Durchwachsen so wie das Wetter, war auch das Ostergeschäft. Dies sagt Werner Schmitt, Betreiber des E-Parks Pottenstein. Während am Ostersonntag an allen Outdoorfreizeiteinrichtungen an der Pottensteiner Erlebnismeile wegen Regen und zeitweise sogar Hagelschauer nichts los war, war der Besuch am wesentlich schöneren Ostermontag zwar besser, jedoch auch noch nicht gut. „Es ist eben einfach noch zu kalt“, sagt Anita Eckert, für die es der letzte Tag als Pächterin des Kiosk und Bootsverleih am Schöngrundsee war. Sie hört aus gesundheitlichen Gründen auf. Siehe dazu auch:
Urlauber und Tagesausflügler waren an Ostern dennoch viele in der Fränkischen Schweiz unterwegs. Freizeiteinrichtungen die wetterunabhängig sind, boomten daher auch geradezu. So die Teufelshöhle die an beiden Osterfeiertagen sehr gut besucht war. Ebenso das Teufelshölencafe. Auf dem Parkplatz des Schöngrundsees stehen am Ostersonntag gerade einmal vier Autos. Vermutlich Wanderer denn der Kioskbetrieb machte gegen 14 Uhr dicht. Und die Sommerrodelbahn hat wegen der Bauarbeiten ohnehin noch bis zum 30. April komplett geschlossen. Was bei Schmuddelwetter boomt ist der Soccerpark in Regenthal. Dort sind am Ostersonntagnachmittag das Lokal und der Indoor-Hochseilgarten voll. Voll des Lobes über diese Freizeiteinrichtung ist Patrick Schneider aus Türkenfeld in der Nähe vom Ammersee der mit seiner Frau Nicole und seinen beiden Töchtern Charlotte und Nele Ostern bei seiner Mutter in Pegnitz verbringt. Die Schneiders wollten unbedingt Klettern. Zuerst waren sie daher am Kletterwald bei Weidenloh. Der hatte zwar geöffnet, klettern konnte man aber wegen Regen trotzdem nicht. Das ist zu gefährlich, hieß es. Von Bekannten hatte Schneider jedoch schon vorher erfahren das es in Weidenloh eine „Kletterhalle“ gibt die auch bei schlechtem Wetter offen hat. Umso begeisterter waren die Schneiders dann, das es sich dabei um keine Kletterhalle im klassischen Stil, sondern um einen kleinen Hochseilgarten im Innenberiech handelt. „Das ist sehr gut gemacht und gut angelegt und unseren Kindern macht es sehr viel Spaß“, sagt Patrick Schneider. Auch ist dies eine echte Alternative wenn es draußen regnet und günstig noch dazu. Für seine beiden Mädchen bezahlt er gerade einmal sechs Euro für`s Klettern während die Erwachsenen, die Oma aus Pegnitz ist natürlich auch dabei. Kaffee trinken und Kuchen essen können. Solche Indoorangebote müsste es bei schlechten Wetter an der Erlebnismeile mehr geben, meint Schneider. Jedes Jahr an Ostern kommt die Familie Kamleiter aus Uffenheim in den Gasthof Zur Burgruine in Leienfels um zu wandern. Und dies schon seit gut 20 Jahren als die Kamleiters das erste Mal mit ihren Kindern Familienurlaub in der Jugendherberge Pottenstein machten. Damals waren sie von der Gegend so angetan, dass sie seitdem jedes Jahr wiederkommen. Doch am Ostersonntag war es selbst den wettererprobten Kamleiters nicht zum Wandern zumute und so besuchten sie bereits zum dritten Mal das Fränkische Schweiz Museum in Tüchersfeld das an beiden Osterfeiertagen gut frequentiert war. „Das Museum ist sehr gut gemacht und nicht nur zu empfehlen wenn es regnet“, sagt Erich Kamleiter und seine Frau Lydia ergänzt, dass sie besonders die Geschichte und die Entstehung der Fränkischen Schweiz interessiert. Dafür ist das Museum eine wahre Fundgrube. Ostersonntag ist auch der Tag der Museen in der Fränkischen Schweiz. Vielleicht auch deshalb, und nicht nur wegen dem schlechten Wetter, kommen an diesem Tag viele Besucher nach Tüchersfeld. Für Museumspädagoge Jens Kraus, der auch die Sonderführungen zur Sonderausstellung zum 30jährigen Krieg hält, ist zwar klar das bei Regenwetter mehr Museumsbesucher kommen als bei Schönwetter, dennoch sei der gerade der Ostersonntag ein ungünstiger Tag dies zu bestimmen. Eben weil zum einen der Tag der Museen ist und es zum anderen zwei Sonderführungen gibt die jedoch auf jeweils 25 Personen begrenzt sind. Mit der aktuellen Sonderausstellung „Söldner, Schrecken, Seuchen. Franken und Böhmen im Dreißigjährigen Krieg“ habe man heuer einen „Treffer“ gelandet, so Kraus. Denn das Fränkische Schweiz Museum sei das einzige Museum in Deutschland in dem es bislang eine Sonderausstellung zum 30jährigen Krieg gibt. Die Ausstellung läuft erst seit einer Woche und das Interesse ist bereits sehr groß. Angekündigt haben sich sogar schon einige Busreisegruppen die nur wegen der Ausstellung drei Tage in der Fränkischen Schweiz bleiben.