Beschreibung des Themas

Name bedeutet: die kämpferische Kämpferin (althochdt.)

Herzogin von Schlesien, Ordensfrau
* 1174 (?) auf Schloss Andechs am Ammersee in Bayern
† 15. (?) Oktober 1243 in Trebnitz, heute Trzebnica in Polen

Miniatur, 1353, Schlackenwerther Codex, die erste deutsche Übersetzung der Hedwigslegende
Miniatur, 1353, Schlackenwerther Codex, die erste deutsche Übersetzung der Hedwigslegende

Hedwig, Tochter des Grafen Berthold IV. von Andechs-Meranien 1 und dessen zweiter Frau Agnes von Groitzsch, wurde von ihrer Tante, der Äbtissin des Benediktinerinnenklosters in Kitzingen, dort erzogen. Hedwigs Schwester Agnes wurde die Frau des französischen Königs Philipp II. August, ihre Schwester Gertrud die des ungarischen Königs und damit die Mutter von Elisabeth von Thüringen. Auch Hedwig musste 1188 Jahren heiraten: den Herzog Heinrich I. von Schlesien; sie gebar ihm sieben Kinder. Während sich ihr Mann dem Aufbau und der Sicherung des Landes widmete und dazu viele deutsche Siedler in das slawische Gebiet zog, arbeitete Hedwig an der Einwurzelung christlichen Gedankengutes, diente hingebungsvoll Armen und Kranken, gründete Frauenklöster, unterstützte verschiedene Orden bei der Gründung von Niederlassungen. Sie selbst habe eine Marienstatue ständig bei sich getragen, um sie immer andächtig betrachten zu können.

Nach 22-jähriger Ehe gelobten Heinrich und Hedwig Enthaltsamkeit. 1201/02 gründete Heinrich auf Hedwigs Bitte das Zisterzienserinnenkloster Trebnitz - das heutige Trzebnica -, das schnell für 1000 Nonnen, Zöglinge und Dienstpersonal ausgebaut wurde. Ihr privates Leben war von persönlichem Leid überschattet: ihr Heimatschloss wurde völlig zerstört, ihre Schwester Gertrud fiel einem Mordanschlag zum Opfer, sechs ihrer Kinder starben, dazu 1238 auch ihr Mann. Dem Angriff der Mongolen 1241 mit der Schlacht bei Liegnitz - dem heutigen Legnica - und dem Tod ihres letzten Sohnes, Heinrich II., entgingen Hedwig und ihr Konvent durch die Flucht nach Krossen an der Oder - dem heutigen Krosno Odrzańskie. Danach lebte sie ganz in ihrem Kloster. Sie habe sich selbst im Winter durch Barfußgehen kasteit; der Bischof verordnete ihr Schuhe, aber sie habe ihn überlistet, indem sie die Schuhe wohl gehorsam trug, aber in der Hand.
Urkunde, mit der Hedwig ihren Besitz dem Kloster Trzebnica vermachte, 1242, im Staatsarchiv in Wrocław
Urkunde, mit der Hedwig ihren Besitz dem Kloster Trzebnica vermachte, 1242, im Staatsarchiv in Wrocław

Hedwigs Grab ist in Trebnitz/Trzebnica. Die Erhebung ihrer Gebeine und deren Überführung in die von ihrem Enkel Wladyslaw, dem Erzbischof von Salzburg, errichtete Kapelle erfolgte zur Heiligsprechung 1267. Um 1300 verfasste ein unbekannter Kleriker ihre Lebensgeschichte, ab 1380 entstanden fünf voneinander unabhängige deutsche Übersetzungen der Hedwigslegende. Im 14. Jahrhundert verbreitete sich die Verehrung rasch, befördert durch die Zisterzienserinnen und die polnische Piastendynastie. Ihr Grab in Trebnitz ist noch heute neben dem Annaberg - beim heutigen Góra Świętej Anny - der größte Wallfahrtsort Schlesiens. Reliquien liegen auch in Andechs; schlesische Vertriebene haben seit dem 2. Weltkrieg dort den Hedwig-Kult stark wiederbelebt.
Die polnischen katholischen Bischöfe würdigten Hedwig 1965:

"Sie ist im 13. Jahrhundert die größte Wohltäterin des polnischen Volkes in den damaligen Westgebieten des Piastenpolens, in Schlesien, geworden. Es steht historisch ziemlich fest, dass sie, um dem polnischen einfachen Volk dienen zu können, sogar die polnische Sprache lernte. … Man sieht sie allgemein – von einigen nationalistischen Fanatikern abgesehen – als den besten Ausdruck eines christlichen Brückenbauers zwischen Polen und Deutschland an -, wobei wir uns freuen, auch auf deutscher Seite recht oft dieselbe Meinung zu hören."
Tafel zum Andenken an Hedwigs Heiligsprechung in der Kathedrale San Lorenzo in Viterbo
Tafel zum Andenken an Hedwigs Heiligsprechung in der Kathedrale San Lorenzo in Viterbo

Kanonisation: Hedwig wurde schon am 26. März 1267 von Papst Clemens IV. in Viterbo heiliggesprochen, woran seit 1967 eine Inschrift in der dortigen Kathedrale erinnert.
Attribute: Krone, als Nonne, barfuß ihre Schuhe tragend
Patronin von Schlesien und Polen, von Berlin, Breslau / Wrocław, Trebnitz / Trzebnica und Krakau; der Heimatvertriebenen und Brautleute; des Erzbistums Breslau, des Bistums Görlitz
Bauernregeln: "An Hedwig bricht der Wetterlauf / dann hört das gute Wetter auf."
"Die Hedwig und der Galle, / die machen das schöne Wetter alle."
"Hedwige / gibt Zucker in die Rübe."
Grab der Hedwig in der Kirche in Trzebnica
Grab der Hedwig in der Kirche in Trzebnica

1 "Meranien" umfasste damals das Gebiet zwischen Augsburg und Bozen.

Die zweite deutsche Voll-Übersetzung des Franziskaners Kilian von Meiningen aus dem Jahr 1424 wurde von Sabine Seelbach neu herausgegeben und mt einer neuhochdeutschen Übersetzung versehen: Die Legende der heiligen Hedwig: In der Übersetzung des Kilian von Meiningen.
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