Vor fast genau zehn Jahren nahm das Wallfahrtsmuseum Gößweinstein (WMG) mit der Einweihung durch Erzbischof Ludwig Schick seinen Betrieb auf. Bei der kleinen Jubiläumsfeier bezeichnete Landrat Hermann Ulm (CSU) das Museum als ein „Juwel der Fränkischen Schweiz“. Es biete nicht nur die Beschäftigung mit dem Thema Wallfahrt in einer ansprechenden Form, ebenso wichtig sei auch, dass das WMG die Zeugnisse und das Wissen über Frömmigkeitsbräuche der Region erhält und weitergibt. Als „Geburtstagsgeschenk“ hatte er eine Spende mitgebracht.
Pfarrer Pater Flavian Michali fiel auf, dass sich die Jubiläen im kirchlichen Bereich in Gößweinstein in Zehn-Jahres-Schritten vollziehen. „1988 die Anschaffung der neuen Orgel in der Basilika, 1998 die neuen Glocken, 2008 das Wallfahrtsmuseum und jetzt im Jahr 2018 nimmt auch die Sanierung der Klosterkirche Fahrt auf,“ listete er die Maßnahmen auf. In seinem Rückblick gedachte er auch der verstorbenen Unterstützer des WMG, insbesondere des Gründungsvorsitzenden des Trägervereins Wallfahrtsmuseum Gößweinstein, Hans Backer, mit einem Gebet. „Dieses Museum dient auch der Entschleunigung“ führte Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (BMG) einen weiteren Aspekt des WMG auf. Dies sei besonders in der heutigen Zeit wichtig. Das WMG sei daher sowohl für die Wallfahrer und Gäste wie auch für die Bürgerinnen und Bürgern des Marktes Gößweinstein wertvoll. Dem heutigen Vorsitzenden des Trägervereins Harald Bogner blieb es in seiner Begrüßung vorbehalten, auf die Entstehung hinzuweisen, die das Gebäude aus dem Zustand einer Verwahrlosung befreiten und zu einem würdigen Bestandteil im Ensemble um die Basilika machten. Er dankte allen Beteiligten. Insbesondere erinnerte er an Hans Backer, der die Idee des Wallfahrtsmuseums mit Nachdruck verfolgte und letztlich erfolgreich war. Schon Amandus Deinzer habe diesen Gedanken viele Jahre zuvor im Gößweinsteiner Verkehrs- und Heimatverein eingebracht. Gerade bei der Finanzierung des Museums zeigte sich der Verein spendabel und übernahm den Anteil des Marktes Gößweinstein, der sich damals in einem finanziellen Engpass befand. Natürlich durfte auch die Anekdote von den Einweihungsfeierlichkeiten nicht fehlen, als der Rauchmelder durch den aufsteigenden Weihrauch ausgelöst wurde. Nicht zuletzt dankte Bogner allen Unterstützern. Der Betrieb des Museums durch einen Trägerverein stelle ständig hohe Anforderungen. Sein besonderer Dank galt deshalb dem Museumsmanager Anton Eckert und der Museumsleiterin Regina Urban. Auf die Vielzahl der in den letzten zehn Jahren durchgeführten Veranstaltungen und Sonderausstellungen verwies Regina Urban. Es waren weit über einhundert. Die Hauptveranstaltungen visualisierte sie in einer kurzen Bildershow. Ohne die tatkräftige Unterstützung des haupt- und ehrenamtlichen Personals wäre vieles nicht möglich gewesen. Besonders Gertrud Spätling und Hans Ringler seien ihr wichtige Stützen. Ihr Dank galt auch den zuletzt aus dem Team der Museumsbegleitung ausgeschiedenen Kunigunde Backer, Paula Meinl und Gökhan Effenhauser. Im Frühjahr 2019 wird daher die Ausbildung von neuen Museumsführern starten. Interessenten können sich noch unter Telefon 09242 / 740425 melden. Die Restaurierung und Sorge für die berühmten Gößweinsteiner Wachsfiguren geht indess weiter. Die anwesende Restauratorin Sibylle Russ sowie Anke Lorenz arbeiten hier mit sehr hoher Qualität. Für das nächste Jahr ist eine behutsame Erweiterung des Figurenraumes mit Ausstellung weiterer Wachsfiguren geplant. In diesem Jahr wird noch die Umgestaltung eines Medienraums erfolgen. In einer allzu militärisch orientierten Zeit dem Leben verpflichtet, wird das WMG vom 1. November 2018 bis 30. Juni 2019 die Sonderausstellung „Frauen für den Frieden“ präsentieren. Unter dem Motto "Zuhören, nachdenken, mitmachen" werden in etwa 14tägigem Abstand verschiedene Nobelpreisträgerinnen und andere Friedensbewegte bis heute vorgestellt und ihre Gedanken und Erfahrungen diskutiert werden. Die offizielle Eröffnung findet am 31. Oktober statt.