Ende Februar stellten die drei gewerblichen Kajakverleiher Aktiv Reisen, Kajak Mietservice Wiesenttal und Leinen Los einen erneuten Antrag auf Erteilung einer Schifffahrtsgenehmigung für das gewerbliche Bootfahren auf der Wiesent.
Dies hatte für Schlagzeilen gesorgt und dazu geführt, dass das Landratsamt Forchheim ein Gutachten zur Verträglichkeitsprüfung für das europäische Fauna-Flora-Habitat Gebiet (FFH) "Wiesenttal mit Seitentälern" und das Vogelschutzgebiet "Felsen- und Hangwälder in der Fränkischen Schweiz" in Auftrag gab. Dieses ergab, dass durch das gewerbliche Kajakfahren auf der Wiesent die beiden Schutzgebiete nicht erheblich beeinträchtigt werden.
Weil der Markt Gößweinstein Anrainerkommune der Wiesent ist, wurde nun der Marktgemeinderat um eine Stellungnahme gebeten. Die Marktgemeinderäte stimmten zu und begrüßten die nun absehbare Einigung der beteiligten Parteien ausdrücklich. Dennoch ging das Ganze nicht ohne eine kurze Diskussion über die Bühne.
Einigung wird begrüßt
Bernhard Vogel ( SPD ) ärgerte sich, weil er das Konzept für so ein komplexes Thema erst kurz vor der Sitzung erhalten habe. Aus seiner Sicht seien darin die Stellungnahmen der Fischwasserbesitzer noch nicht eingeflossen. "Mich wundert auch, das auf einmal so viel Bootsverkehr auf der Wiesent stattfindet", so Vogel. Dem widersprach Dietmar Winkler ( CSU ). "Meines Wissens sind die Fischer schon mit im Boot, da ist ein Konsens mit Abschlagszahlungen gefunden worden", so Winkler. Die Einigung sei zwar zu begrüßen, so Georg Lang. Was den CSU-Rat aber maßlos ärgere, sei, dass die Kanubetriebe vor Ort den ganzen Ärger abbekommen, während massenhaft gewerbliche Anbieter von auswärts ihre Kanus im Rahmen des Gemeingebrauchs in die Wiesent einsetzen dürfen. "Auswärtige gewerbliche Anbieter können nicht besser gestellt werden als unsere einheimischen", wetterte Lang. "Ich gebe Georg zu hundert Prozent recht, dass ist ein Defizit", so Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (FW). "Wenn Experten zu dem Ergebnis kommen, dass der Natur durch das Kajakfahren auf der Wiesent kein Schaden zugefügt wird, freuen wir uns als Tourismusort ", betonte er. Es sei auch berechtigt gewesen, dieses Gutachten in Auftrag zu geben, so der Rathauschef.
" Kajakfahren gehört zu unserem Tourismus und ich freue mich wegen der Einigung", so auch FW-Chefin Daniela Drummer. Weitere Wortmeldungen gab es dazu nicht.