Hanngörg Zimmermann ist Bürgermeisterkandidat der Freien Wähler
Von Thomas Weichert
GÖSSWEINSTEIN
Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (BMG) ist der Bürgermeisterkandidat der Freien Wähler (FW) für die Kommunalwahl 2020. Von den zwölf anwesenden Vereinsmitgliedern der Freien Wähler Gößweinstein wurde Zimmermann im Scheffel-Gasthof einstimmig nominiert. Zimmermann selbst betonte, das er sich nicht zur Wiederwahl stelle, sondern sich neu um das Amt des Gößweinsteiner Bürgermeisters bewerbe.
FW-Chef Rainer Polster, der Zimmermann nach der geheimen Wahl als Erster gratulierte, betonte dass Gößweinstein mit Zimmermann einen sehr fleißigen Bürgermeister habe. Anders als bei der letzten Kommunalwahl tritt Zimmermann diesmal nur für die Freien Wähler als Bürgermeisterkandidat an. Vor knapp sechs Jahren wurde der ehemalige CSU-Ortsvorsitzende noch während einer gemeinsamen Nominierungsversammlung der „Freien Wähler“ (FW), der „Bürgergemeinschaft“ (BG) und Zimmermanns eigener Liste „Bürger Markt Gößweinstein“ zum Bürgermeisterkandidaten nominiert und gewann dann die Stichwahl gegen den langjährigen Bürgermeister Georg Lang (CSU) deutlich. Die Wählerlisten BG und BMG werden Zimmermann jedoch auch diesmal als ihren Bürgermeisterkandidaten unterstützen. Listenführer der von Zimmermann gegründeten BMG wird er diesmal allerdings nicht mehr sein. Auf seiner eigenen Liste wird er eher im Mittelfeld rangieren. Wichtig ist für Zimmermann, das er in der nächsten Wahlperiode, falls er als Bürgermeister bestätigt wird, mit neuen Impulsen nach vorne geht. Deshalb sei es auch wichtig das seine erneute Kandidatur als „förmliche Bewerbung“ verstanden wird. Und zu dieser Bewerbung hatte Zimmermann ein 22-seitiges Papier vorgelegt das er mit „Soll-Ist-Vergleich zum Wahlprogramm zum Wahlprogramm zur Kommunalwahl 2014“ überschrieben hatte. Zimmermann betonte, dass es eine kurzlebige Periode war in der viel erreicht werden konnte. „Ohne meine Stellvertreter hätte ich vieles nicht tun können, weil sie mir immer den Rücken freigehalten haben“, lobte Zimmermann vor allem Georg Bauernschmidt (SPD) und Manfred Eckert (CSU) „Was wir geschafft haben ist aber vor allem eine Teamarbeit des gesamten Gemeinderats“, betonte er. „Denn in den letzten fünfeinhalb Jahren habe man mehr erreicht wie vorher in vielen Jahren nicht, weil man sich im Rat nicht grün war“, so Zimmermann. Denn nur durch die gemeinsamen Beschlüsse konnte man dies alles erreichen. Ganz wichtig waren Zimmermann auch die Bürgerversammlungen. Bisher während seiner Amtszeit 48 an der Zahl die insgesamt 1341 Bürger besucht haben. „Ich brauche das Feedback der Bürger und Dialoge sind wichtig als Instrument, das ich gerne genutzt habe“, so Zimmermann. Zehn Bürgerversammlungen stehen bis zu Bürgermeisterneuwahl noch aus. Sein emotionalstes Lieblingsthema, welches ihm persönlich am meisten Spaß machte, war die Verwendung der Mittel aus der Lichtabschaltung. Denn aus diesen Mitteln machten die Bürger extrem viel. „Man glaubt gar nicht wie fleißig unsere Bürger sind“, lobte Zimmmermann und listete 20 Projekte in verschiedenen Ortschaften auf zu denen der Markt Gößweinstein lediglich die Materialkosten übernehmen musste, weil die Bürger selbst die Arbeit machten und noch eigene Finanzmittel dazu beisteuerten. Wichtig ist für Zimmermann vor allem auch die Stärkung des Ehrenamts ohne große bürokratische Hürden aufzustellen. Was ihm auch sehr am Herzen liegt ist die Grund- und Mittelschule Gößweinstein in der als erster Schule im Landkreis Forchheim die Digitalisierung eingeführt wurde. Zum zweiten Mal in seiner Amtszeit wurden mit guten Zuschüssen auch schon neue PCs angeschafft. Was für die Schule nun noch aussteht ist der Glasfaseranschluss. Zentrales Beispiel für einen fairen Umgang im Marktgemeindeart ist auch die beschlossene Doppelturnhalle die auch als Veranstaltungshalle mit einer Gesamtkapazität von 1100 Leuten genutzt werden kann. Ein solches Angebot müsse man eben schaffen und schon jetzt zeichne sich ab das es dadurch einen Aufschwung für den Breitensport geben wird, da schon zahlreiche Anfragen dafür da sind. „Den ganzen kulturellen Bereich lasse ich dann auf mich zukommen“ so Zimmermann, der ankündigte das die neue Halle in zwei Jahren stehen wird. Zimmermann lobte aber auch die Mitarbeiter der Verwaltung und des Bauhofs. Letztere machen durch die Anschaffung von modernen Geräten immer mehr selbst. Für eine der nächsten Marktgemeinderatssitzungen kündigte Zimmermann die Verabschiedung des Feuerwehrbedarfsplans an. Denn die Feuerwehren sind ebenso wichtig wie die Helfer vor Ort (HvO). Außerdem wird Gößweinstein nicht nur Energiekosten einsparen, sondern auch CO². Alleine durch die bereits fast komplett umgesetzte Umstellung der Straßenbeleuchtung auf die LED-Technik werden pro Jahr 91,7 Tonnen CO² eingespart. Auch das geplante Nahwärmenetz Gößweinstein entspricht in Kombination mit dem Luftkurort genau dem Zeitgeist für den Umweltschutz. Denn ab 2025 dürfen keine neuen Ölheizungen mehr eingebaut werden. Ein Thema was Zimmermann sehr auf den Nägeln brennt ist das Rathaus. Dazu müsse heuer noch die Entscheidung fallen ob man mit der Kirchenverwaltung gemeinsame Sache machen kann. Zimmermann ist dazu guter Dinge, allerdings gehe seine Geduld langsam zu Ende. Plan B wäre ein Rathausneubau. Die beiden großen Projekte Rathaus und Turnhalle sieht er sehr entspannt. Denn die Schulden wurden in seiner Amtszeit von rund 6,2 Millionen auf rund 3,6 Millionen Euro reduziert und noch zusätzlich eine Rücklage von rund 2,5 Millionen Euro aufgebaut. Konrad Schrüfer (FW) bewundert Zimmermanns Menschlichkeit und dass er sich überall auskennt. „Es gibt überhaupt keinen besseren Bürgermeister“, so Schrüfer. Daniela Drummer (FW) es das Zimmermann immer fair und sachlich bleibt, auch wenn er angegriffen wird und Saskia Kießling lobte die gelebte Transparenz. Polster konnte am Schluss Iris Zimmermann und Markus Neuner als neue Mitglieder der Freien Wähler begrüßen.