Narren trotzten Schmuddelwetter beim Faschingsumzug in Pottenstein
Von Thomas Weichert
POTTENSTEIN
Feucht fröhlich ging es im wahrsten Sinne des Wortes beim Faschingsumzug am Faschingsdienstag in Pottenstein den etwa 1500 Schaulustige sahen als die rund 500 Narren aus zwölf Vereinen und Gruppen durch die Innenstadt zogen. Feucht waren nicht nur die alkoholischen Getränke die die Narren im Überfluss auf ihren Gaudiwägen dabei hatten, sondern auch der nasskalte Dauerregen von oben. Ihren Spaß ließen sich die Jecken durch das miese Wetter aber dennoch nicht vermiesen.
Für die „Quirligen Quallen“ der Pottensteiner Frauenfaschingsgruppe „VIP Pottenstein“ war der Regen jedoch geradezu ideal. Lieben sie doch Wasser über alles. Zuschauer wie Mitwirkende waren jedoch gut beschirmt und in Ragencapes eingehüllt. So jedenfalls die vielen Gardemädchen der beiden Faschingsvereine aus Kühlenfels und Gößweinstein die zusammen mit den jeweiligen Prinzenpaaren den Gaudiwurm anführten. Das Prinzenpaar des Faschingskomitees der SK Kühlenfels-Waidach, Laura I. und Andre I. hatten wegen des Dauerregens diesmal auf das Prinzencabrio verzichtet und stiegen auf den überdachten Faschingswagen der Kühlenfelser Narren um während das Prinzenpaar des Narrenkübels aus Gößweinstein dem Regen trotzte und stilecht im Cabrio mitfuhr. Vor allem auch der zum Jahresende bevorstehende Umzug der Norma war mehrfach Thema. So auf einem Wagen der Narren aus Kühlenfels oder bei einer Frauengruppe aus Pottenstein die die Norma bereits im Dornröschenschlaf wähnte. Riesig war der Ambulanzwagen und das Hospital der Sachsendorfer Narren die damit auf den Pflegenotstand und die schlechte Bezahlung der Mitarbeiter im Gesundheitswesen aufmerksam machten. Die Pottensteiner Faschingsgruppe „Pink Orange“ hingegen feierte ihr zehnjähriges Bestehen mit einem Motivwagen den sie "POP on fire" nannten und der sehr stark an ein brennendes Johannisfeuer erinnerte. Gebrannt, besser geglüht, hat auch der Holzkohlengrill der „Asfölder-Narren“ vor ihrem Saloon auf dem „Wild-West-Wagen“ mit Sheriff, Wildwest-Tänzerin und Indianern. Auf dem Grill leckere fränkische Rostbratwürste. Das Piratenschiff "Black Hoßla" von der Landjugend Haßlach enterte nach Gößweinstein und Waischenfeld nun auch Pottenstein, was schon sehr imposant anzusehen war als das große Segelschiff durch die Innenstadt „schwamm“. Die Frankenesel mit ihrem mobilen Gefängnis und dem Saufeinsatzkomando (SEK) hatten natürlich jede Menge Bier und Schnaps dabei um die Bratwürste der Haßlacher runter zu spülen. Eine vollkommene Überraschung war der Junggesellinenabschied von der Susi, der im Narrenzug natürlich auch recht feucht fröhlich gefeiert wurde. Die größte Motivwagengruppe, mit gleich drei Fahrzeugen, waren wieder einmal ganz am Schluss die Kohlsteiner Narren des Ortsvereins Schwarz-Gelb mit über 50 maskierten Skihaserln und Almöhis. Voraus eine toll gebaute Pistenraupe mit Schneekanone, dann eine Apres-Skihütte in der zünftig mit Akkordeon und Blasmusik die Apres-Ski-Party gefeiert wurde und dahinter die Erlebnismeile 2.0 des Skigebiets Kohlstaa mit Schneeberg und funktionierender Gondel. Dem Fasching in der Fränkischen Schweiz würde etwas fehlen wenn die Kohlsteiner keine Wägen mehr bauen würden und nicht mehr dabei wären. Man kann also hoffen das sie ihre Ankündigung, wegen der enorm gestiegenen Auflagen beim Faschingsumzug in Gößweinstein, nächstes Jahr nicht wahrmachen und deshalb nichts mehr machen.