Wird in Gößweinstein ein Wärmeversorgungsnetz errichtet ?
Von Thomas Weichert
GÖSSWEINSTEIN
Bekommt der Hauptort des Marktes Gößweinstein ein Wärmeversorgungsnetz das durch ein noch zu bauendes Biomasseheizwerk gespeist wird ? Mit dieser Frage beschäftigte sich der Marktgemeinderat am Dienstagabend und ohne große Diskussion war schnell klar, dass zunächst eine Machbarkeitsstudie dafür in Auftrag gegeben wird. Der Beschluss dafür erfolgte einstimmig.
Etwa 20000 Euro soll so eine Machbarkeitsstudie kosten. Das Gute daran ist, dass vom Freistaat Bayern dafür 70 Prozent Zuschuss erwartet werden. Somit müssen aus der Marktkasse für diese Studie nur rund 6000 Euro aufgebracht bezahlt werden. Kürzlich fand eine Infoveranstaltung zum Thema „Entwicklungsmöglichkeiten eines Biomasseheizwerks in Gößweinstein“ statt in dessen Rahmen Christian Letalik vom Koordinierungsbüro für nachwachsende Rohstoffe in Bayern – kurz C.A.R.M.E.N – grundsätzlich darlegte wie eine Nahwärmeversorgung mit Biomasse in Gößweinstein funktionieren könnte. Wie Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (BMG) allerdings betonte, wird dieses Biomasseheizwerk, wenn es denn gebaut wird, nicht in Eigenregie der Gemeinde betrieben. Sondern von einem örtlichen Unternehmer mit Erfahrung auf diesem Gebiet. Dritter Bürgermeister Manfred Eckert (CSU) begrüßte es sehr das sich der Marktrat entschloss zunächst eine Machbarkeitsstudie dafür in Auftrag zu geben. Mit Wärme versorgt werden könnten dann nicht nur gemeindliche und kirchliche Gebäude sondern auch Privathäuser wenn deren Besitzer an das Fernwärmenetz anschließen. Laut zweitem Bürgermeister Georg Bauernschmidt (SPD) soll mit der nun in Auftrag zu gebenden Machbarkeitsstudie vor allen Dingen herausgefunden werden, ob genügend Hausbesitzer bereit sind an ein Fernwärmenetz anzuschließen. Dietmar Winkler (CSU) bestand darauf das ein so genannter „Holzvergaser“ unbedingt dabei sein muss. Denn ein Holzvergaser sei heute Stand der Technik und liefere Zweidrittel Wärme und Eindrittel Strom, so Winkler. Wie Zimmermann jedoch dazu erklärte sei er kein Fachmann und die Technik die dann in so ein Biomasseheizwerk reinkomme ein „anderes Paar Schuhe“. Marktgeschäftsführer Peter Thiem verwies darauf, das ein Holzvergaser in der Vorlage des Landratsamts nicht explizit genannt wird. Zu Beginn der Sitzung teilte Zimmermann mit das die Gemeinde heuer 300000 Euro Stabilisierungshilfe vom Freistaat erhält. 225000 Euro davon können für Investitionen eingesetzt werden. Angesichts der Borkenkäferproblematik wollte Benno Beck (BMG) wissen ob die Sturmschäden schon alle aufgearbeitet wurden. Dies konnte Zimmermann nicht aus dem Stehgreif beantworten, teilte aber mit das man noch an der Verkehrssicherheit der Wanderwege arbeite.