Babet und Auguste mischen Pegnitz auf

Von Thomas Weichert

PEGNITZ
Im Fasching im unterfränkischen Maßbach hat alles angefangen und im September letzten Jahres konnten die beiden Unterfränkinnen ihr 15-jähriges Bühnenjubiläum als Kabarettduo „Babet und Auguste“ feiern. Überall dort wo Gisela Klöffel und Andrea Wehner, so wie Babet und Auguste bürgerlich heißen, auftreten, gibt es für die Besucher eine Lachmuskelgarantie. So auch am Sonntagabend im voll besetzten ASV Sportheim mit ihrem aktuellen Programm „Mir sän dabei“.

Kombiniert war der fränkische Ohrenschmaus diesmal mit einem ebenso fränkischen Gaumenschmaus der aus Schweinebraten mit Kloß und Kraut bestand und den Babet und Auguste ihren Gästen als Bedienungen auch noch selbst servierten. Was Waltraud und Mariechen in Mittelfranken sind, sind Babet und Auguste in Unterfranken. Allerdings sind Waltraud und Mariechen Männer. In Pegnitz sind die beiden älteren Damen die immer gut drauf sind, längst keine Unbekannten mehr. Wie sie einst nach Pegnitz kamen, wollen wir von Babet wissen. Dumme Frage: Mit dem Auto natürlich. Als alle gegessen haben und der Wirt endlich die richtigen Lichtschalter gefunden hat um den ASV-Saal abzudunkeln geht es endlich mit dem Kabarett los.

Leben rückwärts

Und zwar beginnt es sehr makaber. Mit dem Tod nämlich. Als Babet beerdigt wird und schon auf dem Friedhof im Sarg liegt. „Das ist eben das Leben einmal rückwärts betrachtet. Wir fangen mit der Totgeburt an und arbeiten uns dann so durch das Leben“, erklärt sie vorher der NN. „Hier is ja grammelt voll und die Besten, Schönsten und Wichtigsten sän do“, begrüßt Babet erst einmal ihr Publikum. Nur ein Auswärtiger hat sich an diesem Abend im ASV Saal verirrt. Und zwar ein Münchner. Der kann dann von Glück reden das er von den Franken geduldet wird. Der Nachbar von der Babet ist zwar schon uralt, fühlt sich aber noch wie ein Baby. „Ka Hoor mehr, ka Zäh mehr und wenn er hifällt krabbelt er wie a Baby.“ Das sind solche Witze in feinstem unterfränkisch die auch Oberfranken, wenn auch manchmal gerade noch, verstehen. Als Babet und Auguste allerdings einmal in Ostfriesland aufgetreten sind kamen die ein und dieselben Besucher gleich mehrmals hintereinander zum gleichen Programm. Kein Wunder, denn sie haben nichts verstanden. In Hamburg gibt es ein Getränk das „Sex on the Beach“ heißt. „In Ostfriesland sogn die dazu poppen hinterm Deich.“ Das führt auch in Pegnitz zu Gelächter.

Pegnitzer

Oder was ist der Unterschied zwischen Pegnitz und Paris ? Ganz einfach: In Paris gibt es keine Pegnitzer. Während des Abends werden Babet und Auguste dann immer jünger. Vom Altersheim aus starten sie ins Berufsleben und plötzlich macht`s peng und du hast deinen Alten wieder 40 Ehejahre lang an der Backe. Ja die Ehe ist ein Joch. Man weiß es zwar, aber heirat doch. Das ist einer der Nachteile wenn man jünger anstatt älter wird. Und plötzlich hört man auch wieder die berühmten drei Worte die da lauten: „Ich bin schwanger“. Wer die Verjüngungskur mit fränkischem Schweinebraten nun verpasst hat, kein Problem. Der nächste Kabarettabend mit Babet und Auguste findet am 29. Januar im Glenks Garten in Bayreuth statt.



Fotos: Thomas Weichert