Rathaussturm und Inthronisation des neuen Faschingsprinzenpaares in Gößweinstein Von Thomas Weichert GÖSSWEINSTEIN
Für Narren gibt es kein schlechtes Wetter. Dies bewies der große Tross des Gößweinsteiner Narrenkübels bei garstigem und nasskaltem Regenwetter bei der Erstürmung des Rathauses mit anschließender Narrendämmerung im Café Greif bei der Markus der III. Von der Schullersenburg und Martina die II., ebenfalls von der Schullersenburg, von Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (BMG) und dessen Gattin Iris zum neuen Gößweinsteiner Faschingsprinzenpaar gekürt wurden.
Beim zuvor stattgefundenen Rathausturm konnte sich Zimmermann, der beim Narrenübel Senatspräsident ist, über die „Stabilisierungshilfe“ für sein marodes Rathaus in Form eines langen Holzbalkens freuen den die Narren kurzerhand an das Balkongeländer auf dem Rathausbalkon schraubten, damit die Decke des Rathauses nicht einstürzt. Narrenkübelchef „Bernie“ Bauernschmitt hatte die „Stabilisierungshilfe“ in Anspielung auf die 500.000 Euro Staatszuschuss, die der Markt Gößweinstein dieses Jahr als Stabilisierungshilfe vom Freistaat bekommt, selbst mitgebracht. Die Rede dazu stammte natürlich von Narrenkübel-Präsident Dr. Franz Macht der aufgrund einer Familienfeier verhindert war und die für ihn sein Vizepräsident Stephan Dresel als „Hanni“, der gleichzeitig auch die „Nanni“ ist, weil er in Gößweinstein alles macht, vortrug. Blühende Landschaften hatte der „Hanni“ seinen Gößweinsteinern einst versprochen falls sie ihn zu ihrem Bürgermeister wählen. Was ja dann auch so kam. Und tatsächlich blüht bei der „Blume“ schon ein mickriges Stiefmütterchen und beim Wiedow gibt`s noch die „Erika“ die sich die Gößweinsteiner auf ihr Grab pflanzen können. Deshalb hat der „Hanni“ nun auch die neue Broschüre „Leben und sterben in Gößweinstein“ herausgebracht, die aber auch „Lesen und Rechnen lernen für Anfänger mit Daniela Drummer“ heißen könnte. Und das Schöne dabei: Es gab dafür sogar noch einen Zuschuss vom „Grottenolm“ vom Landratsamt. Gratis dazu gibt es auch noch einen Aufbaukurs von Jürgen Kränzlein und Schorsch Lang, die immer alles besser wissen. Im Gasthof Rose, dort wo das neue Rathaus rein sollte, entsteht außerdem gerade ein Biotop mit dem Ackerschachtelhalm, die Sonne erhält ein Schilfdach und in der ehemaligen Basilika-Apotheke wuchert bereits der Hopfen vom Oeckel für dessen Craft-Bier. Und im Pfarrhaus baut der Lang Schorsch nach dem Motto „Grün ist die Hoffnung“ inzwischen Schnittlauch an. Der Marktplatz wird außerdem in eine Grünfläche umgestaltet und wird Ausgleichsfläche für das neue Gewerbegebiet am Sandbühlein, dass der „Hanni“ inzwischen zubetonieren lies Und falls die Grünflächen in der Ortsmitte als Ausgleichsflächen nicht reichen, könne man ja immer noch das Hallenbad abreißen und eine Blumenwiese stattdessen dort ansäen. Dresel hatte dem Bürgermeister eine Wunschzettelbox mitgebracht, die stark an die leere Gemeindekasse erinnerte. Zimmermann war danach gerne bereit den Narren die Macht für die fünfte Jahreszeit abzutreten und übergab an „Bernie“ den riesigen Rathausschlüssel. Nach kräftigen Gößma-Helau rufen setzte sich der Narrenzug unter Musikbegleitung des Musikvereins Gößweinstein wieder in Bewegung in Richtung Vereinslokal, wo anschließend das neue Prinzenpaar proklamiert wurde. Bürgerlich ist das neue Prinzenpaar das Etzdorfer Ehepaar Markus und Martina Neuner. Der 34-jährige Landwirt und neue Faschingsprinz ist der Sohn von Marktgemeinderat Josef Neuner und seine 32-jährige Prinzessin stammt aus Gößmannsberg und ist von Beruf Buchhalterin. Durch ihre kleine Tochter Eva, die in der Wackelzahngarde mittanzt, kamen beide zum Narrenkübel und erklärten sich ganz spontan bereit das neue Prinzenpaar zu geben, nachdem sie von Annette Deinhardt gefragt wurden. „Wir wünschen uns eine richtig frögliche Faschingssession“, erklärten beide unisono nachdem sie ihre Prinzenrede vorgetragen und ihren Prinzenwalzer auf`s Parkett gelegt hatten. Ihnen zu ehren tanzte danach die Prinzengarde von der Verena Helldörfer, Sophia Probst, Frieda Wölfel, Jana Braungardt, Stefanie und Sandra Wiegärtner und Anna-Lena Berner von Dieter Bräunlein vom Präsidium des Fastnacht Verbands Franken mit der silbernen BDK-Ehrennadel für elf Jahre Gardetanz ausgezeichnet wurden. Die gleiche Ehrung in Gold für 15 Jahre Gardetanz ging an Laura Ritter die ihr Vater Reinhard stellvertretend in Empfang nahm. Auch nicht kommen konnte der Kassier des Vereins Frank Poster der mit dem Verdienstorden die zweithöchste Auszeichnung des Fastnachtverbands erhielt. Die Verbandsehrennadel in Gold ging an Lorenz Wiegärtner und Simone Ritter und die in Silber an Annette Deinhardt und Petra Weichel. Rudi Egloffstein erheilt die Narrenkübel-Ehrennadel in Gold für 33jährige Mitgliedschaft und Claudia Probst sowie Michaela Wolf in Silber für 22 Jahre. Weitere Kostproben ihres Könnens führten auch die anderen Garden des Narrenkübels vor.