Rund 2000 Menschen sahen Lichterprozession in Gößweinstein
Von Thomas Weichert
GÖSSWEINSTEIN
Trotz nasskaltem Wetter mit Nieselregen kamen am Abend des zweiten Weihnachtsfeiertags erstaunlich viele Schaulustige um die Lichterprozession nach der „Ewigen Anbetung“ in Gößweinstein mitzuerleben. Ein Besuchermagnet wie in Pottenstein oder Nankendorf ist das „Gößweinsteiner Lichterfest“ aber noch noch nicht. Rund 2000 Menschen, inklusive der Gläubigen die sich an der Prozession beteiligten, waren aber dennoch gekommen.
Die Lichterprozession war auch heuer verregnet und die freiwilligen Helfer hatten größte Mühe die vielen Wachslichter entlang der Straßenränder überhaupt anzünden zu können. Der einzige Berghang der mit Holzfeuern beleuchtet war, war auch diesmal wieder der Aussichtsfelsen Gernerfels gegenüber der Burg Gößweinstein. Auf die großen Holzfeuer am Burgberg wurde auch dieses Jahr aus Sicherheitsgründen verzichtet. In der Pezoldstraße und den Seitenstraßen entlang des Prozessionszugs brannten an den Straßenrändern und auf der Mauer rund um die Basilika zahlreiche kleinere Feuer die aus mit Wachs getränkten Klopapierrollen hergestellt worden waren. Die Prozession durch den Wallfahrtsort selbst verlief ruhig und andächtig wie immer. Angeführt von den Ministranten, dahinter Pfarrer Pater Flavian Michali der unter dem Baldachin das Allerheiligste durch die Straßen trug und von Fackel tragenden Feuerwehrleuten flankiert wurde. Für die musikalische Umrahmung sorgte wie immer der Musikverein Gößweinstein und alle Gößweinsteiner Vereine, sehr stark vertreten auch die Feuerwehrleute aus Leutzdorf die auf dem Basilikavorplatz Spalier standen, sowie Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (BMG) mit Amtskette und neben ihm marschierend Pfarrgemeinderatsvorsitzende Kathrin Heckel und und dahinter eine stattlliche Anzahl der Marktgemeinderäte beteiligten sich am Prozessionszug. Als Vorbeter fungierte wie die letzen Jahre auch schon Regionalkantor Georg Schäffner. Mit im Zug dabei natürlich auch die Patres des Franziskanerklosters und die katholischen Schwestern. Die ewige Anbetung an den beiden Weihnachtsfeiertagen hat in Gößweinstein eine Jahrhunderte lange Tradition. Wie aus der Ortschronik hervorgeht, wurde die Prozession im 18. Jahrhundert auch noch von Wallfahrern besucht. Da gab es auch noch bengalische Leuchtfeuer auf den Fels- und Berghängen rund um den damals schon bekannten und bedeutenden Wallfahrtsort. Die Tradition, Lichter und Holzfeuer abzubrennen wurde noch bis Anfang des zweiten Weltkriegs gepflegt. Die Betstunden in der Neumann-Basilika begannen an beiden Feiertagen jeweils um 11.15 Uhr und enden um 17 Uhr.