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Mehrheit der Gößweinsteiner für Südumgehung - SPD-Veranstaltung zur Südumgehung von Gößweinstein gut besucht
Mehrheit der Gößweinsteiner für Südumgehung - SPD-Veranstaltung zur Südumgehung von Gößweinstein gut besucht
Von Thomas Weichert
GÖSSEINSTEIN
Mit rund Bürgerinnen und Bürgern war die SPD-Veranstaltung zur Südumgehung von Gößweinstein im Scheffel-Gasthof äußerst gut besucht. Die Sprecher der SPD, Jürgen Kränzlein, Georg Bauernschmidt, Bernhard Vogel und Ferdinand Haselmeier erklärten dabei unisono, dass die Südumgehung für eine erfolgreiche Weiterentwicklung alternativlos sei. Nicht alle, aber die große Mehrheit der Versammlungsteilnehmer sah dies nach der Vorstellung der Trassen durch Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (BMG) ebenso.
Gut besucht war die SPD-Veranstaltung zur Südumgehung im Scheffel-Gasthof. Foto: Thomas Weichert
Erste Planungen zu einer Südumgehung reichen zurück bis ins Jahr 1974. Der damalige Hollfelder Architekt Franz Neuner kam schon vor über 40 Jahren zu dem Schluss, das mit einer Umgehungsstraße alle Verkehrsprobleme in Gößweinstein beseitigt wären. Neuner plante damals sogar einen Tunnel mit Tiefgarage unter der Basilika oder eine Schrägbahn von Behringersmühle aus in den Hauptort. Inzwischen gibt es schon den siebten Ausbauplan des staatlichen Bauamts mit einer eigentlich nur noch einzige möglichen Variante vom Trafohäuschen in Richtung Leutzdorf und von dort eine neue Staatsstraßenverbindung auf die Etzdorfer Straße und über den so genannten „Finsterweg“ zur Staatsstraße zwischen Gößweinstein und Pottenstein. Baut man diese Trasse, müsste sich der Markt finanziell nicht beteiligen. Gößweinstein steht mit der Südumgehung zwar in der Dringlichkeitsliste der Staatsregierung, jedoch erst 2020 bis 2015. Klar wurde während der Versammlung, dass eine Umgehung aber auch nur dann kommt, wenn die Gößweinsteiner dahinter stehen, diese haben wollen und mit Nachdruck fordern. Argumente für eine Umgehung sind die hohe Verkehrsbelastung die zu einer schlechten Aufenthaltsqualität führt, der Schwerlastverkehr, illegales Parken, die Bushaltestelle am Marktplatz, die Leerstände und die zu schmalen Gehsteige. Wie Bauernschmidt erklärte liegen die Vorteile für eine Umgehung auf der Hand. Die Staatsstraße könnte zur Gemeindestraße abgestuft werden was nicht nur zur Verkehrsberuhigung führt. Mit Fördermitteln der Städtebauförderung könnte anschließend die Gehsteige abgesenkt und barrierefrei werden. So könnte ein Fußgängerbereich mit Neugestaltung des Marktplatzes unter Einbeziehung des Rathauses, falls dieses ins Pfarrhaus kommt, entstehen.
Wieder ein Marktbrunnen ?
Wenn möglich wieder mit einem Brunnen am Marktplatz wie einst. Profitieren davon würde nach Meinung der SPD vor allem die Gastronomie mit Außenbewirtung. Man erhofft sich aber auch neue Investoren die dann Leerstände, wie die Gasthäuser Rose und Sonne, die ehemalige Basilikaapotheke oder die Bäckerei am Markt wieder beleben. „Ein Ort wird nicht durch Autos entdeckt“, so Haselmeier der zum Beispiel einen Marktbrunnen als weitere Attraktion sah. Auch die Arge Tourismus und Wirtschaft forderte bereits 2010 den Schwerlastverkehr aus dem Ort zu verbannen und das Halten von Busse vor der Basilika zu verbieten. Irrig sei die Meinung mancher Geschäftsleute der Ort würde nach dem Bau einer Umgehungsstraße aussterben, so Haselmeier. Wie Kränzlein erklärte soll diese erste Veranstaltung zur Südumgehung zu einem Stimmungsbild der Gößweinsteiner führen. Die SPD will die Bürger für diese Idee gewinnen und die Südumgehung in die Köpfe der Menschen bringen, so Kränzelin der aber auch betonte, dass dies keine parteipolitische Versammlung sei. Das der Markt kürzlich die Erstellung eines integrierten Stadtentwicklungskonzepts beauftragt hat wolle man, laut Kränzlein, dass die Bürger in dieses Projekt einbezogen werden und es ihnen nicht übergestülpt wird. Hermine Haas fragte, ob bei eine Ortsumgehung größere Parkplätze an den Ortseingänge vorgesehen sind. „Aus unserer Sicht sind keine zusätzlichen Flächen für Parkplätze nötig“, so Vogels Antwort. Auch befand Haas, das der Schwerlastverkehr zu viel ist der Gößweinstein donnert. Für den früheren Marktrat Reinhard Brendel braucht es nicht unbedingt eine Südumgehung. Habe man mit der B 470 doch schon die Nordvariante, die zudem die billigste aller Lösungen sei. Brendel sah die Staatsstraße die mitten Gößweinstein führt von Mautflüchtlingen missbraucht. „Kann man denn nicht schon in Pottenstein und Ebermannstadt ein Schild aufstellen dass Gößweinstein für Fahrzeuge über fünf Tonnen gesperrt ist“, fragte Brendel. Außerdem hielt er die Querung vom Trafohäuschen in Richtung Leutzdorf zum Finsterweg als die „größte Sünde“ an die man machen könne. Denn damit durchschneide man eine einzigartige Heckenlandschaft total und zerstöre Fauna und Flora. Brendel schlug vor von der Leutzdorfer Doline aus eine Verbindung zum Finsterweg zu bauen. Vogel befand das die Bundesstraße nicht als Umgehung genutzt wird. Kommt die Umgehung, wird die Ruhe in Gößweinstein erschreckend sein, befand Brendel daraufhin. Denn nach seiner Meinung ziehe es dann niemanden mehr nach Gößweinstein. Dies sah Kränzlein anders.
Burg und Basilika einzigartige Attraktionen
Denn mit Burg und Basilika habe man einzigartige Attraktionen im Ort. „Wer diesen Strich in die Landschaft gemacht hat, war noch nie in Gößweinstein“, zeigte sich auch Friedrich Leicht skeptisch zur staatlich favorisierten Trasse. „Gößweinstein ist ein sehr attraktiver Ort der noch attraktiver wird wenn er verkehrsberuhigt ist“, gab Haselmeier Kränzlein recht. Denn Gößweinstein unterscheide sich von vielen anderen Orten durch sein attraktives historisches Zentrum. Bei der Statistik des Staatsministeriums, die Zimmermann vorstellte, sind nach Meinung von Rainer Polster (FWG) schon Fahrzeuge über 2,5 Tonnen Schwertransporter. Diese Aussage will Kränzlein überprüfen lassen. „Es ist eine Sauerei den Finsterweg zu beschränken, obwohl dafür Geld ausgegeben wurde“, befand Kaspar Neubauer. Norbert Schreiber betonte, dass es eine Umgehung schon vor 20 Jahren geben müsste. „Denn wegen des Smogs fahren alle schnell durch weil es im Ort stinkt“, so Schreiber. „Das man meinen Fiat Ducato als Schwerlastverkehr bezeichnet, ist lächerlich“, so Gärtnermeister Manfred Wiedow. Er fand es unerhört das man am Vortag im Gemeinderat die Trasse durch das Kirchengrundstück im Baugebiet Bauersleite „beerdigte.“ „Der Gemeinderat hat dem Seniorenheim zugestimmt und eine Viertelsunde später stoße man die Betroffen vor den Kopf in dem man ihnen eine Staatsstraße vor die Haustür baut“, wie Kränzlein Wiedows Einwand zurück und betonte, dass dies arglistige Täuschung gewesen wäre. Walter Bogner trat mit Nachdruck für die Umgehung ein. „Das dann weniger Kunden und Gäste kommen, sind veraltete Ansichten“, so Bogner. Konrad Schrüfer (FWG) ist ein Zweifler der Umgehung. Das Lewute im Ort dann noch ein Geschäft aufmachen, könne man vergessen, so Schrüfer. Schrüfer will lieber den Finsterweg ordentlich ausbauen. „Das ist das Dümmste was man überlegen kann“, konterte Leicht. Denn dann zahlt dies Gößweinstein und nicht der Staat. Werner Fischer betrachtete das ganze als Tourist. Vor eineinhalb Jahren ist der Hesse ist er nach Moschendorf gezogen, zuvor kam er 30 Jahre lang als Gast nach Gößweinstein. ""Gäbe es keinen Durchgangsverkehr mehr, würden auch mehr Touristen nach Gößweinstein kommen“, ist Fischer überzeugt. Norbert Grün bezweifelte dies jedoch. „Nur mit pessimistischer Grundeinstellung werden wir in Gößweinstein nichts bewegen. Wir brauchen Vision“, schloss Kränzlein schließlich die Diskussion die in zwei Monaten fortgesetzt werden soll.
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Thomas
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