HEILIGENSTADT „Ich bin mir sicher, dass das Gremium bestens aufgestellt ist und finde es stellt eine hervorragende Mischung aus erfahrenen Wissensträgern und wissbegierigen Neueinsteigern dar.“ Dies sagte der neue Heiligenstädter Bürgermeister Stefan Reichold (SPD) während seiner Antrittsrede bei der konstituierenden Sitzung bei der neben ihm gleich zehn neue Marktgemeinderäte von ihm anschließend vereidigt wurden.
Mit Monika Gräfin zu Stauffenberg (CSU) und Bernd Büttner (BN), gibt es auch zwei stellvertretende neue Bürgermeister. Gräfin zu Stauffenberg erhielt in geheimer Wahl 16 von 17 Stimmen als Zweite Bürgermeisterin und Büttner konnte als neuer Dritter Bürgermeister 14 Stimmen auf sich vereinigen. Für die SPD wurden neben Karl Heinz Potzel, der als ältestes Ratsmitglied dem neuen Bürgermeister den Amtseid abnahm, Eva-Katharina Schmidt, Peter Kießkalt, Dieter Hümpfner, Josef Pickel und Cornelia Dorsch vereidigt. Für die CSU ist Christian Götz neu im Rat für die BN Thomas Hänchen und Matthias Kramer und Michael Lottes für die WZK. Die Dienstaufwandsentschädigung des Bürgermeisters, die er neben seinem Gehalt und der Kilometerpauschale erhält, wurde auf 400 Euro monatlich angehoben. Die Zweite Bürgermeisterin bekommt 410 Euro, der Dritte Bürgermeister 290 Euro Entschädigung. Wie Reichold betonte sei es für ihn eine Herzensangelegenheit dass die Großgemeinde Heiligenstadt weiter zusammen wächst. Umso wichtiger sei es, die Gräben zu schließen und gemeinsam an einem Strang ziehen. Für alle 24 Ortsteile, so Reichold. Beeindruckt zeigte sich der neue Rathauschef von der guten und konstruktiven Diskussion zur Neuaufstellung der Geschäftsordnung. Als Beispiel einer Neuerung nannte Reichold, dass es nun einen Jahreskalender für die Sitzungen des Marktgemeinderats gibt. Dies schaffe Planungssicherheit für die Räte und die Verwaltung. Reichold will aber auch die Bürger mehr beteiligen und bei politischen Entscheidungen auf kommunaler Ebene mitnehmen. So habe er sich sehr über eine E-Mail eines Bürgers gefreut, der ihm eine Anregung zur Friedhofsgestaltung mitgeteilt hatte. „Diese werden wir, wenn wir das Projekt angehen, natürlich in unsere Überlegungen mit einbeziehen“, betonte Reichold, der immer kompromissbereit sein will. Keine Kompromisse wird es mit ihm jedoch bei ethischen oder rechtlichen Grundsätzen geben. Sein Fazit der ersten Wochen als neuer Rathauschef der in die großen Fußstapfen von Helmut Krämer tritt der die Geschicke des Marktes 30 Jahre lang leitete: „Wir haben ein stabiles Fundament gegossen und darauf bauen wir jetzt nach und nach unsere weitere Zusammenarbeit auf. Das funktioniert aber nur wenn alle ihr Parteidenken für die nächsten sechs Jahre in den Hintergrund stellen und als eine Einheit die Zukunft und Weiterentwicklung unserer Marktgemeinde forcieren werden“, zeigte sich Reichold überzeugt. Größtes und Vorzeigeprojekt für die nahe Zukunft ist der Breitbandausbau für alle Ortsteile. Die Planung der einzelnen Bauabschnitte sei „hervorragend“ und auch die Bauarbeiten kämen nahezu wie geplant voran. Schnelles Internet gerade in Krisenzeiten sehr wichtig
„Die Versorgung unserer Bürgerinnen und Bürger mit schnellem Glasfaserleitungen bis ins Haus war und ist die einzig richtige Entscheidung“, betonte Reichold. Denn gerade jetzt in der Corona-Krise nehme das Thema Digitalisierung noch einmal Fahrt auf und habe für alle eine noch größere Bedeutung bekommen. Auch bei Bauplatzanfragen sei die Versorgung mit schnellem Internet eine der ersten Fragen. Deshalb konnten nahezu alle Bauplätze im Neubaugebiet Gründlein II bereits verkauft werden. Auch der Bau des Feuerwehrhauses in der Raiffeisenstraße ist bereits in vollem Gange und derzeit läuft alles planmäßig. Er dankte den Feuerwehrleuten für deren Eigenleistungen durch die die Baukosten deutlich reduziert werden können. Der Bau des Kinderhorts mit Mensa muss allerdings auf nächstes Jahr verschoben werden. Die Schule wird allerdings noch heuer digitaler. Die Corona-Krise wird aber auch vor Heiligenstadt nicht halt machen. „Auch oder gerade im Hinblick auf die Corona-Krise und deren Auswirkungen auf die finanzielle Ausstattung der Kommunen, müssen wir derzeit sehr vorsichtig agieren und genau überlegen, welche Projekte wir als nächstes angehen werden“, betonte Reichold. Vor allem wichtig sei es, die Pflichtaufgaben, wie Abwasser, Wassernetzwerk und Gemeindestraßensanierungen zu erledigen. Wenn in den sechs Ortschaften mit Kleinkläranlagen die Verbesserung der Oberflächenwasserkanäle fertiggestellt ist, gilt die Abwasserbeseitigung in der Großgemeinde erstmals als abgeschlossen. Dies bezeichnete Reichold als nächsten „Meilenstein“.