Susanne Bauer ist neue Kreischefin von Bündnis 90 - Die Grünen
Von Thomas Weichert
AHORNTAL Susanne Bauer aus Hainbronn ist die neue Vorstandssprecherin des Kreisverbands Bayreuth Land der Partei Bündnis 90 – Die Grünen. Die 40-jährige Sozialarbeiterin, die auch kürzlich Bundestagsdirektkandidatin war, löst nach über vier Jahren Dr. Andreas von Heßberg aus Bindlach als Grünenchef im Landkreis Bayreuth ab. Allerdings vorerst nur für ein Jahr. Neu für diesen kurzen Zeitraum als stellvertretender Vorstandssprecher ist auch der Hollfelder Stadtrat und Kreisrat Manfred Neumeister der neun der insgesamt 12 Stimmen bei der Neuwahl der Kreisvorstandschaft im Gashof Neumühle im Ahorntal erhielt.
Die neue Kreisvorstandschaft von Bündnis 90 - Die Grünen v.l. Beisitzer Uwe Koch, Beisitzerin Sandra Huber, Beisitzerin Tanja Potzler, die neue Kreisvorsitzende Susanne Bauer, Beisitzer Willibald König-Zeußel, Schatzmeisterin Renate van de Gabel-Rüppel und der neue zweite Kreisvorsitzende Manfred Neumeister. Foto: Thomas Weichert
Neumeister ist damit Nachfolger von der Creußener Stadträtin Renate van de Gabel-Rüppel die in Personalunion auch Schatzmeisterin war und als solche auch wiedergewählt wurde. Van de Gabel-Rüppel hatte Uwe Koch aus Eckersdorf zu ihrem Nachfolger als stellvertretender Vorstandssprecher vorgeschlagen. Wie Koch, der erst seit kurzem Mitglied der Partei ist, jedoch betonte, komme dieser Schritt für ihn zu früh. Koch wurde daher als neuer Beisitzer gewählt und wäre nach einer Einarbeitungszeit dann auch gerne bereit ein Vorstandssprecheramt zu übernehmen. Weitere neue Beisitzerin ist die Pegnitzer Stadträtin Sandra Huber. Als Beisitzer bestätigt wurde der Creußener Stadtrat Willibald König-Zeußel und die ehemalige Pegnitzer Stadträtin Tanja Potzler. Normalerweise wird die Vorstandschaft für die Dauer von zwei Jahren gewählt. Aus taktischen Gründen, bereits mit Blick auf die nächsten Kommunalwahlen, entschieden sich anwesenden zwölf von insgesamt 49 Mitgliedern auf Vorschlag von Renate van de Gabel-Rüppel die Amtszeit der Kreisvorstandschaft ausnahmsweise auf ein Jahr zu verkürzen. Als Kassenprüferin wurde Konnie Zaloga bestätigt und neu in diesem Amt ist Albin Engelhardt-Friebe aus Kirchahorn. Zur Bundesdelegiertenversammlung, die vom 27. bis 28. Januar nächsten Jahres stattfindet, wurden König-Zeußel und Fritz Federl aus Donndorf als dessen Ersatzmann entsandt. Wie König-Zeußel erklärte, werde er einem Koalitionsvertrag mit der Union und der FDP nur dann zustimmen, wenn für die Grünen das Außen- und Landwirtschaftsministerium zur Disposition stünde und sich die Delegierten entscheiden müssten, ob die Grünen den Außen- oder Landwirtschaftsminister stellen.
Landwirtschaftsminister wichtiger als Außenminister
„Wenn für die Grünen der Außenminister wichtiger ist als der Landwirtschaftsminister dann stimme ich nicht zu“, so König-Zeußel. Denn die Agrarwende müsse dringend stattfinden. Wie Federl jedoch erklärte könne er König-Zeußel mit dieser voreingenommen Vorfestlegung auf eine Personalie nicht als Bundesdelegierter wählen, da man damit in „Teufels Küche“ käme und alles, was im Koalitionsvertrag für die „Jamaika-Koalition“ steht, damit in Frage gestellt werde. Dennoch setzte sich König-Zeußel mit sieben Stimmen als Bundesdelegierter durch. Für Federl stimmten fünf Mitglieder. Auch von Heßberg sit der Meinung dass die Grünen unbedingt den neuen Bundeslandwirtschaftsminister stellen müssen. Denn bei der momentanen Landwirtschaftspolitik werde die Insektenwelt und damit die Nahrungsgrundlage für alle zerstört, sagte von Heßberg. „Ein echtes grünes Ergebnis.“ So kommentierte Neumeister die Wahl des Bundesdelegierten der selbst zusammen mit Susanne Bauer als als Bezirksdelegierter für die Bezirksversammlung der Partei am 20. Januar gewählt wurde. Ersatzdelegierte dafür ist Tanja Potzler. Die Neuwahlen leitete der Bayreuther Grünen-Stadtsprecher Tim Pargent.
Gutes Ergebnis bei der Bundestagswahl
Rückblickend auf die Bundestagswahl freute sich Susanne Bauer ein sehr gutes Ergebnis erreicht zu haben. Sie berichtete von den Wahlkampfveranstaltungen der Grünen und ihr schönstes Erlebnis dabei war die Bierwanderung über den Fünf-Seidla-Steig. Bei den Podiumsdiskussionen habe die Menschen das „Soziale“ am meisten bewegt. „ich habe sehr viel gelernt in dieser Zeit“, schloss Bauer ihren Bericht. Von Heßberg bestätigte Bauer, dass sie während ihres Wahlkampfs die Grünen im Landkreis einen ganzen Sprung vorangebracht habe. Dadurch habe man auch Elan für die nächste Landtagswahl bekommen die für die Grünen noch wichtiger sei. Engelhardt-Friebe berichtete von verschwundenen Wahlplakaten nach einer CSU-Veranstaltung in Hintergereuth mit Bayerns Innenmister Joachim Herrmann. Er vermutet Sabotage, denn am gleichen Mast hing das Wahlplakat der CSU-Kandidatin Silke Launert, dass auch danach noch dort hing. Neumeister, der aus dem Kreistag berichtete, ist sehr stolz auf die Fraktionsstärke seiner Partei. Er betonte dass die Grünen im Kreistag auch Akzente setzen. So habe man im Landkreis die Fairetraide Aktion mit organisiert für die dann auch die Mehrheit der CSU-Kreisräte gestimmt habe. Für CSU-Landtagsabgeordnete Gudrun Brendel-Fischer ist dies, laut Neumeister, eine „Abwatsche“ gewesen.
Für Regionalwert AG
Die Freien Wähler im Kreistag hält Neumeister übrigens nicht für eine politischer Partei. Zu den geplanten neuen Parkplätzen am Klinikum Bayreuth erklärte Neumeister das er sich eher mit einem Parkdeck anfreunden könnte als mit Parkplätzen auf der grünen Wiese, weil damit keine Fläche verbraucht wird. Auch wenn man dann dafür Parkgebühren verlangen müsste, weil ein Parkdeck weit teurer wäre. Außerdem ist Neumeister für einen Konsens zwischen Landkreis und der Stadt Bayreuth. Kreisrätin Helga Raab stellte erfreut fest das die Jugendhilfeplanung, die die Grünen angestoßen hätten, nun sehr gut läuft. Die Grünen werden nicht nur gehört, sondern inzwischen auch gefragt, schloss Neumeister seinen Bericht aus dem Kreistag. Weiterhin werden die Grünen auch gegen die Stromtrasse kämpfen. Denn laut Neumeister ist die Notwendigkeit dafür bis heute noch nicht bewiesen. Der Gründung einer Regionalwert AG, mit dem Ziel die regionale Wertschöpfung zu erhöhen, stehen die Grünen positiv gegenüber. Durch einen gefassten Grundsatzbeschluss wollen sie sich daran auch finanziell beteiligen. Ein Randthema war auch der Schaukasten in Plech der derzeit von der CSU genutzt wird, jedoch den Grünen gehört. Die CSU hat nun Interesse daran ihn zu übernehmen. „Ich bin auf jeden Fall dafür das wir den Schaukasten behalten“, so Tanja Potzler dazu.