gläubigen der Pfarrgemeinde sind unter sich. Bewusst habe man dazu auch niemanden eingeladen, auch die Vertreter der politischen Gemeinde nicht wie sonst üblich. Auch auf dem Kirchenzettel war nur die letzte Betstunde angekündigt, nicht aber die Lichterprozession. Das es heuer noch mehr Wachslichter waren als die letzten Jahre, lag vor allem auch daran, dass die Prozession im letzten Jahr ausgefallen war, das Wachs aber trotzdem gesammelt und abgegeben wurde. Wie ein Feuerwehrmann sagte, wollte man die Lichterprozession dieses Jahr auf jeden Fall durchführen. Dies sei der große Wunsch aller ehrenamtlichen Helfer gewesen. Und so setzte sich nach der letzten Betstunde der Ewigen Anbetung etwa am 17.30 Uhr der Prozessionszug mit den rund 250 Gläubigen aus der Pfarrei Volsbach von der Pfarrkirche St. Mariä Geburt aus in Bewegung. Angeführt wie immer von den Ministranten, dahinter die Fahnenabordnungen der Feuerwehren, die Blasmusik Ahorntal und Pfarrer Matthew Anyanwu mit dem Allerheiligsten unter dem Baldachin, flankiert von Feuerwehrleuten. Neben dem Geistlichen trugen nur vereinzelte Prozessionsteilnehmer FFP-2 Masken. Das war der einzige Unterschied der darauf hinwies das etwas anders ist als sonst. Auch im Ort und an den Straßenrändern brannten zahlreiche Kerzenlichter und die Fenster der Häuser und die Vorgärten waren festlich beleuchtet. Als Vorbeter fungierten altbewährt wieder Erhard Rühr und Hubert Ollert. Nach der Prozession, die auch durch das festlich beleuchtete Neubaugebiet führte, ging es nicht wie sonst üblich zurück in die Kirche. So spendete Pfarrer Anyanwu den Schlusssegen für die Gläubigen diesmal vor der Kirche im Freien. Die Tradition der Volsbacher Lichterprozession reicht in die erste Hälfte der 1950er Jahre zurück als sie der damalige Volsbacher Pfarrer eingeführt hatte. Allerdings brannten da noch keine Lichter im Ort und an den Straßenrändern, sondern nur an den bisher drei Berghängen rund um Volsbach die von den Mitgliedern der Feuerwehren Volsbach, Körzendorf und Reizendorf noch heute entzündet werden. Neu hinzugekommen ist vor ein paar Jahren die Illumation des Schlörsbergs die von den Volsbachern selbst entzündet wird. Vor etwa 13 Jahren hat man dann erst mit nur 100 Kerzenlichtern angefangen und jedes Jahr sind es mehr geworden. Die Tradition der Volsbacher Lichterprozession reicht in die erste Hälfte der 1950er Jahre zurück, als sie der damalige Volsbacher Pfarrer Rudolf Bremauer sie eingeführt hatte.