Marktgemeinderat Gößweinstein: Glasfaser in jedes Haus - 2,64 Millionen Euro Investitionen
Von Thomas Weichert
GÖSSWEINSTEIN
Bis zum Frühsommer 2018 soll jedes Anwesen im gesamten Marktgebiet an das schnelle Internet mit einem Glasfaserkabel bis ins Haus angeschlossen sein. Auch wenn der Weiler noch so klein ist und abgelegen liegt. Dies kostet rund 2,64 Millionen Euro und die Deckungslücke der Baukosten liegt bei rund 2,3 Millionen Euro. Für den Markt Gößweinstein bleibt am Ende ein Anteil von rund 455.000 Euro der entweder aus dem laufenden Haushalt oder durch einen Kredit finanziert werden muss.
Möglich macht den Anschluss jedes Haushalts mit Glasfaser nun das Bundesförderprogramm. Am morgigen Freitag kommt Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) nach Gößweinstein um einen vorläufigen Förderbescheid zu übergeben. Rund 1,35 Millionen Euro wird der Minister dabei im Gepäck haben. Der Freistaat Bayern beteiligt sich mit weiteren 448.848 Euro am Breitbandausbau in der gesamten Marktgemeinde. Insgesamt gibt es somit 80 Prozent Förderung. Zur Gemeinderatssitzung am Dienstagabend kam Planer Roland Werb vom Nürnberger Büro Corwese um die Gemeinderäte über den Sachstand und die weitere Vorgehensweise zu informieren. Nach Übergabe des Förderbescheids kann bereits nächste Woche in die Ausschreibung gegangen werden. Dies wird dann etwa ein Vierteljahr dauern.
Pottenstein überholen
Bis die Angebote ausgewertet werden können. Im Vorfeld hat jedoch die Telekom schon ein gutes Angebot zugesichert, so Werb der sich zum Ehrgeiz gesetzt hat die Pottensteiner mit dem schnellen Internet zu überholen. Laut Werb macht man in Pottenstein einen großen Fehler mit dem Betreibermodell. „Das dauert drei Jahre oder länger“, so der Experte. Bei der Sitzung ging es nun darum festzulegen ob tatsächlich alle Ortschaften und Weiler angeschlossen werden oder ob man Kosten sparen will indem man ganz abgelegene Häuser nicht anschließt die die höchste Deckungslücke haben. „Ich kann ruhigen Gewissens nicht sagen den oder den Anschluss möchte ich nicht haben. Denn beim Wasser oder Abwasser haben wir auch keinen ausgelassen“, so Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (BMG) der für Glasfaser in jedes Haus plädierte. Eine weitere Diskussion dazu gab es nicht und der Beschluss alle Haushalte mit Glasfaser zu versorgen war einstimmig. Also ein klarer Wunsch des Gemeinderats keine Zweiklassengesellschaft zu schaffen“, kommentierte dies Werb der das Antragsverfahren beim Bund als „grauselig“ bezeichnete. „Das ist Masochismus was die machen“, so Werb.