Historisches Familienschwimmbad Streitberg muss gerettet werden
Von Thomas Weichert
STREITBERG
Dass das historische und in dieser Form in Deutschland einzigartige Familienschwimmbad Streitberg mit viel Geld umfangreich saniert werden muss, steht außer Frage. Für diese Generalsanierung hat sich der Marktgemeindeart auch schon einstimmig ausgesprochen. Während der Marktgemeinderatssitzung am Dienstagabend und der zuvor stattgefundenen Bauausschusssitzung ging es wieder ums Streitberger Freibad, diesmal jedoch vor allem darum wie das Bad für die bevorstehende Badesaison fit gemacht werden muss.
Die Marktgemeinderäte mit Vertretern des Fördervereins Familienschwimmbad Streitberg bei der ersten Badbegehung. Foto: Thomas Weichert
Die Ortsbegehung mit den Marktgemeinderäten fand im Bad deshalb erstmals mit Vertretern des Fördervereins Familienschwimmbad Streitberg statt mit dem die Gemeinde eng zusammenarbeitet um das Bad zu retten und weiterbetreiben zu können. Zum Ortstermin und zur anschließenden Ratssitzung war daher auch Fördervereinsvorsitzende Doris Kraus mit ihren Vorstandsmitgliedern Georg Körfgen und Rainer Schnabl gekommen. Beim Rundgang durch das Badareal wurde zunächst besprochen welche Reparaturen und Aufräumarbeiten durchgeführt werden müssen um das Bad rechtzeitig zur Badesaison wieder aufmachen zu können und wer diese Arbeiten erledigt. Bürgermeister Helmut Taut (FWW) stellte unmissverständlich fest das man jetzt nicht viel Geld investieren kann. „Wir müssen uns rüber retten bis der große Kracher kommt“, so Taut, der damit die Generalsanierung meinte. Nach Wunsch von Georg Körfgen kommt in die so genannte „Vereinskabine“ ein Bücherregal rein damit die Badbesucher Bücher während des Badbesuchs ausleihen können. Die Treppe von der Vereinskabine auf die Badewiese, die inzwischen fehlt, soll auch wieder hin. Im Abseifraum der Damen werden schadhafte Fliesen ausgebessert im Badcafé die Toiletten auf Vordermann gebracht, ebenso der Umkleideraum für Familien der wieder geöffnet werden soll. Ein Problem ist die Liegewiese hinter dem Badcafe´da dort als Aushub sehr steiniges Bodenmaterial aufgefüllt wurde. Nun soll Humus aufgefüllt und dieser dann angesät werden. Später soll auf einem Teil dieser Wiese ein Beachvolleyballfeld durch den Förderverein errichtet werden um das Bad für Kinder und Jugendliche attraktiver zu machen. Da es für Kinder aktuell weder ein Kinderplanschbecken noch einen Sandkasten gibt, wird der Förderverein aus Vereinsmitteln zeitnah zumindest einen abdeckbaren Sandkasten am alten Platz links vom Eingangsbereich aufstellen. Auch die Sitzbänke müssen gestrichen und teilweise ausgebessert werden. Wie der frühere Vereinschef und jetzige Schriftführer des Fördervereins, Georg Körfgen erfreut feststellte, war die Wasserqualität des Badewassers noch nie so gut wie während der letzten Badesaison. Dies haben ihm auch viele Badegäste bestätigt. Der Grund für die deutliche Verbesserung des Badewassers ist der Einbau einer Filteranlage deren Pumpe durch den Förderverein mit 5000 Euro gefördert wurde. Über 35000 Euro hat der Förderverein außerdem für die Wiederherstellung der Umkleidekabinen nach altem Vorbild investiert. Diese Badbegehungen der Marktgemeinderäte zusammen mit Vorstandschaftsmitgliedern des Fördervereins sollen künftig zwei mal im Jahr stattfinden damit es keine Missverständnisse gibt, so Bürgermeister Taut, der von einer weiteren guten Zusammenarbeit überzeugt ist. Fördervereinschefin Doris Kraus dankte den Räten für ihren einstimmigen Beschluss das Bad sanieren zu wollen. Sie erinnerte daran das der Förderverein vom jetzigen zweiten Bürgermeister Gerhard Kraus (BGS) im Jahr 2006 mit 30 Gründungsmitgliedern aus der Taufe gehoben wurde. Inzwischen ist der Förderverein auf stolze 212 Mitglieder angewachsen. Alleine im letzten Jahr traten dem Verein 56 neue Mitglieder bei. Auch sei es sehr erfreulich das sich immer mehr Gäste mit dem Bad identifizieren, so Kraus. Wie Taut erklärte habe das Familienschwimmbad Streitberg ein Alleinstellungsmerkmal, weil es auch das einzige Denkmal geschützte Freibad in Oberfranken ist. Die Kombination Gemeinde-Badverein ist perfekt, betonte Taut den es am meisten freut, das der Druck und die Angst nun weg ist dass das Bad geschlossen wird. Gerhard Kraus betonte dass es das Bad heute nicht mehr geben würde, wenn man damals den Förderverein nicht gegründet hätte und Marco Trautner (FFW) stellte fest, das der Ermessenspielraum der Behörden in Bayern unterschiedlich ausgelegt wird. In Oberbayern sehe man dies lockerer als beim Landratsamt Forchheim, so Trautner.