Oberailsfeld: Mesnerin „Rettl“ nahm schweren Herzens Abschied
Von Thomas Weichert
OBERAILSFELD
Tief bewegt nahm die Mesnerin von St. Burkard während des Sonntagsgottesdiensts Abschied von ihrem Ehrenamt. 33 Jahre lang war die heute 90-jährige Margarete Neuner, die alle nur als „Rettl“ kennen, Mesnerin der Oberailsfelder Pfarrkirche St. Burkard. Weil sie sich im letzten Jahr in Ausübung ihres Ehrenamtes den Arm gebrochen hatte und aus Altersgründen gab sie nun das Mesneramt in jüngere Hände. Katharina Fuchs und Inge Hofmann werden sich künftig die Arbeit teilen die die „Rettl“ zuvor alleine erledigt hatte.
Pfarrer Matthew Anyanwu betonte das die gesamte Kirchengemeinde Margarete Neuner Dank und Anerkennung schulde und überreichte ihr eine Ehrenurkunde von Erzbischof Ludwig Schick. Die „Rettl“ war nicht nur Mesnerin, sondern auch Kommunionhelferin und Lektorin und hat in ihrer langen Amtzeit vier Pfarrer erlebt. „Möge Gott Ihnen alles was Sie für die Gemeinde gemacht haben vergelten“, sagte Pfarrer Anyanwu. Pfarrgemeinderatsvorsitzende Katharina Fuchs dankte der Rettl für die steht`s gute Zusammenarbeit mit dem Pfarrgemeinderat und auch dafür das sie neben der Kirche jahrzehntelang auch das Pfarrzentrum mit versorgt und in Ordnung gehalten habe. Auch bei den Seniorenausflügen war die Rettl immer dabei. Ebenso dankten ihr die Ministranten und Ministrantinnen für die die Mesnerin immer da war.
Durch Ministranten jung geblieben
„Durch die Ministranten bin ich im Herzen jung geblieben“, so Margarete Neuner. Kirchenpfleger Georg Engelhardt betonte das die Mesnerin bei allen Gottesdiensten, ob Taufen, Hochzeiten oder Beerdigungen, immer dabei war. Sie baute auch die Weihnachtskrippe auf und gab die Anweisungen wie die Christbäume in der Kirche auszusehen hatten. „Die Kirche war für sie immer ein zweites Wohnzimmer“, so Engelhardt. Pfarrsekretärin Luzia Schnappauf hatte für die Rettl sogar ein Gedicht geschrieben und erinnerte daran das Pfarrer Hanusch einst ihr Talent entdeckt hat und bereits wusste das eine gute Mesnerin in ihr steckt. „Ich habe das Mesneramt immer sehr gerne ausgeübt aber mit 90 Jahren ist es an der Zeit das Amt in jüngere Hände zu legen. "Mein größter Dank gilt dem Herrgott das er mir immer die Kraft gab dieses Amt so lange auszuführen“, sagte die Rettl tief bewegt in einer voll besetzten Kirche.
Nach 33 Jahren wurde Oberailsfelds Mesnerin "Rettl" verabschiedet. Fotos: Thomas Weichert