Gößweinsteiner Narren lassen es im Pottensteiner Bürgerhaus krachen
Von Thomas Weichert
POTTENSTEIN
„Ich bin so schön, ich bin so blass, ich bin der Doktor aus Kümas. Klapper ich mit dem Gebiss, schrei`n die Frauen ganz gewiss.“ Dies sang Dr. Franz Macht als letzter Yedi-Ritter zur Musik von Anton aus Tirol zu Beginn der Megaprunksitzung des Gößweinsteiner Narrenkübels im voll besetzten Bürgerhaus. Bis weit nach Mitternacht dauerte die große Faschingsshow der über 100 Aktiven im 40 Jahr seit bestehen der Gößweinsteiner Faschingsgesellschaft. Tänzerisch brillierten die vielen Garden und neben Macht vor allem Narrenkübelchef Bernie Bauernschmidt als Stimmungskanone. Andreas Schmidt, Marcel Zweck, Michael Stenglein, Holger Kade und weitere Akteure strapazierten während den Sketchen die Lachmuskeln der Gäste kräftig.
Neben dem 40-jährigen Vereinsjubiläum des Narrenkübels gab es in Pottenstein noch ein weiteres närrisches Jubiläum mit dem der Faschingsgesellschaft ehrenamtliches Engagement würdigt. Den inzwischen 22sten Dukatenesel konnten aus den Händen von Macht Joachim Linhardt und dessen Gattin Maria stellvertretend für die DLRG Pottenstein für deren außerordentliche Jugendarbeit entgegen nehmen. 25 Programmpunkte, alle aus eigenen Nummern, umfasste die in keiner Phase langweilig werdende Prunksitzung unter dem diesjährigen Faschingsmotto: „Nichts verbindet Menschen so sehr als ein gemeinsames Lächeln.“ Stephan Dresel führte dabei als Sitzungspräsident wie gewohnt humorvoll durch das Programm. Sieben Tanzgarden, wenn man die Schautanzgruppe und das Weiber- und Männerballett hinzuzählt, könnten schon alleine mit ihren Garde- und Showtänzen ein Abend füllendes Tanzprogramm gestalten. Hinzu kommen noch die beiden brillanten Tanzmariechen Anette Dresel und Anna-Lena Berner, die sich selbst trainieren. Für die diesjährige Faschingssession musste erstmals ein Aufnahmestopp für die einzelnen Garden verhängt werden, da die Kapazitäten völlig ausgelastet sind. Die Kleinsten der Wackelzahngarde präsentieren heuer einen Gardetanz, ebenso wie die Wichtel-, Prinzen- und Juniorengarde. Die Prinzen- und Juniorengarde außerdem noch jeweils einen Schautanz. Ins Reich aus Tausend und einer Nacht entführten die Damen der Schautanzgruppe mit ihrem gekonnt dargebotenem Tanz „Arabia Dream“. Als fantasievoll gekleidete „Monster“ warten heuer die Frauen des Weiberballetts auf und die Narrenkübel-Männer schwebten grazil in schwarzen Spitzenröckchen und riesigen Hasenohren über die Bühne. Urkomisch, wie die letzten Jahre auch schon, der Gößweinsteiner Feuerwehrkommandant Marcel Zweck in seinem knallroten Strampelhosenanzug. Für den Sketsch „Dinner for one auf Fränkisch“ mit seiner Partnerin Miss Sophie (Michael Stenglein) hatte er sich als Butler eigens eine schwarze Fliege umgebunden. Der Brüller auch der Sketch „Die Baustelle“ von und mit Andreas Schmidt in dem es nur darum ging, ein viel zu hoch montiertes „Baustelle-Verboten-Schild“ abzumontieren. Auch als Ehekrüppel trat Schmidt als Faschingsurgestein wieder in die Bütt, diesmal schwerverletzt nachdem ihm seine „Alte“ vermutlich nach dem letzten Wirtshausbesuch mit dem Nudelholz einen Scheitel gezogen hatte. Eine weitere Bütt kam von Nadja Urschlechter die diesmal als Queen Elisabeth auf die Bühne stieg, die sie dann als Putzfrau wieder verließ. Alle weiteren Sketsche stammten aus der Feder von Ehrenpräsident Franz Macht. Zum „Tag des Zugpferds“ konnten Pottensteiner Bürger ihre Leuchtturmprojekte Bürgermeister Frühbeißer (Stefan Dresel) vorstellen. CSU-Chefin Birgit Haberberger ( Silvia Berner) forderte das schnelle Internet und einen Verkehrskreisel zur Verkehrsberuhigung von Rackersberg. Birgit Haberberger, die übrigens seit vielen Jahren Elferrätin des Narrenkübels ist, nahm`s humorvoll. Weitere Leuchtturmprojekte sind der geplante Cafégarten von Bäckermeister Johannes Frosch (Mathias Stenglein), die Norma-Erweiterung vom Schöpf (Michael Stenglein), das inzwischen in Betzenstein errichtete Gesundheitszentrum von Dr. Stefan Bauernschmitt( Holger Kade) und der Weihnachtsladen von Manfred Rother (Dominik Lang). Die Norma-Erweiterung könnte allerdings noch ein schwanzloser flohkrebsiger Eselschwänzer verhindern der im Haselbrunnbach entdeckt wurde.Ein weiterer Macht-Sketsch hieß „Die Erlebnismeile“ In Anlehnung an die legendären Stadtratswettkämpfe bei der weniger legendären Pottensteiner Kerwa mussten dabei zwei Stadtratteams anlässlich der Einweihung der neuen Erlebnismeile im Rahmen eines Bayern 3 Dorffests einen Wettkampf austragen. Vizebürgermeister Rainer Brendel wurde dabei mit Schnupftabaksdose von Marcel Zweck und Stadtrat Hans Gmelch von Bernie Bauernschmidt gemimt. Am Schluss rettet Birgit Haberberger den Bürgermeister, den Butzi und den Gmelch mit ihrem Hexenbesen der dann jedoch mit Lichtgeschwindigkeit mitten ins Haushaltsloch der Stadt saust aus dem es kein Entrinnen mehr gibt. Bleibt nun nur noch zu hoffen das die vier tapferen Wettkämpfer durch ein Wurmloch hindurch wieder auftauchen und neue Ideen für die Zukunft der Gemeinde Pottenstein mitbringen. Auch aus der Feder von Macht kurz vor Mitternacht das Märchen Schwesterchen und Brüderchen frei nach den Gebrüdern Grimm.