Drei neue Feldgeschworene in Heiligenstadt vereidigt
Von Thomas Weichert
Heiligenstadt
Zu Beginn der jüngsten Marktgemeinderatssitzung legte Bürgermeister Stefan Reichold (SPD) seine Amtskette an, denn der Grund dafür war offizieller Natur. Der Rathauschef konnte sich freuen gleich drei neue Feldgeschworene zu vereidigen. Diese sind Reinhold Diestler aus Traindorf, Nikolaus Möhrlein aus Herzogenreuth und Hans Lengenfelder aus Leidingshof.
Die neuen Feldgeschworenen Reinhold Diestler, Nikolaus Möhrlein und Hans Langenfelder (v.l)
Der vierte neue Feldgeschworene ist Georg Brehm aus Kalteneggolsfeld, dessen Vereidigung wegen Verhinderung nachgeholt werden muss. Reichold bedankte sich beim Obmann der Feldgeschworenen, Konrad Diestler, für das sehr gut funktionierende Feldgeschworenenwesen in der Gemeinde und betonte, das es wichtig sei, jüngere Menschen für dieses wichtig kommunale Ehrenamt zu gewinnen. Bisher gab es 24 Feldgeschworene im Markt Heiligenstadt die das so genannte „Siebenergeheimnis“ ihr Leben lang wahren. In ganz Bayern sind es rund 27000 Feldgeschworene, die meisten davon in Franken. Ohne Einwände stimmten die Räte anschließend mehreren Bauvorhaben in Nachbargemeinden zu, zu denen sie im Zuge der Anhörung der Träger öffentlicher Belange gehört werden müssen. So dem Bebauungs- und Grünordnungsplan eines Seniorenwohnheims im Markt Egglofstein, der Aufstellung des Bebauungsplans „Bamberger Weg Erweiterung“ in Buttenheim und dem Bebauungs- und Grünordnungsplan „Tanzwiesen West“ in der Gemeinde Litzendorf. Weiteres Thema war eine Vereinbarung mit dem Wasserwirtschaftsamt Kronach zur europäischen Wasserrahmenenrichtlinie die bis 2027 umgesetzt werden muss. Im Gemeindegebiet von Heiligenstadt betrifft dies vor allem die Leinleiter, die sich in keinem guten Zustand befindet. Ziel sei es das Fließgewässer wieder in einen guten Zustand zu bringen da der Bach und seine Ufer einer Vielzahl von Pflanzen und Tieren als Lebensraum dienen. Die Leinleiter soll aber auch den Menschen Erholung und Erlebnis bieten. Für die 9,1 Flusskilometer der Leinleiter auf Heiligenstädter Stadtgebiet ist die Gemeinde zwar ausbau- und unterhaltspflichtig, dennoch kommen auf den Markt bei der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie keinerlei Kosten zu. Wichtig ist das die Anlieger in die Planungen mit einbezogen werden. Vor allem durchgängig für alle Wasserlebewesen müssen die Bäche und Flüsse werden. Momentan sei man noch ganz am Anfang des Umsetzungskonzepts, hieß es. Eben auch für Gewässer dritter Ordnung wie die Leinleiter. Nach Abschluss der Vereinbarung, der die Räte einstimmig zustimmten, können nun Begehungen durchgeführt werden um genauere Kenntnisse der örtlichen Gegebenheiten zu erlangen. Sobald dann das Konzept steht, wird der Marktrat wieder beteiligt.
Synergieeffekt in Oberngrub
Da in diesem Jahr noch der Breitbandausbau in Oberngrub erfolgt, wird auch gleich die Erdverkabelung für die Straßenbeleuchtung zusammen mit der Glasfaserleitung verlegt. Es werden dabei sämtliche Überspannungsleitungen in Oberngrub abgebaut. Dazu müssen dann elf Brennstellen abgebaut und gleichzeitig 28 neue Brennstellen aufgebaut und zirka 1900 Meter Straßenbeleuchtungskabel verlegt werden. Einem entsprechendem Vertragsentwurf mit der Bayernwerk Netz GmbH mit Gesamtkosten in Höhe von 66835 Euro stimmten die Räte zu. Auch Landschaftspflegemaßnahmen werden in Abstimmung mit der unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Bamberg in diesem Jahr wieder durchgeführt. So zum Beispiel im Naturschutzgebiet Leidingshofer Tal. Der Freistaat Bayern fordert diese Maßnahmen mit 90 Prozent, weitere fünf Prozent steuert der Landkreis Bamberg bei. Somit muss sich der Markt an den Gesamtkosten in Höhe von rund 27.300 Euro nur mit 1365 Euro beteiligen. Und zwar erst im nächsten Jahr. Weiter teilte Bürgermeister Reichold mit, das sich der Marktgemeinderat am 27. Juni zu einer Rundfahrt durch das gesamte Gemeindegebiet trifft. Es sollen dabei die Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungseinrichtungen sowie die derzeit laufenden Baustellen besichtigt werden. Zugestimmt wurde auch dem Vorschlag der Verwaltung die Oertelscheune zum weiteren Trauungsraum zu benennen. Dies sei in Corona-Krisenzeiten wegen des Abstandsgebots wichtig, damit mehr Hochzeitsgäste an Trauungen teilnehmen können, hieß es. Das Landratsamt muss dem noch zustimmen.