Feuerwehr Waidach noch einsatzfähig ? Neue Schläuche ohne Kupplungen geliefert.
Von Thomas Weichert
WAIDACH
Rätselraten bei der Feuerwehr Waidach. Die Wehr erhielt von der Stadt Pottenstein neue Schläuche, jedoch ohne Kupplungen. Sind die 28 aktiven Feuerwehrleute der Feuerwehr Waidach deshalb noch einsatzfähig ? Mit dieser Frage konfrontierte Waidachs Feuerwehrvereinsvorsitzender Georg Hubert die rund 30 erschienenen Mitglieder des aktuell 61 Mitglieder zählenden Feuerwehrvereins am Ende der diesjährigen Hauptversammlung im Gasthof „Zum Knopfloch“.
Bild links: Waidachs Feuerwehrchef Georg Hubert zeigt während der Hauptversammlung einen der 10 neuen Schläuche ohne Kupplung. Bild rechts: Seit 60 Jahre ist Alfred Eckert (r.) Mitglied der Feuerwehr Waidach. Mit einem Geschenkkorb gratulierte ihm Vorsitzender Georg Hubert. Fotos: Thomas Weichert.
Hubert hatte zur Versammlung einen von zehn neuen Löschschläuchen mitgebracht die die Wehr als Ersatzbeschaffung von der Stadt Pottenstein im Dezember letzten Jahres erhalten hat, weil die alten Schläuche marode sind. An allen neuen Schläuchen fehlen aber nun die Kupplungen. Deshalb können auch die neuen Schläuche nicht eingesetzt werden. „Es ist noch nie der Fall gewesen das wir neue Schläuche ohne Kupplungen bekommen haben“, wunderte sich Hubert und betonte: Mit kaputten Schläuchen und neuen Schläuchen ohne Kupplung müssen wir uns als nicht einsatzfähig melden. Die Nachbarwehr Kühlenfels hatte laut Hubert auch neue Schläuche bestellt und diese mit Kupplungen erhalten. Stadträtin Maria Dreßel wunderte sich ebenso wie der städtische Feuerwehrreferent Reinhold Thiem. Dreßel fragte nach ob man die neuen Schläuche denn ohne Kupplungen bestellt habe. Sie müsse sich da erst einmal schlau machen was genau bestellt wurde. Laut Kommandant Maximilian Dümler habe er neue Schläuche bestellt, die sonst immer mit Kupplungen geliefert wurden. Eine Auswahlmöglichkeit, ob mit oder ohne Kupplung, sei ihm bei der Ersatzbeschaffung nicht bekannt. Hubert hat in der Zwischenzeit auch schon beim dafür verantwortlichen Mitarbeiter der Stadt Pottenstein angerufen und auch erfahren, das weitere Wehren auch Schläuche ohne, andere jedoch mit Kupplungen bekommen haben. Laut des städtischen Mitarbeiters wolle er dieses Problem mit Kreisbrandmeister (KBM) Andreas Lodes besprechen. Lodes, der bei der Versammlung ebenfalls anwesend war, wusste davon jedoch nichts,
Schläuche mit Kupplungen und ohne
Weiter will Hubert erfahren haben, das man bei der Stadt momentan andere Prioritäten habe als sich um Löschschläuche ohne Kupplungen zu kümmern. Selbst die Kupplungen an die Schläuche zu wickeln hielt Hubert für einen Laien nicht machbar. Hubert wurde inzwischen auch geraten, die neuen Schläuche bei der Feuerwehr Gößweinstein wickeln zu lassen. Dazu bräuchte man aber auch neue Kupplungen. Feuerwehrreferent Reinhold Thiem notierte sich dies ebenso wie ein weiteres Problem mit den Schutzanzügen. Denn laut Julian Spethling haben die Aktiven keine nach neuestem Standard einheitliche Schutzanzüge, die auch nicht für alle Aktiven reichen. Spethling musste beispielsweise bei einem Einsatz einen viel zu großen Schutzanzug anziehen. Weil die Hosenbeine viel zu lang waren, ist er dann darüber gestolpert. Dies bestätigte auch Kassiererin Marina Hubert die die Gründung einer Kinderfeuerwehr ins Spiel brachte. In der Vorstandschaft sei man dazu jedoch geteilter Meinung.
Schwierig: Eine Kinderfeuerwehr
Es gäbe zwar bereits ein paar Kinder die mitmachen wollen, die Frage sei jedoch wer eine Kinderfeuerwehr betreut. „Erst brauchen wir einheitliche Schutzanzüge bevor man über eine Kinderfeuerwehr nachdenkt“, so Spethling. Schutzanzüge hätten jedoch nichts mit einer Kinderfeuerwehr zu tun, meinte zweiter Vorsitzender Johannes Schrüfer. Der frühere langjährige Kommandant Günter Haberberger meinte das der Feuerwehr Waidach die Voraussetzungen für eine Kinderfeuerwehr fehlen. „Wir haben gar keinen Raum dafür und auch keine Toilette im Feuerwehrhaus“, so Haberberger. Denn das Waidacher „Feuerwehrhaus“ ist nur eine Garage in der der Tragkraftspritzenanhänger steht. Dieser Anhänger müsste aber schon längst ebenso erneuert werden. „Das Thema mit dem Hänger wurmt mich auch sehr“, so KBM Lodes. Momentan habe bei der Stadt offenbar der Breitbandausbau oberste Priorität, vermutete der KBM und betonte, das die Stadt in den nächsten Jahren wieder mehr in das Feuerwehrwesen investieren müsse. Weil der Nachwuchs der Feuerwehr Waidach ohnehin schon bei der Feuerwehr Kirchenbirkig mit ausgebildet wird, könne man dies auch mit einer Waidacher Kinderfeuerwehr so handhaben, meinte Thiem. Oder zusammen mit der Nachbarwehr Kühlenfels, die auch eine Kinderfeuerwehr gründen will. Mit Lodes war sich Thiem aber einig, das man in Waidach schon jemanden bräuchte, der sich um eigene Kinderfeuerwehr kümmert. Am besten eine Frau. Zum Thema Schutzanzüge informierte Thiem das die Stadt bei der Stützpunktfeuerwehr Pottenstein eine Kleiderkammer einrichten will. Dort könnten dann zu große Anzüge auch umgetauscht werden. Von der Feuerwehr Waidach gibt es aber nicht nur Negatives zu berichten. Erfreulich ist, so Hubert, dass im letzten Jahr fünf neue Mitglieder in den Verein eingetreten sind. Darunter der 12-jährige Leo Jestram als neuer aktiver Jugendlicher. Den ehemaligen Stadtrat Alfred Eckert konnte Hubert mit einem großen Geschenkkorb für 60-jährige Mitgliedschaft danken. Schriftführer Thilo Redel und zweiter Vorsitzender Johannes Schrüfer erhielten die Ärmelabzeichen für 20-jährigen aktiven Feuerwehrdienst. Kommandant Dümler berichtete von fünf Einsätzen und elft Übungen. Die Leistungsprüfung kündigte er für den 3. Oktober an. tw