Prunksitzung Faschingsgesellschaft Narrenkübel Schwarz Weiß Gößweinstein im Pfarrzentrum Gößweinstein
Von Thomas Weichert
GÖSSWEINSTEIN Wenn der Hausarzt zum Indianer wird, der Bürgermeister zum Tänzer des Männerballetts und der Polizeihauptkommissar zur Stimmungskanone dann ist Fasching in Gößweinstein. Die Rede ist von den gleich zwei Prunksitzungen der Faschingsgesellschaft Narrenkübel Gößweinstein am Freitag- und Samstagabend in einem jeweils voll besetzten Saal des Pfarrzentrums am Kreuzberg mit besonders tänzerisch überragenden Darbietungen der zahlreichen Garden, des Männer- und Weiberballetts und natürlich den beiden Tanzmariechen Anna-Lena Berner und Anette Dresel.
Besonders viel Lokalkolorit war am Freitagabend zu erleben da sich die Politprominenz mit Landrat Dr. Hermann Ulm an der Spitze angesagt hatte. In so mancher Büttenrede und so manchem Sketch bekamen die Kommunalpolitiker kräftig ihr Fett ab. So von Büttenredner Andy Schmidt der als Erotikartikelverkäufer die Bestellungen seiner Kunden notierte. Ex-Bürgermeister Georg Lang hatte zum Beispiel Sado-Maso-Spielzeug bei ihm geordert und Jürgen Kränzlein als „Roter“ natürlich rote Kondome. Später war Andy Schmidt dann noch einmal mit seinem Musikerkollegen Tom Lang als alternde „Amigos“ zu sehen die es sehr gemächlich angehen ließen.
Hanni in der Hölle
„Das Höllenfeuer“ und „Das Rathaus“, zwei Sketche aus der Feder von Ehrenpräsident Dr. Franz Macht, hatten es in sich. Macht selbst trat als Nikolaus, Osterhase und Winnetou gleich zu Beginn auf. Beim Sketch „Das Höllenfeuer“ schlüpfte Sitzungspräsident Stefan Dresel in die Rolle von Bürgermeister Hanni Zimmermann der gerade eine Ausbildung zum Feuerwehrmann absolviert. Der Hanni musste in sieben Vorhöllen das Höllenfeuer löschen und traf dabei auf so illustere Gestalten wie die Gebrüder Aldi (Matthias Stenglein und Stefan Grüner), Seniorenzentrums-Investor Helmut Stranzinger (Hans-Peter Wolf), Schorsch Lang (Holger Kade), den Vermieter vom Café Sonne (Michael Stenglein, Jürgen Kränzlein (Marcel Zweck), den Griechen Sottros (Frank Poser) und Daniela Drummer (Annette Deinhardt). Inzwischen hat der Hanni rund um die Uhr seine Feuerwehruniform an und wenn er sie nicht endlich mal auszieht lässt sich seine Iris vom ihm noch scheiden. Das Ende vom Lied beim Rathaus war dann eine Machbarkeitsstudie um herauszufinden was man jetzt machen soll.
Tolle Tänze und ulkige Sketche
Bei den Tänzen besonders schön anzuschauen die großen Garden in ihren neuen Kostümen und die Akrobatik der beiden Tanzmariechen Anette Dresel und Anna-Lena Berner sowie der Showtanz „Burlesque“ der hübschen Damen der Prinzengarde, der so manches Männerherz höher schlagen ließ. Krönender Abschluss wie immer der Tanz des Männerballetts die diesmal als Bauarbeiter nicht nur ihre Muskeln spielen ließen und zuvor das Weiberballett, diesmal als gackernde Hühner mit einem ebenso klasse Tanz. Urkomisch Marcel Zweck und Michael Stenglein als „Waltraud und Mariechen“ von Gößweinstein und später dann noch einmal in dem Sketch „Der Lovecoach“. Ebenso ulkige Nummer wie die von Bernie und Holli die diesmal in einem hochtechnisiertem Audi zur Schwiegermutter vom Holli fahren wollten. Nicht einmal der Start klappte und schon war ihre Ehe auch schon im Eimer weil sich durch die Navistimme des Audi herausstellte das der Holli in Pottenstein bei seiner Ex war, die von seiner Tochter Aileen gemimt wurde. Die Jüngsten der Wackelzahngarde treten heuer als Schlümpfe auf und Nadja Urschlächter hatte als Helga die nix hört ebenfalls die Lacher auf ihrer Seite. Vom Fastnacht Verband Franken waren Werner und Doris Zobel gekommen. Sie konnten Anette Dresel mit der Verbandsehrennadel in Gold, Marcel Zweck in Silber und Kathrin Feilner mit der zweithöchsten Ehrung nach dem Till von Franken, dem Verdienstorden des Fastnacht Verbands auszeichnen. Dabei erfuhren die Besucher auch das die Volksbank Forchheim die neuen Jacken der Juniorengarde und Bürgermeister Zimmermann das große Vereinswappen gespendet hatten. Narrenkübel-Chef Bernhard Bauernschmidt sorgte nach der Tanzpause für eine Mordstimmung im Blaumann und märchenhaft bunt ging es bei der Playbackshow "Schneweißchen und Rosenrot" zu. Unter dem diesjährigen Sessionmotto „Mit einem Lächeln gewinnt man mehr Freunde als mit einem langen Gesicht“ führte Sitzungspräsident Stephan Dresel souverän und humorvoll durch den Abend mit 27 Programmpunkten der weit nach Mitternacht mit dem großen Finnale der rund 100 Aktiven auf der Bühne sein glanzvolles Ende fand.