Rund 30 Bürger waren zur Bürgerversammlung für die Waischenfelder Ortsteile Hannberg, Langenloh, Zeubach, Neusig und Kugelau ins Feuerwehrhaus in Hannberg gekommen. Spezielle ortsbezogene Themen waren dabei lediglich die Auflösung der Rechtlergemeinschaft Zeubach, die in schlechtem Zustand befindliche Ortsverbindungsstraße zwischen Zeubach und Neusig und die ausgeschwemmte und nicht mehr befahrbare Fuhre über den Buchberg von Hannberg nach Waischenfeld.
Ein Hannberger Bürger beschwerte sich über die Sirene auf dem alten Feuerwehrgerätehaus in Hannberg. Wenn diese losgeht sei es wegen des Lärms bei ihm als unmittelbarem Nachbarn kaum mehr auszuhalten. Wie der Mann betonte hätte ihm Bürgermeister Edmund Pirkelmann (BBS) versprochen das die Sirene bis zum Herbst diesen Jahres auf das neue Feuerwehrhaus in Hannberg verlegt wird. Die sei aber noch immer nicht geschehen, monierte der Hannberger. Hierzu entgegnete Pirkelmann dass er davon ausging dass man die alte Sirene nach der Umstellung auf Digitalfunk nicht mehr benötigt. Dies sei aber noch nicht erfolgt. Zudem sei die Sirene schon Jahrzehnte auf dem alten Gerätehaus installiert und zuvor hätte sich auch noch keiner darüber beschwert. Pirkelmann unterbreitete dem Bürger den Vorschlag die Hälfte der Kosten der Sirenenverlagerung zu übernehmen. Dies lehnte der Beschwerdeführer jedoch mit Nachdruck ab. Nach bald zu erwartender Einführung des Digitalfunks habe sich das Problem dann ohnehin von selbst erledigt. Zur schlechten Gemeindeverbindungsstraße von Zeubach nach Neusig könnte es eventuell einen Zuschuss über das Amt für ländliche Entwicklung geben. Aber nur dann wenn dort die Flurbereinigung durchgeführt werden kann. In Neusig selbst wurde die Ortsstraße unter freiwilliger Kostenbeteiligung der Anlieger durch den Stadtbauhof erneuert. Inklusive Notarkosten kostete dies nur 16.916 Euro. In seinem Vortrag ging der Bürgermeister ausführlich auf die Finanzlage der Stadt ein. Die Aussichten für nächstes Jahr seien gut, da ein Mehr an Schlüsselzuweisungen und eine höhere Einnahme aus der Einkommensteuerbeteiligung zu erwarten sei. Außerdem rechnet Pirkelmann heuer mit einer sehr guten Gewerbesteuereinnahme von rund 700.000 Euro. Zum laufenden Breitbandausbau in der gesamten Gemeinde erklärte Pirkelmann dass man davon ausging dass dies längst erledigt ist. Derzeit arbeiten jedoch Subunternehmer aus Osteuropa an den Baustellen die laut Pirkelmann von der Bauausführung her mit dem deutschen Standard offenbar nicht vertraut sind. Die Stadt habe darauf jedoch keinen Einfluss da die Telekom Auftraggeber der Baufirmen sei. Pirkelmann geht davon aus das nun bis Mitte nächsten Jahres jedes Anwesen mit mindestens 30 Mbits versorgt ist. Der Eigenanteil der Stadt für den DSL-Ausbau liegt bei 101.455 Euro. Größte Baumaßnahme der Stadt ist aktuell die Sanierung des Grundschulgebäudes mit insgesamt 3,8 Millionen Euro. Aufgrund hoher Zuschüsse rechnet Pirkelmann mit einem Eigenanteil der Stadt für die Schulsanierung in Höhe von rund 500.000 Euro. Ein größeres Projekt für die Stadt wird im nächsten Jahr auch die Umstellung aller 650 Straßenleuchten auf die wesentlich günstigere LED-Technik sein. 317.000 wird dies kosten wofür es einen Zuschuss von knapp 80.000 Euro gibt. Dafür beträgt die Stromkosteneinsparung pro Jahr dann aber rund 40.000 Euro. Laut Pirkelmann hätte sich die Umstellung auf LED dann in sechs bis sieben Jahren amortisiert. Investitionen der nächsten Jahre in die Infrastruktur werden die Kanäle, die Gemeindestraßen und die Kläranlage sein. Derzeit läuft die Kanalaufnahme die rund 66.000 Euro kostet. Für die Stadt jedoch ein Nullsummenspiel bei 66 Kilometern Kanalleitungen, da man dafür pro laufendem Meter Kanal einen Zuschuss von einem Euro bekommt. Teurer wird es dann wenn die Kanäle anschließend gespült und per Kamerabefahrung untersucht werden müssen. Hierfür rechnet Pirkelmann ohne Zuschuss mit Kosten von rund 270.000 Euro. Da die Werte der Kläranlage derzeit noch in Ordnung sind, gäbe es hier aber noch keinen Handlungsbedarf. Dennoch wird die Einleitungsgebühr voraussichtlich 2019 um etwa einen Euro ansteigen. „Der Kanal wird den Bürgern in den nächsten Jahren einiges abverlangen“, so Pirkelmann. In Waischenfeld stehen außerdem drei Felssicherungsmaßnahmen oberhalb der Fischergasse und des Kindergartens in der Vorstadt an. Kosten dafür rund 200.000 Euro. Beim Landkreis in oberster Priorität ist nun auch die Erneuerung der alten Wiesentbrücke in Waischenfeld. Zur VG mit dem Ahorntal erklärte Pirkelmann dass diese für ihn „abgehakt“ sei. Er hält es allerdings nach wie vor für gut wenn man die beiden Nachbargemeinden verwaltungsmäßig zusammen führen könnte. „Beide Gemeinden hätten davon profitiert“, so Pirkelmann.