Prunksitzung Narrenkübel Gößweinstein: Wenn das Pfarrheim bebt
Von Thomas Weichert
GÖSSWEINSTEIN
Das vollbesetzte Pfarrheim bebte geradezu bei der ersten Prunksitzung der Faschingsgesellschaft Narrenkübel Schwarz-Weiß in der Faschingshochburg Gößweinstein als es mit Tänzen, Büttenreden, Sketchen und vielen politischen Spitzen auf die Bürgermeister- und Spitzenkandidaten der Marktgemeinderatswahl bis kurz vor Mitternacht Schlag auf Schlag ging. Unter dem diesjährigen Faschingsmotto „Glück ist, wenn man lachen kann“ boten die weit über 100 Aktiven des Narrenkübels bis kurz vor Mitternacht ein in keiner Phase langweiliges Unterhaltungsprogramm mit 25 eigenen Programmpunkten.
Akrobatische Höchstleitungen zeigten dabei die Tanzmariechen Anna-Lena Berner und Nadja Teichmann und die vielen Garden und zum Schluss als absoluter Höhepunkt auch die Saloongirls des Männerballetts mit Frontmann Dr. Franz Macht als Revolverheld. Hochkarätig besetzt war auch die Reihe der Ehrengäste mit Umweltminister Thorsten Glauber im Glitzeranzug, Landrat Hermann Ulm und sein SPD-Herausforderer Reiner Büttner mit einem riesigem roten Zylinderhut, Bürgermeister Hanngörg Zimmermann als Ölscheich und dem früheren Bad Schandauer Bürgermeister Andreas Eggert als Römer Cäsar Ostmann Eggertus. Jeweils ein Tanz löste sich dabei mit einem Sketsch ab und wie immer begann das närrische Programm mit der Prinzenrede und dem Prinzentanz des Prinzenpaares Anna-Lena I. vom Rosengarten und Felix I. vom Schlehdornweg denen zu ehren anschließend die Prinzengarde ihren diesjährigen Gardetanz auf`s Parkett legte. Schon wenn die beiden Tratschweiber Michaela und Marcela (Michael Stenglein und Marcel Zweck) den Saal betreten brechen im Publikum Lachkrämpfe aus. Ja, der Glotzkuni geht es immer noch gut. Seit einigen Jahren ist auch die „Putzfrau“, toll gespielt von Vizepräsidentin Nadja Urschlechter, ein fester Bestandteil der Faschingsabende, ebenso wie der Sketsch „Die Baustelle“ bei dem der Klaa (Marcel Zweck) regelmäßig in die Baugrube fällt und zuletzt noch in die Luft gesprengt wurde. Niedlich anzusehen und in tollen Kostümen fegten die Kleinsten der Wackelzahngarde über die Bühne, die Juniorenmoderatorin Lene Roth ankündigte. Die Prinzengarde bot neben ihrem Gardetanz auch einen flotten Showtanz als Apres-Ski-Girls mit dem Lied „Wir fahren mit dem Bob“ und auch die Juniorengarde hatte natürlich einen Showtanz mitgebracht. Magisch wurde es im zweiten Teil als der große Zauberer Agepi Babel (Hans-Peter Wolf) aus Amerika eingeflogen wurde. Er konnte sogar Seifenblasen wegzaubern oder den Deckel eines Mülleimers schweben lassen. Urkomisch, genau so wie die närrische Fahrschule mit dem verkappten Fahrlehrerprüfer „Herr Brummkreisel“ (Holger Kade) und dem Fahrlehrer „Herr Närrisch“ (Silvia Berner). „Oben klar und unten dicht, lieber Gott mehr will ich nicht“ fiel Vizepräsidentin Nadja Urschlechter zum „Kalinka-Tanz“ des Weiberballetts ein die als Husarinnen aus dem Zarenreich den Saal stürmten bevor die zärtlichen Gazellen des Narrenkübel-Männerballetts als Saloongirls mit Revolverheld Franz Macht Erotik, Romantik und Sexappeal mit Akrobatik auf höchstem Niveau versprühten. Der Saal stand Kopf und forderte mehrere Zugaben. Toll anzuschauen auch die seit letztem Jahr neue Tanzgruppe „Danceria el Gardo“ die sich diesmal mit ihrem Tanz im Musical „Alice im Wunderland“ wähnte. Stimmungskanone ist nach wie vor Narrenkübel-Chef Bernie Bauernschmitt, der das selbst getextete Narrenkübel-Lied „Wir singen Gößma Helau“ ebenso sang als in mehreren Rollen glänzte. Die beiden kommunalpolitischen Stücke „Das Bürgermeisterduell“ und die „Castingshow der Spitzenkandidaten“ waren natürlich wieder aus der Feder von Ehrenpräsident Franz Macht. Macht selbst trat dabei in seiner Paraderolle „Schorsch Lang“, Huckepack auf CSU-Bürgermeisterkandidat Hans Heckel (Domenik Lang), der ihm alles einflüstert und im zweiten Stück in Sexy-Frauenklamotten als JL-Spitzenkandidatin Daniela Pöhlmann. Maxi Sebald spielte urkomisch Pater Ludwig Mazur, Holger Kade Landrat Hermann Ulm und Präsident Stephan Dresel als Engel Bürgermeister Hanni Zimmermann, der alles kann. „Ohne Hanni Zimmermann, wärt ihr noch schlimmer dran“, reimte Macht. Maxi Sebald glänzte auch als Umweltminister Glauber, dem er zuvor sein Glitzerjackett „geklaut“ hatte. „Dank Thorsten werden die Bienen gerettet.“ FWG-Spitzenkandidatin Daniela Drummer tanzte nach dem Lied „Sex Bomb“ auf der Bühne, der „Schullas“ verkaufte den Gößweinsteinern heiße Luft, Basilikamesner Reinhold Hutzler kam als Nonne und Metzgermeister Dietmar Winkler lernte beim Frieser wie man richtige Bratwürste macht. Sogar der Erzbischof war dann am Telefon weil ihn der Hanni mit dem Vertrag zum Pfarrhaus kräftig über den Tisch gezogen hat. Das fand er gar nicht „schick“. Aus dem alten Rathaus wird dann übrigens ein „Schorsch-Lang-Gedächtnismuseum“ und in Pottenstein füttern die Touristen in der Innenstadt jetzt die Einheimischen, damit sie nicht verhungern. Als dann auch noch der „Chaka“ (Michael Stenglein) mit seiner blauen Jacke und seiner Plastiktüte vorbei kam um den Bürgermeister um Geld anzubetteln, gab es im Publikum kein Halten mehr vor Lachen.