Explosionsartiger Anstieg der Feinstaubbelastung durch Silvesterfeuerwerk
Ein aktuelles Hintergrundpapier des Umweltbundesamtes zeigt auf, dass in der Silvesternacht die Belastung mit gesundheitsschädlichem Feinstaub explosionsartig ansteigt – am ersten Tag des neuen Jahres ist die Konzentration vielerorts so hoch wie sonst im ganzen Jahr nicht.
Auswertungen der Daten aus den Messnetzen der Länder und des Umweltbundesamtes zeigen demnach, dass jährlich fast 5.000 Tonnen Feinstaub durch das Abbrennen von Feuerwerkskörpern frei gesetzt werden, der größte Teil davon in der Silvesternacht. Diese Menge entspricht in etwa 17% der jährlich im Straßenverkehr abgegebenen Feinstaubmenge.
Diese Zahlen beruhen auf den statistisch gemeldeten Absatzmengen der in Deutschland zugelassenen Feuerwerkskörper. Dabei sind Feuerwerkskörper, die aus anderen Ländern, z.B. Tschechien, zu uns gelangen, noch gar nicht berücksichtigt. Deshalb dürften die tatsächlichen Emissionen sogar noch höher sein.
Brennende Augen und eine „Luft zum Schneiden“ hat wohl jeder in der Silvesternacht schon erlebt. Dennoch ist Freude der Deutschen am Feuerwerk nach wie vor ungebrochen. Jährlich werden hierfür 200 bis 300 Millionen Euro ausgegeben.
Der Feuerwerksqualm besteht aus Feinstaub, dessen nur Bruchteile von einem Millimeter große Partikel erwiesenermaßen gesundheitschädlich sind. Besonders problematisch ist die Feinstaubbelastung in windschwachen Wettersituationen mit eingeschränktem vertikalen Luftaustausch. Dann können die Schadstoffe über viele Stunden in der Luft verbleiben und sich in den unteren Atmosphärenschichten anreichern.
Wer also für gute Luft sorgen will, der sollte sich beim Abfeuern von Feuerwerkskörpern zurückhalten. Das spart Geld und erspart der Umwelt Schadstoffe und Müll: Feuerwerkskörper bestehen zu etwa zwei Dritteln aus den Hüllen, für die Karton, Holz, Ton und Kunststoff verwendet werden, das restliche Drittel entfällt auf die Pyrotechnik, für die Mischungen aus Kaliumnitrat, Holzkohle und Schwefel verwendet werden. Für effektvolle Farben sorgen Strontium-, Kupfer- und Bariumverbindungen.
Das Hintergrundpapier des Umweltbundesamtes kann unter folgendem Link herunter geladen werden: