„Paradies“, so heißt das neue Kabarettprogramm der Würzburger Kabarettistin Birgit Süß die sich bei ihrem Auftritt in der Teufelshöhle vor zirka 80 Zuhörern selbst im Paradies wähnte. „Eine super nette Location, denn es ist so putzig und reizend hier.“ Sagt Süß im Gespräch mit unserer Zeitung und bescheinigt ihren Gästen ob der Kälte sehr tapfer zu sein. „Denn die Zuschauer sind absolute Teufelshöhlen-Profis“, sagt Birgit Süß.
In ihrem neuen Programm „Paradies. Und das.“erleben unternehmen die Gäste mit Birgit Süß eine Butterfahrt ins Glück. Vorbei an Fengshui im Sarg und einer Dummbabbel-App mit Lautlosfunktion. Neben bittersüßen Plaudereien hat die Unterfränkin rührende Balladen, fetzige Pop-Songs, lodernde Latin und Couplets mitgebracht die in ihrer gönnerhaften Art den 1930er Jahren nahe stehen. Mal lyrisch, mal kratzbürstig. Mal poetisch, mal brachial. Birgit Süß singt über ältere Damen, die sich treiben lassen. Über die Liebe an guten Tagen. Und über‘s Liegenbleiben an trüben Tagen und über‘s Weiterziehen. Und natürlich über Helene vom Silbereisen. Die Kabarettistin, die in der Lebenshälfte angelangt ist, geht auch genüsslich den Kardinalfragen des Älterwerdens nach. Ein Beispiel: „Warum leben Frauen nach der Menopause eigentlich weiter?“ Nur um das Stadtbild zu verschandeln? Oder wer wusste das der Friedhof in diesem Alter die Kennenlernbörse Nummer 1 ist ? Oder wieso wird auf Beerdigungen immer so viel geheult ? Ganz klar: „Weil alles so teuer ist.“ Mit sängerischem und erzählerischem Talent geht Birgit Süß diesen wahrlich existenziellen Fragen nach. Ein bisschen schräg, aber doch immer geradeaus nimmt sie den Zuschauer mit ins Paradies, in dem Malbücher für Erwachsene ein erotisches Erlebnis werden, Aufräum-Literatur beruhigt zur Seite gelegt wird und der Weg Hitlers zur Typberatung führt. Wie Süß im Gespräch erklärt geht sie immer mit offenen Augen durch`s Leben und versucht aus den Alltäglichkeiten dann lustige Lieder zu machen. Was ihr an diesem Abend in der Teufelshöhle auch wunderbar gelungen ist. Denn die Zuschauer sind am Schluss begeistert. Musikalisch begleitet wurde sie von Klaus Ratzek am Kontrabass.