Zwei Alternativstandorte für WC-Anlage am Stadtfriedhof Pottenstein werden untersucht
POTTENSTEIN
Günter Nöttling ist zufrieden. 486 Unterschriften hatte er für eine WC-Anlage am Stadtfriedhof gesammelt und an Bürgermeister Stefan Frühbeißer (CWU/UWV) übergeben. Daraufhin wurde Stadtgeschäftsführer Gerhard Thiem-Förster beauftragt mögliche Standorte für eine Friedhofstoilette zu suchen. Fünf Standortvarianten und zwei Ausführungsvarianten hat Thiem-Förster untersucht die er nun bei der Stadtratssitzung vorstellte.
Von rechts: Die zwei Alternativstandorte hinter der Kirche und am Parkplatz sollen als WC den Stadtfriedhof Pottenstein nun untersucht werden. Fotos: Thomas Weichert
Von vorneherein ausgeschieden ist der WC-Bau im Spitalgebäude in dem der ASB-Kindergarten untergebracht ist. Dort ist es ohnehin schon beengt und außerdem nicht barrierefrei möglich. Ausgeschieden auch in der Gruft im oberen Friedhofsteil oder am Missionskreuz am westlichen Friedhofsweg als einzige Einfahrt in den Gottesacker. Übrig bleiben als mögliche Standorte der Parkplatz des Kindergartens und Friedhofs in der Franz-Wittmann-Gasse und die relativ enge Gasse zwischen der Kunigundenkirche und der mittleren Friedhofsmauer in Richtung Leichenhaus. Letzteres favorisierte Thiem-Förster, auch weil es wohl die kostengünstigste Lösung wäre. Thiem-Förster schätzt hier kosten von etwa 25000 Euro ohne Anschlüsse für Kanal, Wasser und Strom. Allerdings mit einfacher aber zweckmäßiger Einrichtung in Porzellan. Eine Edelstahlausführung, womöglich mit kompletter Selbstreinigung der gesamten Anlage, würde ein Vielfaches davon kosten. Etwa 70000 Euro. Bei so einer Hightechanlage kämen Fixkosten von 732 Euro pro Jahr und 1200 Euro Wartungskosten pro Monat auf den Toilettenbetreiber zu. Allerdings ist diese Gasse nur 2,20 Meter breit, aber laut Thiem barrierefrei erreichbar. Laut Frühbeißer könnte sich die Kirchenverwaltung vorstellen die Stadt zu unterstützen und sogar Maßnahmenträger zu werden. Der Rathauschef hat aber Bedenken Reinigungspersonal dafür zu finden. Die Öffnungszeiten sollen mit der Kirche abgestimmt werden. Finanziert werden könnte der WC-Bau vielleicht auch durch eine Spendensammlung. Für Roland Lang (BU) kommt nur der Standort hinter der Kirche infrage. „Wir sollten uns auf das Notwendigste beschränken, alles andere wäre purer Luxus“, so Lang. „Nun haben wir das Problem barrierefrei gleich wieder auf dem Tisch“, gab Robert Bärtlein (CWU/UWV) zu bedenken. Denn gehbehinderte Friedhofsbesucher des oberen Bergfriedhofsteils könnten ein WC im unteren Friedhofsteil nicht ohne Treppensteigen aufsuchen. Außerdem hat Bärtlein bauliche Bedenken hinter der Kirche. Denn dort könnte von der Friedhofsmauer aus Wasser durch die Wand drücken. Rainer Brendels (BPU) ist hinter der Kirche und als nächstes auf dem Parkplatz. Der Parkplatz hätte laut Brendel den Vorteil das man dann eine barrierefreie öffentliche Toilette in der Stadt hätte. Probleme sieht Brendel mit den Anschlüssen der Versorgungsleitungen an jedem Standort. Für Josef Schrüfer (FWG) kommt nur der Standort hinter der Kirche infrage. Da ein Friedhof eine kostendeckende Einrichtung sei, müsse man dann wohl die Grabgebühren erhöhen, mutmaßte der dritte Bürgermeister. Georg Schmitt (BPU) befürchtet Vandalismus, baut man am Parkplatz ein öffentliches WC. Bärtlein schlug schließlich vor einen WC-Zylinder wie in Nürnberg aufzustellen. Der braucht wenig Platz und reinigt sich selbst. Außerdem könnte m,an so auch etwas für die Touristen schaffen. „Denn wenn wir uns nur auf den Friedhof beschränken kommen aus Elbersberg und Kirchenbirkig auch Anträge für ein Klo“, so Bärtlein. „Wenn wir ein öffentliches WC machen, muss es kostenpflichtig sein“, daraufhin Lang. Die Variante hinter der Kirche hielt Erwin Sebald für zu eng. „Da kommt keiner mit dem Rollstuhl rein“, so Sebald. „Viele Frauen gießen Blumen und müssen schnell wo hin.“ So erklärte Birgit Haberberger den Bedarf für ein Friedhofs-WC und meinte, das man die Variante mit dem Parkplatz im Auge behalten sollten. Auch Günter Nöttling, der Rederecht bekam, war für den Parkplatz. Frühbeißer gab jedoch zu bedenken dass man dort dringend notwendige Stellplätze verlieren würde. Reinhold Thiem (BU) wollte den WC-Bau im Bürgerspital noch einmal geprüft wissen. „Im Kindergarten brauchen wir jeden Quadratmeter weil der schon aus allen Nähten platzt“, wies dies der Rathauschef zurück. Brendel schlug nun vor für die beiden favorisierten Varianten die Kosten zu ermitteln, zu klären ob es Zuschüsse über die Städtebauförderung gibt und mit der Kirche zu verhandeln. Dem stimmten alle zu.