Die Burgruine Wolfsberg in der Gemeinde Obertrubach ist ein beliebter Aussichtspunkt und dementsprechend von Ausflüglern und Urlaubern stark frequentiert. Damit diese auch in Zukunft den herrlichen Ausblick in das Trubachtal genießen können, war es dringend nötig die Felsmassive und Hänge des 436 Meter hohen Bergsporns, auf dem einst von den Edelfreien von Wolfsberg um 1150 die erste Burg errichtet wurde, von der Verbuschung wieder zu befreien.
Möglich machten dies etwa 15 vorwiegend junge Leute von der Feuerwehr Wolfsberg, der Fränkischen Schweiz Vereins Ortsgruppe Wolfsberg und aus Untertrubach die kürzlich an drei Samstagen mit teilweise waghalsigen Arbeitseinsätzen zur Tat schritten. Und möglich machte die Entbuschung vor allem auch der Landschaftspflegeverband Forchheim der diese Maßnahme mit knapp 5000 Euro förderte. Wie dessen Geschäftsführer Andreas Niedling erläutert sind solche Felshangfreilegungen in erster Linie Naturschutzmaßnahmen, um seltene Pflanzen und Tiere der Felslebensräume, wie Felsenblümchen, Küchenschelle oder Hauswurz zu fördern. Sie dienen aber auch der Erhaltung des typischen Landschaftsbildes der Fränkischen Schweiz mit ihren offenen Tälern und Felsen. Wobei man dann wieder bei dem herrlichen Ausblick ins Trubachtal mit dem gleichnamigen Fluss ist der einst dort verlief, wo sich heute die Straße befindet. Wegen der sehr steilen Hänge und felsigen Abstürze waren die Arbeiten an der Ruine Wolfsberg sehr anstrengend und gefährlich. Teilweise mussten deshalb die Pflegemaßnahmen sogar mit Seilsicherung erfolgen, berichtet Philipp Häfner der die Regie übernommen hatte. Angestoßen hatte die Maßnahme maßgeblich Richard Grüner und die Brotzeit für die fleißigen Helfer spendierte die Obertrubacher Firma Specific Bau GmbH. Niedling sprach seinen großen Dank an die Helfer der Freistellungsmaßnahmen aus, vor allem Kapo Philipp Häfner für die Organisation der Arbeiten, und auch Richard Grüner sowie zweitem Bürgermeister Bernd Reichel die die Maßnahme vorbereiteten. Die Abrechnung erstellte Theresa Reichel. Solche Arbeiten werden mit 80 Prozent aus staatlichen Mitteln über die Landschaftspflege- und Naturpark-Richtlinie gefördert. Die restlichen 20 Prozent steuern als Eigenanteil der Landschaftspflegeverband und die Gemeinde Obertrubach zu gleichen Teilen dazu bei. Für Bürgermeister Markus Grüner, dem Niedling ebenso wie dem Gemeinderat dankte, eine einmalige Chance sehr günstig solche Arbeiten erledigen zu können. Musste die Gemeinde nur etwa 500 Euro beisteuern. Auch in den nächsten Jahren sollen die Pflegemaßnahmen an Felsen im Gemeindegebiet fortgesetzt werden. Geplant sind bereits Freistellungen und Entbuschungen am Richard-Wagner-Fels und Hartelstein sowie die Fortsetzung der Freistellungen in Obertrubach. Viele dieser Felsareale sollen im Nachgang, wie schon in den letzten zwei Jahren bei Obertrubach, mit Ziegen der Schäferei Distler aus Egloffstein beweidet und damit offen gehalten werden. Auch bei der Burgruine Wolfsberg sei dies denkbar, hieß es beim Ortstermin. Gemeindearbeiter haben am Fuße des Felsen kürzlich auch ein neues Holzgeländer angebracht.