Gehen Schüler aus Gößweinstein und Obertrubach künftig in Kirchenbirkig in die Schule ?
Von Thomas Weichert
GÖSSWEINSTEIN/POTTENSTEIN
Die Graf-Botho-Schule in Pottenstein platzt offenbar aus allen Nähten. Während der Sitzung des Stadtrats der Stadt Pottenstein schlug Schulleiter Marco Speckner Alarm. In einem Antrag an den Stadtrat spricht Speckner von einer "Unterversorgung an schulischen Räumlichkeiten" und "akuter Raumnot" und bat um eine "durchdachte langfristige Lösung", aber auch um eine "kurzfristige Übergangslösung". Interessant ist dies auch für die Mittelschüler aus Gößweinstein und Obertrubach die im Schulverbund mit Pottenstein die Graf-Botho-Schule in Pottenstein besuchen. Möglicherweise werden sie bald in Kirchenbirkig beschult, wenn es nach den örtlichen Stadträten der ehemaligen Gemeinden Kirchenbirkig, Kühlenfels und Regenthal geht.
Werden Schüler aus Gößweinstein und Obertrubach schon bald in der ehemaligen Kirchenbirkiger Volksschule unterrichtet ?
Für Stadtrat Reinhard Bauer (BU) ist dabei ein Neubau alles andere als alternativlos. Der Kirchenbirkiger brachte bereits im Sitzungsverlauf die ehemalige Schule in seinem Heimatort als mögliche Lösung ins Spiel:
"Die 2013 geschlossene Schule ist in einem ordentlichen Zustand und bietet bereits mittelfristig genügend Raum für einen möglichen Umzug. Zum Beispiel der Mittelschule oder der Kindertageseinrichtung. In den weiteren Überlegungen muss dieser Lösungsansatz daher geprüft werden", so Bauer.
Unterstützung erhält Bauer auch von seinem Stadtratskollegen und Drittem Bürgermeister Christian Weber (JL) aus Trägweis.
"Falls die Schülerzahlen in Zukunft wieder sinken sollten, besteht bei einem bloßen Neubau immer auch die Gefahr eines weiteren leerstehenden oder nicht optimal genutzten Gebäudes in unserer Heimatgemeinde. Dabei haben wir mit öffentlichen Bestandsgebäuden wie Magerscheune oder Bürgerhaus künftig noch genügend Hausaufgaben zu erledigen. Eine ökonomisch, ökologisch und soziale Lösung sehe ich daher ebenfalls in einer Nutzung des Gebäudes der ehemaligen Schule in Kirchenbirkig. Hier können auch für künftige Projekte und Ideen wieder Gestaltungsspielräume ohne weiteren Flächenverbrauch geschaffen werden“, sagt Weber.
Markus Polster (FWG), Stadtrat aus Kleinkirchenbirkig sieht bei einer Nutzung der bestehenden Räumlichkeiten im ehemaligen Schulhaus Kirchenbirkig auch eine Möglichkeit für kreative Übergangslösungen:
"Bei einer Prüfung von möglichen Lösungen sollte in den Fokus genommen werden, ob durch eine kurzfristig mögliche Verlagerung der Kindertageseinrichtung oder Schulklassen nach Kirchenbirkig nicht auch auf die wenig attraktive Containerlösung verzichtet werden kann. Die Graf-Botho-Schule hätte dadurch bereits zeitnah mehr Platz, ohne das die Schülerbeförderung geändert werden muss oder Lehrer pendeln müssen. Rathaus und Stadtrat könnten sich gleichzeitig um eine nachhaltige und langfristige Lösung für die Kindertageseinrichtung kümmern“, so Polster.
Auch Stadtrat Alexander Berner (BU) aus Weidenloh unterstützt die Idee seines Stadtrats- und Fraktionskollegen Bauer.
"Wir haben uns im Stadtrat fraktionsübergreifend darauf verständigt, jetzt die Weichen zu stellen um kurzfristig den Raummangel zu beheben und langfristig eine gute Lösung zu finden. Die ehemalige Schule in Kirchenbirkig muss bei den anstehenden Prüfungen und Diskussionen eine Rolle spielen. Ein erster Schritt in dieser Richtung wäre eine Besichtigung des Gebäudes“, so Berner. Gemeinsam setzten sich die örtlichen Pottensteiner Stadträte nun für eine Revitalisierung des ehemaligen Kirchenbirkiger Schulgebäudes ein, hieß es.