Großprojekt „Bahnhof Behringersmühle“ ist zu teuer – Dampfbahn plant nun kleineres Projekt
Von Thomas Weichert
BEHRINGERSMÜHLE Vor genau zwei Jahren waren die Verantwortlichen im Landratsamt Forchheim und beim Markt Gößweinstein noch recht zuversichtlich, dass aus dem Bahnhofsareal in Behringersmühle einmal etwas Einzigartiges und Großes werden kann. Eine damals in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie hatte ergeben das aus dem Bahnhof Behringersmühle ein neues Tourismuszentrum der Fränkischen Schweiz werden könnte.
Bis heute hat sich in dieser Richtung allerdings nichts mehr getan. „Dieses Konzept ruht aus Kostengründen“, erklärte gestern Nachmittag beim Tag der offenen Tür des ehemaligen BayWa-Lagerhauses Alfred Trabert vom Verein „Dampfbahn Fränkische Schweiz“ (DFS). Was bei über 11 Millionen Euro an Kosten kein großes Wunder ist. Der „Dampfbahnverein“, dem das Lagerhaus inzwischen gehört und der auch noch das historische Bahnhofsgebäude kaufen will, will nun kleinere Brötchen backen. „Der Bahnhof Behringersmühle soll als historisches Ambiente nutzbar gemacht werden“, erklärte Frank Hertel vom DFS. Dazu arbeitet der Verein nun mit einem Wissenschaftsinstitut zusammen, denn auch das Lagerhaus soll als Museum zugänglich gemacht werden. Laut Hertel sei man mit diesem Projekt aber erst ganz am Anfang und sammle zunächst Ideen. Das momentan an neuen Konzepten für das Bahnhofsgebäude und die Lagerhalle gebastelt wird bestätigt auch Trabert. „Alles ist jedoch noch ergebnisoffen“, betont er. Wichtig ist für Trabert das am Endpunkt der Dampfbahn eine Art „Erlebniswelt“ geschaffen wird. Denn immerhin bringt die Museumsbahn jährlich rund 30000 Fahrgäste nach Behringersmühle. Das der Dampfbahnverein so ein Projekt nicht alleine schultern kann, steht außer Frage. Arno Weihrauch erklärt beim Rundgang durch das ebenfalls unter Denkmalschutz stehende Lagerhausgebäude dessen Geschichte. 1938 wurde der Getreidespeicher errichtet und genau 70 Jahre später durch die BayWa außer Betrieb gesetzt. Als die Deutsche Bundesbahn die Bahnlinie zwischen Ebermannstadt und Behringersmühle noch betrieb herrschte auch noch ein reger Güterverkehr. Vor allem Braugerste aus der Fränkischen Schweiz wurde mit der Bahn größtenteils an die Bamberger Mälzerei Weihermann geliefert. Vorbei war dies auch mit der Streckenstilllegung zwischen Ebermannstadt und Behringersmühle im Jahre 1976. Vier Jahre später konnte die erste Lok des DFS, ein Dieseltriebwagen mit der Bezeichnung VT 135 069 auf der Strecke als erste öffentliche Museumsbahn wieder fahren. „Man riecht den Staub und spürt den Staub noch heute dem die Arbeiter hier früher ausgesetzt waren“, sagt Hertel.