Eigentlich hätte zum geplanten Bau eines Mobilfunksendemastens nördlich des Heiligenstädter Ortsteils Oberngrub auf einem gemeindlichen Grundstück eine Bürgerversammlung mit Informationen der Netzbetreiber Deutsche Telekom und Vodafone stattfinden sollen. Wegen Corona war dies aber nicht möglich. Deshalb sollen die Heiligenstädter Bürger im nächsten Mitteilungsblatt des Marktes über Details informiert werden.
Dies beschloss der Marktgemeinderat während seiner jüngsten Sitzung. Die Bürger sollen danach auch die Möglichkeit haben Anregungen und Einwände sowie Fragen schriftlich im Rathaus einzureichen. Diese Rückmeldungen sollen dann im Rahmen der Gemeindebeteiligung während einer der nächsten Ratssitzungen berücksichtigt werden. Bisher sind zum Bau des Sendemastens, der von beiden Mobilfunkunternehmen gemeinsam genutzt werden soll, noch keine weiteren Einzelheiten bekannt. Zum Beispiel auch nicht wie groß der Versorgungskreis ist und welche Ortschaften mit Mobilfunkempfang abgedeckt werden. Sicher zu sein scheint das sowohl die LTE- als auch die neue 5G-Technik zum Einsatz kommen soll. Auf eine Anfrage der Verwaltung, ob dieser Mast dann auch für den Behördenfunk (BOS) mit genutzt werden kann, gingen die Netzbetreiber bisher nicht ein. Die Regierung der Oberpfalz bewilligte dem Markt Heiligenstadt inzwischen nach Maßgabe der Richtlinie zur Förderung des Ausbaus der Mobilfunkversorgung im Freistaat Bayern einen Zuschuss bis zu einem maximalen Betrag von 500.000 Euro. Die Zuwendung wurde jedoch zweckgebunden ausschließlich zur Finanzierung von Aufwendungen des Marktes für die Errichtung der passiven Infrastruktur von Mobilfunkeinrichtungen für das Schließen von Mobilfunklöchern im Marktgebiet und zur Schließung von mit Mobilfunk unversorgten Gebieten bewilligt. Zum Breitbandausbau teilte Schmidt mit, das dieser zügig vorangeht. Oberleinleiter und Tiefenpölz sind bereits an das Netz angeschlossen. Burggrub und Zoggendorf sind fertiggestellt und nächste Woche geht die Heroldsmühle ans Netz. Die Ortschaften Oberleinleiter und Tiefenpölz sind am Breitbandnetz und geschaltet. Der Lückenschluss in Oberngrub und Pfarrberg ist erfolgt. Damit besteht eine durchgehende Leerrohr-Verbindung von Teuchatz bis zum Breitband-Zugangsserver (POP). Die Ortschaft Brunn ist tiefbautechnisch fertiggestellt, Hohenpölz liegt in den Endzügen, hier muss nur noch an der Kreisstraße verlegt werden.Anschließend erfolgt der Tiefbau in Reckendorf und die Überlandstrecken Hohenpölz bis Neumühle, sowie die Ortschaft Traindorf. Kurz darauf folgen die Tiefbauarbeiten in Stücht, die Restarbeiten in Neudorf und der letzte Teil von Heiligenstadt. Parallel wird in Volkmannsreuth gearbeitet. Laut Schmidt soll Anfang Oktober der Netzausbau im Markt Heiligenstadt dann komplett abgeschlossen sein.
Ein weiteres Thema war die geplante Sanierung der in die Jahre gekommenen Kneipp-Anlage am Heiligenstädter See. Dafür hatte die Marktverwaltung auf Anregung des örtlichen Kneipp-Vereins einen Antrag auf Zuschuss beim Freistaat Bayern im Rahmen des Sonderförderprogramm „200. Geburtstag von Pfarrer Sebastian Kneipp“ gestellt und kam zum Zuge. Der Maßnhamenkatalog der vom Kneipp-Verein erarbeitet wurde sieht eine umfassende Sanierung der kleinen Anlage vor die rund 15 000 Euro kosten würde. Aus dem Sonderförderprogramm wurde ein Zuschuss in Höhe von 9 000 Euro zugesagt, 6 000 Euro musste der Verein aus Eigenmitteln dazu beitragen, da der Markt zu diesem Projekt keine freiwilligen Leistungen erbringen darf. Wie Bürgermeister Stefan Reichold (SPD) jedoch erklärte, könne der Verein keine 6 000 Euro selbst aufbringen. Deshalb werden bei der Sanierung wohl einige Abstriche gemacht werden müssen. Reichold sicherte aber die Unterstützung der Gemeinde in Form von Arbeitsleistungen der Bauhofmitarbeiter zu. Der Rat stimmte der Sanierung einstimmig zu. Der geplante Bau eines Sanitärgebäudes am Heiligenstädter See wird noch bis nächstes Jahr auf sich warten lassen müssen. Wie Geschäftsstelleiter Rüdiger Schmidt dazu informierte, habe die Gemeinde auch hierfür einen Zuschussantrag gestellt, weil man schon bei der Anlage des Sees Fördermittel aus dem Leader-Programm der EU bekommen hatte. Das Landwirtschaftsministrium signalisierte inzwischen, das es auch für das geplante Sanitärgebäude einen Zuschuss gibt, Allerdings dauere die Bearbeitung des Antrags voraussichtlich länger, weshalb man wohl erst nächtes Jahr mit dem Bau beginnen könne, hieß es. In diesem Sommer muss man sich daher noch mit Dixi-Toiletten behelfen.
Jeweils mit einer Gegenstimme wurde den Einbeziehungssatzungen für Grundstücke an der Greifensteinstraße und der Gemarkung Lindach zugestimmt, damit Bauwerber dort ihre Einfamilienhäuser bauen können.
Am 18. Mai haben die nichtmobilen Bürgerinnen und Bürger des Marktes über 70 Jahre die Möglichkeit in der Oertelscheune erstgeimpft zu werden. Hierzu wird die Verwaltung den Personenkreis wieder anschreiben und Termine vereinbaren. Die Zweitimpfung findet dann am 29. Juni statt.