Gößweinstein: Hohe Investitionen in den Feuer- und Katastrophenschutz
Von Thomas Weichert
GÖSSWEINSTEIN
Innerhalb einer Dreiviertelstunde fasste der Marktgemeinderat ohne eine Wortmeldung und ohne jegliche Diskussion 23 Beschlüsse und brachte damit das Biomasseheizkraftwerk für die Nahwärmeversorgung in Gößweinstein ebenso auf den Weg die Anschaffungen von Feuerwehrfahrzeugen, den Bebauungsplan für einen Aussiedlerhof in Morschreuth und eine Vereinbarung mit der Teilnehmergemeinschaft Wichsenstein zur dortigen Flurneuordnung und Dorferneuerung.
Bild aus dem Jahr 2017 als die Kinderfeuerwehr Kleingesee gegründet wurde. Links der damailige Kommandant und dritte Bürgermeister Manfred Eckert (CSU). Das Feuerwehrauto im Hintergrund erhält nun die Feuerwehr Behringersmühle: Foto: Archiv Thomas Weichert
Im Zuhörerraum verfolgten zahlreiche Feuerwehrleute die Sitzung, ging es doch um hohe Investitionen für neue Feuerwehrautos. Das der Marktgemeinderat darüber nicht mehr groß beraten musste lag an der Tatsache, das er dem im letzten Jahr aufgestellten Feuerwehrbedarfsplan ja bereits zugestimmt hatte. So wird heuer für die Feuerwehr Kleingesee ein Mannschaftstransportwagen (MTW) für 58000 Euro angeschafft für den 13000 Euro an Zuschuss vom Freistaat Bayern erwartet werden. Außerdem bekommt die Feuerwehr Kleingesee spätestens nächstes Jahr ein neues und größeres wasserführendes Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF-W) für 225000 Euro für das 39000 Euro Festbetragszuschuss erwartet werden. Das neue Löschfahrzeug hat ein Gesamtgewicht von 7,5 Tonnen. Das bisherige und noch gut in Schuss befindliche TSF-W mit 6,3 Tonnen Gesamtgewicht und Baujahr 2010 übernimmt dann die Feuerwehr Behringersmühle deren bisheriges Tragkraftspritzenfahrzeug schon betagte 49 Jahre alt ist. Die Stützpunktfeuerwehr Gößweinstein erhält ebenfalls spätestens nächstes Jahr ein neues Löschgruppenfahrzeug für den Katastrophenschutz mit der Bezeichnung LF 20 KatS als Ersatz für das alte und viel kleinere LF 8 mit Baujahr 1997. Es wird damit gerechnet dass das neue Löschgruppenfahrzeug für die Feuerwehr Gößweinstein 358000 Euro kosten wird. Dazu gibt es eine Förderung in Höhe von 92000 Euro. Außerdem wird für das Feuerwehrgerätehaus in Gößweinstein eine neue Schlauchpflegeanlage für 50000 Euro angeschafft zu der es einen Zuschuss in Höhe von 21000 Euro geben soll. Somit investiert der Markt Gößweinstein in den nächsten zwei Jahren 691000 Euro in die Verbesserung des Feuer- und Katastrophenschutzes.
Nahwärmenetz Gößweinstein kommt bald
Die Änderung des Flächennutzungsplans und die Aufstellung eines Bebauungsplans für den Bau eines Biomasseheizkraftwerks unterhalb des Schulzentrums in Gößweinstein war nur Formsache. Hierzu mussten aber viele Beschlüsse gefasst werden nachdem die Stellungsnahmen der Träger öffentlicher Belange eingegangen und abzuwägen waren. Die bereits erfolgte Machbarkeitsstudie hatte ergeben das an diesem Standort die Immissionsbelastung für den Luftkurort Gößweinstein gegenüber anderer Standortalternativen als sehr gering einzuschätzen sei und die Anlieferung der Hackschnitzel über die angrenzende Staatsstraße kaum eine Belastung für den überwiegenden Teil der Bevölkerung darstellt. Von der Bevölkerung selbst wurden überhaupt keine Einwände vorgebracht oder Stellungnahmen abgegeben. Der Bebauungsplan „Biomasseheizkraftwerk“ wird nun noch einmal für die Dauer eines Monats zur Einsicht für Jedermann öffentlich ausgelegt. Auch die Nachbargemeinden, Behörden und die sonstigen Träger öffentlicher Belange müssen noch einmal beteiligt werden bevor die Änderung des Flächennutzungsplans und die Aufstellung des Bebauungsplans für dieses Sondergebiet rechtskräftig werden können.
Aussiedlerhof kann gebaut werden
Auch bei der Aufstellung des Bebauungsplans „Morschreuth-Aussiedlerhof“ müssen nun die Bürger und Behörden beteiligt werden. Bei der Vereinbarung mit der Teilnehmergemeinschaft Wichsenstein ging es darum Teilflächen von Grundstücken zum Zwecke des Naturschutzes und der Landschaftspflege in das Eigentum der Gemeinde zu überführen. Unter Bekanntgabe teilte Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (BMG) mit, das die Teilnehmergemeinschaft Morschreuth nach Abschluss der Dorferneuerung noch in diesem Jahr aufgelöst wird. Der Bau der Gemeindeverbindungsstraße zwischen Leutzdorf und Morschreuth beginnt nächste Woche und das abzubrechende Haus am Gößweinsteiner Friedhof wird noch diese Woche entrümpelt damit der Mehrzweckplatz gebaut werden kann. Die Helfer vor Ort (HvO) Gößweinstein bekommen für dringende Anschaffungen eine Zuwendung in Höhe von 1000 Euro und in den Folgejahren dann jährlich 1000 Euro für Investitionen.