„Jura-Wasser“ marsch in Köttweinsdorf – Das Ende der Köttweinsdorf-Gruppe ist nahe
Von Thomas Weichert
KÖTTWEINSDORF
"Jura-Wasser" marsch in Köttweinsdorf. In Köttweinsdorf (Stadt Waischenfeld) konnte nun im Beisein von zahlreichen Behörden- und Firmenvertretern der dritte Bauabschnitt des Wasserversorgers der Juragruppe abgeschlossen und in Betrieb genommen werden. Schon bald gehört die so genannte "Köttweinsdorf-Gruppe" nach 95 Jahren dann der Geschichte an.
„Für die Stadt Waischenfeld ist die Juragruppe wirklich ein Glücksfall.“ Dies betonte Bürgermeister Edmund Pirkelmann und verwies darauf das auch die Anschlussteilnehmer der nicht mehr lange existenten Köttweinsdorf-Gruppe die wesentlich geringere Herstellungsbeiträge für den Anschluss an die Juragruppe profitieren wie wenn die Köttweinsdorf-Gruppe ihr marodes Leitungsnetz selbst saniert hätte. Außerdem hatte die Köttweinsdorf-Gruppe keine wasserrechtliche Genehmigung und was noch schwerer wog, kein Wasserschutzgebiet für ihre Quellen im Wiesentgrund. Pirkelmann dankte vor allem auch dem letzten Vorsitzenden der Köttweinsdorf-Gruppe Baptist Knörl der sie mit viel Herzblut, manchmal aber auch mit Ärger geleitet hat und nun weitsichtig mit dem einstimmigen Beschluss des Verbandsrats den Anschluss an die Juragruppe herbeiführte. Juragruppen-Werkleiter Hans Hümmer zollte den Gründervätern der Köttweinsdorf-Gruppe allergrößte Wertschätzung und versprach, dass die Juragruppe das Wasserwerk zur Stromerzeugung weiter betreibt. Knörl selbst sprach von einem historischem Tag der in die Geschichte eingehen werde und dankte den Verantwortlichen der Juragruppe. Möglich wurde die Übernahme der Köttweinsdorf-Gruppe durch die Juragruppe nur durch den Einsatz von Juragruppen-Chef Manfred Thümmler und seinen Werkleiter Hans Hümmer. Beide fuhren einst nach München und erreichten beim Bayerischen Umweltminister eine Änderung der Förderrichtlinie RZWas die 2018 dann noch einmal geändert wurde damit es noch höhere Zuwendungen des Freistaats Bayern gibt. Die derzeitig angefallenen Gesamtkosten für den Bau der etwa neun Kilometer langen Fernleitung aus duktilem Gusseisen (das mindestens 100 Jahre halten soll) mit einem Durchmesser von 200 Millimetern liegen bei rund 2,24 Millionen Euro. Zusätzlich betrugen die Kosten für die Sanierung der Ortsnetze Oberailsfeld, Schönhof Eichenbirkig und Köttweinsdorf bisher 561.000 Euro. Hümmer erwartet Gesamtkosten für den Bau der Fernleitungen in Höhe von rund 4 Millionen Euro. Vom Freistaat Bayern gibt es für die zuwendungsfähigen Kosten einen Zuschuss in Höhe von 50 Prozent und von den Bürgern werden circa 1,25 Millionen Euro an Anschlussbeiträgen erwartet. Mit 5 Euro für den Quadratmeter Geschossfläche und 1,30 Euro für die Grundstücksfläche (höchstens bis 2000 Quadratmeter) sind die Herstellungsbeiträge äußerst günstig. Rund 1,50 Millionen Euro scheißt die Juragruppe selbst zu und bezahlt auch die weitere Sanierung der Ortsnetze in der früheren Köttweinsdorf-Gruppe. Bereits 2016 wurde im Auftrag der Juragruppe von Hannbereg über Langenloh, Burg Rabenstein und Klausstein weiter über Fuchshof bis nach Eichenbirkig, Schönhof und Oberailsfeld die Fernleitung verlegt. Der vierte Bauabschnitt von Köttweinsdorf hinunter zum Wasserkraftwerk mit der schwierigen Querung der Wiesent konnte ebenfalls bereits verwirklicht werden. Der weitere Fernleitungsbau durch den Steilhang hoch nach Gösseldorf ist bereits in Angriff genommen und soll bis zum Frühjahr 2020 abgeschlossen sein. Weiter ist bis zum Jahresende geplant,, über den Abgabeschacht der Wiesent das gesamte Netz der Köttweinsdorf-Gruppe an die Jurgruppe anzuschließen. Als weitere Bauabschnitte zum Anschluss der gesamten Köttweinsdorf-Gruppe an das zentrale Netz der Juragruppe sind für die kommenden zwei Jahre dann noch die Anschlüsse der Ortsnetze in Rabeneck, Moschendorf, Saugendorf und Heroldsberg geplant. Hümmer hält nach wie vor auch an seiner Vision fest seine Ringleitung von Kaupersberg aus über Breitenlesau bis nach Heroldsberg zu bauen. Dies wird nach Hümmers Meinung über kurz oder lang kommen. Wie Hümmer weiter betonte ist nun auch in den Ortschaften der früheren Köttweinsdorf-Gruppe der Brandschutz gesichert. Dies auch deshalb, weil die Vorstandsmitglieder an das großte Wasservorkommen Nordbayerns aus zwei unabhängigen Wassergewinnungsgebieten in der Veldensteiner- und Hollfelder Mulde mit den drei Brunnen „Bronn, Scherleithen und Moggendorf“ anschließen die zusammen in der Stunde 702 Kubikmeter reinstes und von Menschenhand unberührtes Trinkwasser fördern.