Marktgemeinderat Gößweinstein - Polster kritisiert früheren Schulschluss wegen Lehrergeburtstagsfeier
Von Thomas Weichert
GÖSSWEINSTEIN
Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (BMG) bringt so schnell nichts aus der Ruhe. Eine Anfrage von Marktrat Rainer Polster (FWG) am Schluss der Marktgemeinderatssitzung brachte Zimmermann diesmal jedoch sichtlich in Rage.
Eigentlich war Polsters Anfrage keine solche, sondern eine massive Kritik am Verhalten eines Lehrers und der Schulleitung der Grund- und Mittelschule Gößweinstein. Wie Polster zunächst ausführte wurde der Unterricht für alle Klassen wegen einer Geburtstagsfeier eines Lehrers unerwartet schon um 11.35 Uhr beendet. Dieser unerwartete frühe Schulschluss brachte laut Polster, der mit seinem Busunternehmen für die Schülerbeförderung zuständig ist, den Fahrplan völlig durcheinander. Polster kritisierte, dass dadurch die Beförderungskapazität der Schüler an seine Grenzen stieß und die Schulleitung eigentlich einen zusätzlichen Bus hätte bestellen müssen. Denn sein Schulbus war dadurch völlig überlastet und viele Kinder mussten im Bus während der Heimfahrt stehen. Zum Glück, so Polster, hatten einige Eltern ihre Kinder mit ihrem Privat-PKW von der Schule abgeholt. Sonst wäre dies gar nicht möglich gewesen. Polster fragte sich außerdem ob es nötig sei, dass der Unterricht zwei Stunden früher aus ist, nur weil ein Lehrer seinen Geburtstag feiert. „Ich bin stinksauer dass das hier ausgesprochen wird.“ Mit diesen Worten reagierte ein sichtlich erzürnter Bürgermeister auch in seiner Eigenschaft als Schulverbandsratsvorsitzender auf Polsters Kritik. Wie Zimmermann erklärte hätte ein Anruf bei ihm von Polster genügt um das Problem, das nach seiner Meinung keines war, zu klären. „Wir haben kein Problem mit der Schülerbeförderung im Schulverband“, betonte Zimmermann und verbat sich dann, als sich auch noch Dietmar Winkler (CSU) dazu zu Wort meldete, jegliche weitere Diskussion im Gemeinderat. Auch habe dies nichts mit einer Anfrage im Gemeinderat zu tun, so Zimmermann. Ein weiteres Problem auf das Winkler dann umschwenkte nachdem ihm das Wort erteilt wurde, war der Hundekot. Wie Winkler erklärte seien die Tüten für den Hundekot noch da, die dazugehörigen Mülleimer jedoch weg. So würden die Hundebesitzer, vorbildlich in Behringersmühle, die Tüten benutzen und dann an der Stelle ablegen, wo früher die dazugehörigen Mülleimer hingen. „Das ist ein Dilemma“ war Bürgermeister Zimmermanns Antwort hierzu.
Noch ein Dilemma
Ein Dilemma ist inzwischen auch die Pflege der Grundstücke im Ailsbachtal zwischen Behringersmühle und Unterailsfeld. Seit einigen Jahren gehören diese dem Freistaat und unterstehen somit dem Wasserwirtschaftsamt (WWA). Öfters hatte die Gemeinde dort schon darauf hingewiesen das die Wanderwege in diesem landschaftlich reizvollem Gebiet nicht mehr begehbar sind, weil zugewachsen und inzwischen von Bibern untergraben. Nun kam eine Antwort vom WWA aus der Zimmermann zitierte. Darin verweist das WWA auf ein für Touristen einmaliges Naturgebiet in dem man auch die Biber beobachten könne. „Jetzt zu sagen das ist ein Pfund mit dem man im Tourismus wuchern kann, ist an der Realität vorbei“, war dazu Zimmermanns Kommentar der nun mit der oberen Naturschutzbehörde ein Pflegekonzept erarbeiten soll. Dies gestaltet sich jedoch schwierig bis unmöglich in einem FFH-Gebiet. „Ein solches Schreiben ist eigentlich eine Frechheit, weil man dort nicht mehr laufen kann, da kein Wanderweg mehr vorhanden ist“, ärgerte sich auch Georg Rodler (CSU). Denn zwischen Behringersmühle und Oberailsfeld war es ein Traumtal um zu wandern, so Rodler. Für Josef Neuner (BMG) ist der Biber das Problem. „Der Biber macht Schäden ohne Ende und man kann die Grundstücke deshalb gar nicht mehr bewirtschaften geschweige denn, dort noch laufen“, so Neuner. Somit könne man das schöne Naturschauspiel aufgrund fehlender Wanderwege nicht besichtigen. Laut Neuner solle man nach dem Vorschlag der unteren Naturschutzbehörde die Biber abschießen. Bernhard Vogel (SPD) hingegen fand das Ganze mit dem Biber eher positiv.