Projekt „Solarpark Neudorf“ nimmt erste Konturen an
Kreisumlage erscheint Obertrubachs Gemeinderat zu hoch
Von Thomas Weichert
OBERTRUBACH
Die jüngste Sitzung des Obertrubacher Gemeinderates begann mit einer kleinen Überraschung: Aufgrund einer Verhinderung aus zwingenden Gründen des ersten Bürgermeisters Markus Grüner (CSU) musste dessen Stellvertreter, Bernd Reichel (BU), die Sitzungsleitung kurzfristig übernehmen. Nach einer ausgiebigen Vorbesprechung der Tagesordnung mit Grüner und der Verwaltungsleitung am Vortag der Sitzung führte Reichel seine Gemeinderatskollegen unaufgeregt durch die einstündige öffentliche Ratssitzung.
Im Bericht des Bürgermeisters ging Reichel unter anderem auf den Entwurf des Kreishaushaltes ein, der der Gemeinde vorgelegt worden war. In der aktuellen Form sehe dieser einen Kreisumlagehebesatz von 41,8 von Hundert vor, was eine für Obertrubach zu zahlende Kreisumlage von 1 007 994 Euro bedeuten würde, also nochmals rund 72 000 Euro mehr als im Vorjahr. Dies sei für eine Gemeinde der Größe Obertrubachs ein gewaltiger Betrag, der etwa die in diesem Jahr zu erwartenden Einnahmen aus den Schlüsselzuweisungen des Landes in Höhe von 813.456 Euro übertreffe. Reichel appellierte an den örtlichen Kreisrat Stefan Lang (CSU), sich für die Beibehaltung des Hebesatzes aus dem Vorjahr von 39,5 Prozent. einzusetzen, was dieser zusagte. Daneben berichtete Reichel von der Ankündigung der Luftrettung der Bergwacht Frankenjura, am 19. März im Bereich von Obertrubach mit einem Hubschrauber der DRF Luftrettung trainieren zu wollen. Teilnehmen sollen hieran rund 30 Personen, organisiert werde das Training von der örtlich zuständigen Bergwacht Forchheim in Zusammenarbeit mit der Bergwacht Fürth.
Auf diesem Getreidefeld von Gemeinderat Hermann Frieser in der Nähe von Neudorf soll der Solarpark Neudorf entstehen.
Neben vier privaten Bauvorhaben, denen das gemeindliche Einvernehmen jeweils einstimmig erteilt wurde, stand die Bauleitplanung in den Gemeindeteilen Neudorf und Geschwand auf der Tagesordnung. Nachdem das Projekt „Solarpark Neudorf“, der zuvor den Arbeitstitel „Bürgersolarpark Obertrubach“ trug, in den vergangenen Monaten mehrmals mit Vertretern der Firma Greenovative GmbH aus Nürnberg, die den Solarpark bauen und betreiben wird, diskutiert worden ist, wurden nun der Entwurf der fünften Änderung des Flächennutzungsplanes sowie der Entwurf des vorhabensbezogenen Bebauungsplanes „Solarpark Neudorf“ gebilligt. Im Folgenden sind nun Behörden, Träger öffentlicher Belange und die Öffentlichkeit zu beteiligen. Im Gemeindeteil Geschwand stand die Änderung des Bebauungsplanes „Wirtswiese“ zur Debatte. Im Norden des Plangebietes soll eine eigentlich als Straße vorgesehene Fläche mit einem Wohnhaus bebaut werden. Der Gemeinderat sprach sich nach einer sachlichen Erörterung der Angelegenheit dafür aus, den Bebauungsplan ändern zu wollen und insbesondere das zu bebauende Grundstück aus dem räumlichen Geltungsbereich des Bebauungsplanes zu entnehmen.
Nach den Bestimmungen des Bayerischen Feuerwehrgesetzes hatte der Gemeinderat die gewählten Kommandanten der Feuerwehr Obertrubach, Fabian Hofmann (Kommandant) und Patrick Distler (stellvertretender Kommandant), in ihren Ämtern zu bestätigen, was einstimmig erfolgte.
Unter dem Punkt „Sonstiges“ thematisierte Gemeinderatsmitglied Matthias Rümpelein (BU) den Umstand, dass im Gemeindegebiet mehrere Mitbürger ihren Winterdienst-Verpflichtungen nicht nachkämen. Während Benjamin Dresel (ABL) berichtete, dass es bislang geholfen habe, wenn die örtlichen Ratsmitglieder das persönliche Gespräch mit den jeweiligen Grundstückseigentümern suchten, appellierte Roland Wölfel (BW-GO) an die Verwaltung, die Verantwortlichen schriftlich zum Winterdienst aufzufordern und gegebenenfalls auch Geldbußen zu verhängen.