Närrisches Feuerwerk bei den Prunksitzungen in Gößweinstein
Von Thomas Weichert
GÖSSWEINSTEIN
Ein närrisches Feuerwerk zündeten die rund 100 Akteure während den beiden Prunksitzungen der Faschingsgesellschaft Narrenkübel Schwarz-Weiß Gößweinstein am Wochenende im Gößweinsteiner Pfarrzentrum. Die sieben eigenen Garden und Tanzgruppen und die beiden Tanzmariechen boten überragende Garde- und Showtänze auf höchstem Niveau. Für oft schallendes Gelächter im Publikum sorgten die vielen Mitwirkenden der zahlreichen Sketche in einen in keiner Phase langweiligem Programm bis kurz nach Mitternacht.
Die ortsbezogenen kommunalpolitischen Sketche stammten wieder einmal aus der Feder von Ehrenpräsident Dr. Franz Macht dem von Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (BMG) die Silberne Bürgermedaille des Marktes Gößweinstein verliehen wurde. Zuvor konnte Zimmermann in seiner Eigenschaft als Senatspräsident den früheren langjährigen Vorsitzenden und Kassier Michael Pöhlein und den ehemaligen Vizepräsidenten Reinhard Ritter zu Ehrensenatoren der Faschingsgesellschaft ernennen. Stephan Dresel und Nadja Urschlechter führten als Sitzungspräsidenten souverän und humorvoll durch die unterhaltsamen Abende. Die Prunksitzungen begannen mit dem neuen Narrenkübel-Faschingslied „Wir singen Gößma Helau, und machen Stimmung wie Sau. Heut wird gefeiert und gelacht, Narren an die Macht...“ das Dresel und Urschlechter selbst gedichtet gesungen wurde. Jakob Deinhardt und Lene Roth fungierten als Kindermoderatoren und kündigten die Kindergarden in Reimform an. Die Kleinsten der Wackelzahngarde diesmal hübsch und niedlich anzusehen als Eisprinzessinnen, die Junioren als Matrosen auf den sieben Weltmeeren, die Prinzengarde als Paradiesvögel, die Damen des Weiberballetts als Frösche und die Herren des Männerballetts als „Stormtrooper“ aus Star Wars, die ebenfalls nicht ohne Zugabe vom Publikum entlassen wurden. Akrobatische Höchstleistungen boten die Prinzen- Junioren- und Wichtelgarden mit ihren klassischen Gardetänzen, ebenso Nadja Teichmann und Anna-Lena Berner als Tanzmariechen. „Die närrischen Närrinnen“, eine neue Tanzgruppe bestehend aus ehemaligen Gardemädchen der Prinzengarde erfreuten mit der Disney-Show „Die schöne und das Biest, die richtig gut war. Den „Narrenkübel“ zeichnet neben den ausgezeichneten Tanznummern vor allem auch die Comedy aus. Vor allem mit dem Gößweinsteiner Feuerwehrkommandanten Marcel Zweck, urkomisch und zum Brüllen, in verschiedensten Rollen und mit seinem Spaßmacher-Partner Michael Steglein in mehreren Sketchen. Oder Andreas Schmidt, nicht nur in seiner Paraderolle als Ehekrüppel - „“Mei Alte hot an Schloch“ - sondern auch als Bauleiter des Bühnenstücks „Die Baustelle“, dass eine der lustigsten Nummern des langen Faschingsabends war. Oder Holger Kade und Silvia Berner in dem Stück „Der letzte Platz im Wirtshaus“ und Vizepräsidentin Nadja Urschlechter in ihrer seit Jahren lustigen Rolle als Putzfrau „Helga Hörtnix“. Die kommunalpolitischen Stücke von und mit Franz Macht waren wie immer brandaktuell und so mancher Marktgemeinderat und natürlich vor allem auch der Bürgermeister bekamen dabei ihr Fett ab. Einmal ging es um die von der Gemeinde beauftragte kommunale Verkehrsüberwachung bei der man den Verdacht nicht los wird dass der Marktgemeinderat damit eine lukrative Einnahmequelle entdeckt hat, weil ganz Gößweinstein inzwischen eine einzige 30er Zone ist. Geblitzt wird nun sogar im „Finsterweg“ den viele Gößweinsteiner als Ortsumgehung nutzen. So rast der „klaa Schullas“ mit seinem Bulldog mit 78 Stundenkilometern in die Radarfalle als er vom Spritzen gegen den „Mais-Zuzzler“ kommt. Stammgast in der Blitzfalle ist auch der Freunds Harry mit seinem Omnibus und Markträtin Daniela Drummer schießt gar mit 253 km//h den Vogel ab, wie damals bei Igensdorf auf der B2. Ihre Ausrede: Sie musste dringend zum Lehrergeburtstag damit der Polsters Rainer nicht wieder einen Nervenzusammenbruch wegen der Fahrplanänderung bekommt. In den letzten Tagen wurde so der halbe Marktgemeinderat geblitzt und letzten Mittwoch hat es auch noch Geschäftsleiter Peter Thiem in der lukrativsten Radarfalle in Behringersmühle erwischt. Plötzlich kommen der Lang Schorsch (Franz Macht) und der Kränzleins Jürgen (Marcel Zweck) mit nur 4 Kilometern pro Stunde mit Gewehr im Anschlag auf der Jagd nach dem Riesen-Schmalzkübelkäfer daher gekrochen, den der Brendels Reinhard im Finsterweg ausgesetzt hat. Das zweite politische Stück beschäftigte sich mit dem Umbau des Pfarrhauses zum Rathaus bei dem Pater Flavian Michali (klasse gemimt von Maxi Sebald) der Bauleiter war. Die Kirche kann sich aber noch nicht entscheiden ob sie ihr Geld für die Sanierung der Klosterkirche oder für den Rathausbau ausgeben will. Auf die Frage von Raner Polster, ob Pater Flavian nicht noch ein paar billige Polen als Bauarbeiter auftreiben kann, meint dieser, das alle billigen Polen ja schon für die Kirche arbeiten. Während des Rathausbaus explodieren dann auch noch die Kosten für den Turnhallenneubau trotz der weißen Gefängnisfliesen die der Frau Drummer nicht gefallen haben. 8,3 Millionen Euro kostet die neue Turnhalle zuletzt inklusive absenkbaren Fußboden für die Bühnen und der Aufzugstechnik für den Faschingsverein. Nach dem Vorschlag von Jürgen Kränzlein kann die Halle sogar geflutet und als Hallenbad benutzt werden. Ein Trost für Bürgermeister Zimmermann: Die Obertrubacher zahlen ja alles mit. So lange jedenfalls bis der „Wölfels Jo“ neuer Bürgermeister des freien Königreichs Obertrubach ist. Dann kann der Zimmermann seine Multifunktionshalle alleine bauen. Gesammelt wird dann auch noch für die armen und notleidenden Gebrüder Schrüfer. So etwas kann eben nur Franz Macht einfallen.